Tabu Depression: Len Mette macht Mut

Len Mette macht sich stark im Kampf gegen Tabus: "Depression trifft nicht nur die anderen", sagt der Musiker. | Foto: Bettina Südmeyer
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Wolken im Kopf und Regen im Herz. Depressionen haben viele Gesichter. Len Mette kennt sie, denn mit dem Burnout kamen bei dem Musiker auch die dunklen Gedanken. Len engagiert sich nun für die Deutsche Depressionsliga.

Depression, das ist eine Volkskrankheit. Depression, das ist aber auch ein Tabu. Eine Krankheit, über die man nicht spricht, denn wer Depressionen hat, der ist doch irgendwie nicht so ganz richtig im Kopf, oder? "Falsch", sagt Musiker und Songwriter Len Mette. "Depression ist keinesfalls etwas, das nur 'die Anderen' betrifft. Fast jeder kennt Betroffene oder fragt sich insgeheim selbst, ob noch alles ok ist, wenn die sprichwörtliche Last auf den Schultern schwerer und schwerer wird. Ich setze mich dafür ein, Mut zu machen. Mut, sich überhaupt helfen zu lassen und einzusehen, dass es vielleicht ein Problem gibt."
Für Len sind das keine Worthülsen, denn als er vor einigen Jahren ins Burnout rutschte, da war auch die Depression an seiner Seite. Irgendwann saß Len Mette wie gelähmt vor dem Computer, unfähig eine einfache E-Mail zu schreiben. Ein Wendepunkt in seinem Leben. Dem Arztbesuch folgte die gefürchtete Diagnose, schließlich die Therapie in einer Klinik. Len schrieb alles auf und verarbeitete seine Erlebnisse in seinem Buch "Burn-out oder voll Banane?!". Die Aufklärung über Burnout und Depression ist ihm seitdem ein großes Anliegen, seit kurzem eben auch als Unterstützer der Deutschen Depressionsliga.
Der Musiker möchte mit seinem Engagement auch die aktuelle Petition der Deutschen Depressionsliga unterstützen: "Führen Sie eine bundesweite Aufklärungskampagne über die Krankheit Depression durch", lautet die Forderung an die Bundesregierung, für die man im Internet unter depressionsliga.de unterzeichnen kann.

"Verbesserung der Bedingungen für Betroffene und Angehörige"

"Ihre Ziele decken sich zu einhundert Prozent mit den Zielen, die ich mit meinen bald deutschlandweiten Lesungen aus meinem Buch 'Burn-out oder voll Banane?!' verfolge: Es geht darum, über die Depression als Volkskrankheit aufzuklären, Tabus zu brechen und eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für Betroffene und Angehörige herbeizuführen. Es ist Zeit, etwas zu tun", erzählt Len. Er persönlich praktiziere das mit einer gesunden Portion Humor und seine Aktivitäten in der Öffentlichkeit machten es ihm leicht, für diese gute Sache zu werben. Das gilt im Übrigen nicht nur für Len Mette, sondern auch für Kabarettist und Autor Torsten Sträter, der Schirmherr der Deutschen Depressionsliga ist. "Ich bin selbst Beispiel dafür, dass es einen Weg gibt, dieser Krankheit Herr zu werden. Ich bin aber auch ein Beispiel dafür, wie schwer es sein kann sich einzugestehen, dass etwas nicht stimmt", so Len Mette.

Thema "Len Mette" im Lokalkompass:
> Burn-out machte Len Mette zum Wrack

Len Mette macht sich stark im Kampf gegen Tabus: "Depression trifft nicht nur die anderen", sagt der Musiker. | Foto: Bettina Südmeyer
Den Flyer der Deutschen Depressionsliga in der Hand, will Len Mette die Krankheit aus dem Tabu holen, hinein in den Fokus der Öffentlichkeit. | Foto: Bettina Südmeyer
Autor:

Lokalkompass Lünen / Selm aus Lünen

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