26 Bilder von Patienten der Haardklinik in Marl Sinsen erzählen eine Geschichte vom Verbundensein

Alle jungen Künstler und auch S. Löffler(re) erhielten zum Dank Blumen von A. Rabeneck(li). | Foto: LWL/Seifert
  • Alle jungen Künstler und auch S. Löffler(re) erhielten zum Dank Blumen von A. Rabeneck(li).
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Jedes einzelne erzählt die Geschichte eines jungen Menschen und zusammen ergeben sie ein beeindruckendes Ganzes - die Rede ist von 26 farbenfrohen Bildern der Patienten der Marler Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL). Ab sofort dürfen sich die Mitarbeiter und Besucher an den gelungenen Kunstwerken erfreuen, wenn sie den Flur der Pflegedirektion betreten. Denn die Kinder und Jugendlichen haben ihre Arbeiten der Marler Fachklinik gestiftet.

Im Rahmen einer Vernissage nahm die Pflegedirektorin Anne Rabeneck jetzt die Bilder symbolisch in Empfang und zeigte sich sichtlich gerührt: „ Ich habe eine Gänsehaut, wenn ich diese Kunstwerke betrachte“, so Anne Rabeneck, „Mit diesen Bilder treffen unsere jungen Patienten eine Aussage und lassen gleichzeitig ein Stück weit los von ihren Ängsten und Sorgen. Diese Werke verdeutlichen für mich, dass sich in der LWL-Haardklinik ganz unterschiedliche Menschen zusammenfinden, die gemeinsam daran arbeiten, dass hier etwas Gutes entstehen kann.“

„GEMEINSAM EIN GANZES“

Die eigenen Gefühle mit Farbe und Spachtel auf eine Leinwand zu bringen sei für die Kinder und Jugendlichen anfangs nicht einfach gewesen, berichtete Sabrina Löffler. „Aber durch Gespräche untereinander und viel Ausprobieren ist der Prozess dann gut in Gang gekommen“, so die Kunsttherapeutin, die das Projekt geleitet hat. Gerade diese Gespräche bewirkten, dass die Teilnehmer einander kennengelernt, sich motiviert und gegenseitig beraten haben. So hätten die jungen Künstler eine wertvolle Erfahrung gemacht, die ihnen gezeigt habe: „Ich bin mit meinem Problem nicht alleine, sondern ich kann um Hilfe bitten und auch Hilfe geben.“ Die 16-jährige Leonie (Name geändert) brachte den Ansatz der Patienten für dieses Kunstwerke auf den Punkt: „Wir sind alle Individuen, aber wir sind auch miteinander verbunden. Deshalb ist jedes Bild mit einem anderen verwoben, wie bei einer Patchworkdecke.“

Besonderer Clou: Die Projektteilnehmer haben einen Geo-Cache in eines der Bilder eingearbeitet. So sind diese Kunstwerke jetzt auch Teil der Patienten-Geo-Caching-Tour auf dem Gelände der LWL-Klinik Marl-Sinsen.


LWL-KLINIK MARL-SINSEN, HAARDKLINIK

Die  Kinder- und Jugendpsychiatrische Fachklinik verfügt über 119 Behandlungsplätze auf 12 Stationen im vollstationären Bereich in Marl-Sinsen. Pro Jahr werden in der Klinik rund 1000 Patienten im Alter von ca. 2 bis 18 Jahren behandelt. Bei besonderer Indikation werden in Einzelfällen auch Heranwachsende bis zum 21. Lebensjahr aufgenommen. Die Stationen sind jeweils auf unterschiedliche Altersbereiche und Störungsbilder spezialisiert. Alle Stationen werden gemischt mit Jungen und Mädchen belegt.

Auf den Stationen arbeiten multiprofessionelle Behandlungsteams. Sie bestehen aus Ärzten und Psychologen, Erziehern, Krankenpflegern und Sozialarbeitern. Die Stationsteams arbeiten eng zusammen mit der Klinikschule und den Fachtherapien (Sport-, Kunst-, Ergo-, Musiktherapie usw.) welche für mehrere Stationen zuständig sind.

Drei der  Stationen sind für eine geschützte Behandlung ausgelegt, d.h. dort werden Patienten behandelt die zeitweise keinen freien Ausgang haben, da sie sich durch Weglaufen oder in anderer Weise selbst gefährden würden.
Die Haardklinik versorgt gegenwärtig Kinder und Jugendliche aus einer Region von 2,4 Mio. Einwohnern.

Haardklinik Marl Sinsen

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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