Die musikalisch-satirischen Stücke von Franz Wittenbrink werden in ganz Deutschland gefeiert und waren auch bei den Ruhrfestspielen echte Publikumsrenner. Mit "Willkommen - Ein deutscher Abend" ist der Meister des bösen Humors samt Ensemble des St. Pauli Theater Hamburg am 16., 17. und 18. Mai um 20 Uhr im Theater Marl im Rahmen der 71. Ruhrfestspiele zu Gast.
Mit "Sekretärinnen" hat Frank Wittenbrink vor 20 Jahren auf deutschen Bühnen den szenisch-subversiven Liederabend als ein eigenes Genre etabliert. Lieder für die Sehnsucht nach dem Wahren, Guten, Schönen. Szenen und Sketche, um allzu romantische Gefühle gleich wieder davonzujagen. Mit den erstklassig schrägen Schauspielern, die Wittenbrink stets um sich schart, kann das dann sehr komisch und richtig böse werden.
Nebenbei: Er ist schon eine Type. Gerne erzählt Wittenbrink, wie er als Schüler bei den Großeltern in Herten-Scherlebeck die Ferien verbracht hat. "Ums Taschengeld musste ich mit dem Opa Karten dreschen."
Integration, aber zackig
Dieses Mal heißt es "Willkommen - Ein deutscher Abend". Story: In einer leerstehenden Turnhalle hat das „Private Flüchtlings-Organisationskomitee“ eine Willkommensfeier organisiert. Mit der Absicht, den „Geflüchteten“ die hiesige Kultur nahezubringen oder eben das, was man dafür hält. „Deutsche Musik, deutsche Opern, aber auch Sachen wie Händewaschen nach dem Klo“, wie eine Dame erklärt. Damit ist gleich der Ton vorgegeben und der Political Correctness gekündigt. Niemand wird hier mit Samthandschuhen angefasst.
Wittenbrinks musikalisch-satirischer Rummel tritt nun schon zum fünften Mal bei den Ruhrfestspielen auf. Sowohl "Eltern" (2012) als auch "Aida" (2013) haben ihr Publikum mitgerissen.
"Willkommen" ist "vielleicht der mutigste Abend. Weil er die inneren Widersprüche von uns allen zeigt, weil er, durch die virtuose Unterhaltung hindurch, auch Spiegel einer großen Verunsicherung ist", heißt es in der Ankündigung der Ruhrfestspiele.
Bühne: Nina von Essen, Rena Donsbach
Kostüme: Nini von Selzam
Musikalische Leitung: Franz Wittenbrink, Mathias Weibrich
Choreographie: Hakan T. Aslan
Licht: Melanie Voll
Es spielen:
Susanne Jansen
George Meyer-Goll
Stephan Schad
Victoria Fleer
Anne Weber
Holger Dexne
Rainer Piwek
Freuen Sie sich aufs Publikumsgespräch!
Dauer: zirka. 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause
Zusatzinformation: Im Anschluss an die Vorstellung am Mittwoch können Interessierte am Publikumsgespräch mit Regisseur und Mitwirkenden teilnehmen.
Karten: 02361/ 92 180, oder im i-Punkt im Marler Stern 02365/ 99 43 10
Autor:Kerstin Halstenbach aus Emmerich am Rhein |
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