Was hilft gegen die fiese Augengrippe?

Ist mit den Augen alles in Ordnung? Die Augengrippe grassiert. | Foto: Magalski
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Augengrippe - diese Krankheit klingt nicht nur gemein. Sie ist es auch. Blutrote Augäpfel, geschwollene Lider, Schmerzen und Probleme mit dem Sehen. Wer diese Symptome hat, könnte sich mit dem hochinfektiösen Adenovirus infiziert haben. Der Erreger ist in der Region aktiv.

Die Augengrippe hat Lünen und Selm nicht verschont. Anlass zur Sorge sei das aber nicht. "Wir haben schon ganz andere Epidemien in Lünen gehabt", sagt Dr. Detlef Bludau. In seiner Praxis in Lünen hat er keine nennenswerte Häufung festgestellt. Etwa fünf Fälle seit Dezember. "In anderen Städten, Dortmund oder Unna beispielsweise, haben die Kollegen mehr damit zu tun", so Dr. Bludau. Seine Kollegin Dr. Susanne Dietrich aus Selm schätzt die Lage in ihrer Praxis anders ein: "Es ist mehr als sonst." Zwanzig Fälle behandelte sie seit Weihnachten, davon seien aber nur etwa fünf Fälle starke Augengrippe gewesen. Im St.-Marien-Hospital gab es bisher keine Fälle der Augengrippe. Die Mitarbeiter sind trotzdem darauf vorbereitet, kennen die Symptome. "Im Fall der Fälle können wir dann Maßnahmen gegen eine Kontamination ergreifen", so Dr. Arne Krüger, Leiter der Notaufnahme.

Zahl der Patienten ist unklar

Wieviele Patienten im Kreis Unna bisher erkrankt sind, ist unklar. Die Augengrippe ist nur dann beim Gesundheitsamt des Kreises Unna meldepflichtig, wenn der Erreger mit einem Abstrich im Labor nachgewiesen wurde oder es Anzeichen für eine Epidemie gibt. Ein offizieller Fall der Augengrippe wurde aus Lünen bisher gemeldet. Die Dunkelziffer liegt vermutlich höher, denn Abstriche zur Diagnose sind nicht die Regel. Zu teuer für die geringe Summe, die ein niedergelassener Augenarzt pro Patient im Quartal zur Verfügung hat.

Immunsystem mit Vitaminen stärken

Ohnehin ist die Behandlung schwierig: Ärzte können meist nur Medikamente gegen die Symptome geben. Eine Impfung gegen die Krankheit gibt es nicht. "Wir verschreiben beispielsweise Medikamente, um die Schwellung zu behandeln", erklärt Dr. Bludau. Antibiotika können verhindern, dass es zu einer zweiten Infektion mit Bakterien kommt. In der Regel, da kann Augenarzt Dr. Bludau beruhigen, heile die Erkrankung gut ab. In seltenen Fällen könne es zu einer Verschlechterung des Sehens kommen, die längere Zeit behandelt werden muss. Und seine Kollegin Dr. Dietrich hat noch einen Tipp, den schon Großmutter immer predigte: "Das Immunsystem mit Vitaminen stärken." Wer die Augengrippe hat, sollte aber auf jeden Fall zu Hause bleiben und den Kontakt zu Schule, Arbeitsplatz oder vielen Menschen vermeiden. Die Viren sind sehr ansteckend. Hygiene ist deshalb ein wichtiger Punkt im Kampf gegen die Krankheit. Die Viren lauern auf Türgriffen oder Handtüchern; eben auf allen Dingen, die ein infizierter Mensch angefasst hat. Gründliches Händewaschen verhindert, dass sich die Erreger weiter ausbreitet.

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Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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