Der Jüdische Erwachsenenchor „Chag-Sameach" beim 15. Abrahmfest im Rathaus Marl

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Der Auftritt von Chor und Vokalgruppe "Chag sameach" der Jüdische Kultusgemeinde war ein Höhepunkt des Abrahmsmal im Marler Rathaus.
Er begeisterte die Gäste und es gab grossen Beifall. Er ist zum wiederholten Male beim Abrahmsfest dabei.

Chag sameach! (Hebr.) Frohes Fest!

Chag ist die hebräische Bezeichnung für Fest. Sameach ist das Wort für froh, fröhlich. »Chag sameach!« bedeutet »Frohes Fest!« und ist der traditionelle Gruß zu den Feiertagen.

Die Jüdische Kultusgemeinde Kreis Recklinghausen

Kohle war, im doppelten Wortsinn, der Grund, warum Ende des 19. Jahrhunderts Zigtausende Menschen aus Osteuropa ins Ruhrgebiet kamen. Unter denen, die sich von der Arbeit in den Schächten und Industrieunternehmen ein besseres Leben als in der Heimat versprachen, waren auch viele Juden.
Die Mitgliederzahl der jüdischen Gemeinde Recklinghausen vervierfachte sich entsprechend in den 25 Jahren zwischen 1880 und 1905 auf fast 300.
Nach dem Zweiten Weltkrieg diente zunächst die ehemalige jüdische Schule der Stadt als Ersatz für die am 9. November 1938 zerstörte Synagoge. Das Rabbi-Selig-Auerbach-Haus ist mittlerweile ein Begegnungszentrum für die jungen Recklinghäuser Juden. Im Keller befindet sich eine Mikwe.
1997 wurde die neue Synagoge feierlich eröffnet. Den mittlerweile mehr als 600 Gemeindemitgliedern werden unter anderem eine Bibliothek, ein Seniorentreff, Religionsunterricht, Integrationskurse und Jobbörse geboten.
1827 wurde die Jüdische Gemeinde Recklinghausen gegründet und 1829 ins Stadtregister eingetragen. 1880 wurde die Synagoge erbaut und 1905 der jüdische Friedhof am Nordcharweg eröffnet, der bis heute existiert. Nach der Machtübernahme verfolgten die Nazis Juden systematisch, etwa die Hälfte der Gemeinde in Recklinghausen emigrierte. In der Pogromnacht im November 1938 wurde die Synagoge niedergebrannt, Juden wurden geschlagen und verhaftet. Nach Kriegsende hielten sich nur 16 Juden in der Stadt auf. 1962 wurde dann mit den Nachbargemeinden die Jüdische Gemeinde Bochum-Herne-Recklinghausen gebildet. Diese hatte 76 Mitglieder im Jahr ihrer Gründung. 1990 begann der Zuzug von Juden aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion. 1997 wurde eine neue Synagoge eröffnet und 1999 trennte sich die Gemeinde von Bochum und es entstanden die Gemeinden Recklinghausen und Bochum-Herne-Hattingen. 2004 hatte die Gemeinde 624 Mitglieder, mehr als jemals zuvor in ihrer Geschichte.

Videos vom Auftritt im Marler Rathaus

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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