Kleines Judo-Team hat keine Chance

Die kleine Mannschaft des 1. JJJC Lünen wurde erst im Burgerrestaurant für ihren Mut belohnt.
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  • hochgeladen von Heike Tatsch

Sechs mutige Nachwuchsjudoka des 1. JJJC Lünen traten bei der Bezirksmannschaftsmeisterschaft der Altersklasse unter 12 Jahren in Holzwickede an. Es gingen hier insgesamt neun Teams bei den Jungen an den Start, wobei fünf davon als Kampfgemeinschaft aus jeweils zwei Vereinen antraten. Die durchschnittliche Teamstärke betrug 9-10 Judoka. Auch die Judoka des 1. JJJC Lünen haben „auf dem Papier“ viele Kämpfer in dieser Altersklasse, sodass das Experiment gewagt wurde, eine eigene Mannschaft zu stellen. In mehreren Trainingseinheiten lernten sich die Kämpfer kennen, da der 1. JJJC Lünen Judo an drei Trainingsstandorten anbietet. Umso ärgerlicher war es, dass drei Kämpfer, die im Vorfeld fest zugesagt hatten und eingeplant waren, am Abend vor dem Wettkampf absagten. Nichts desto trotz hatten sich die „verbliebenen Mohikaner“ fest vorgenommen, sich so teuer wie möglich zu verkaufen. Die erste Ernüchterung erfolgte bereits an der Waage - von den acht Gewichtsklassen konnten lediglich drei besetzt werden. Marlon Berner, Florian Feldmann, Felix Feldmann und Christopher Beer wurden alle bis 31 kg eingewogen, Fabian Köthe bis 46 kg und Timo Debelius kämpfte im Schwergewicht über 46 kg. In der Jugend dürfen die Kämpfer um eine Gewichtsklasse nach oben geschoben werden, sodass dann zum Kämpfen so gerade eben die vier erforderlichen Gewichtsklassen besetzt wurden, um rechnerisch siegen zu können.

Auch das Los meinte es nicht gut mit den Lünenern: bereits in der ersten Runde trafen sie auf den Nachwuchs des Bundesligisten SUA Witten. Dass im dortigen Leistungsstützpunkt mit härteren Bandagen gekämpft wird, machte sich deutlich bemerkbar. Den Auftakt machte Timo Debelius im Schwergewicht. Er wehrte sich nach Kräften und entkam sogar aus einem unbequemen Haltegriff, konnte eine Niederlage aber nicht abwenden. Felix Feldmann kam in dieser Begegnung die undankbare Aufgabe zu, eine Gewichtsklasse höher zu kämpfen. Felix hatte seinem erfahreneren Gegner nicht viel entgegen zu setzen und verlor durch einen Haltegriff. Auch sein jüngerer Brunder Florian war in seinem Duell unterlegen. Er wurde mit einer großen Außensichel (O-Soto-Gari) glatt auf den Rücken geworfen. Fabian Köthe wurde von seinem Gegner überrascht und verlor ebenfalls per Haltegriff. Zusammen mit den Kämpfen, die der 1. JJJC Lünen kampflos abgeben musste, führte dies zum 0:7 (0:67) Endstand.

In der Trostrunde trafen die jungen Lüner dann auf die Kampfgemeinschaft JC Holzwickede / Dortmunder BSV. Um alle mitgefahrenen Kinder einzusetzen, wurde die Mannschaft in den unteren Gewichtsklassen umgestellt. Den Beginn machte wieder Timo Debelius im Schwergewicht. Timo war hochmotiviert und besiegte seinen Gegner mit einer kleinen Wertung. Christopher Beer wurde dieses Mal bis 34 kg hochgestuft. Angesichts der Tatsache, dass Christopher nur knapp 29 kg wiegt, war das eine schwere Aufgabe für ihn, die er jedoch gut meisterte. Er verlor nur äußert knapp, weil er wegen Passivität bestraft wurde. Marlon Berner, der im Einzelkampf noch in der U 9 kämpft, machte seine Sache richtig gut. Er konterte einen Angriff seines Gegners und hielt ihn dann zum vorzeitigen Sieg in einem Haltegriff fest. Zwar waren die Kämpfer des 1. JJJC Lünen in dieser Begegnung insgesamt (mit den unbesetzten Klassen) auch deutlich mit 2:5 (15:41) unterlegen und damit aus dem Wettkampf ausgeschieden, ließen aber vermuten, was möglich gewesen wäre, wenn ihre Vereinskameraden sie unterstützt hätten.

Zur Belohnung für den Mut und den Einsatz wurden die Kämpfer auf dem Heimweg noch in ein Burgerrestaurant eingeladen, womit sich die Stimmung der Jungs wieder aufhellte.

Autor:

Heike Tatsch aus Lünen

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