"Marler Jung" ist Experte für Klimawandel

Sein Abitur hat er am Geschwister-Scholl-Gymnasium gemacht. Das war 1991 - heute hat der gebürtige Marler Professor Dr. Frithjof Küpper weltweit einen Namen als Forscher des Klimawandels.

Küpper kommt am Freitag, 21. Oktober, nach Marl. Er ist Gast der jährlichen Kooperationsveranstaltung „Chemie des Jahres“, zu der die Industriemeistervereinigung Hüls e.V. (IMV) und die insel-Volkshochschule einladen.
In diesem Jahr wird dabei über den „Tellerrand“ der chemischen Industrie hinweg geblickt, und die Teilnehmer der Veranstaltung (Eintritt frei) beschäftigen sich ab 17 Uhr im Informationszentrum am Lipper Weg 235 mit dem weltweiten Problem des Klimawandels. Hintergrund: In den Polargebieten läuft der globale Klimawandel viel schneller ab als anderswo auf der Erde. Da jedoch die Tier- und Pflanzenwelt in den Meeren der Arktis und Antarktis erst unvollkommen bekannt ist, können Veränderungsprozesse nur ungenügend beschrieben werden.

Hier fängt das Arbeitsgebiet von Professor Dr. Frithjof Küpper (Scottish Association for Marine Science / University of Aberdeen) an: 2009 leitete er eine internationale Expedition in den Norden von Baffin Island in der kanadischen Arktis, um dort die Biodiversität und Ökologie zu untersuchen. Das Team kehrte mit hunderten von Proben, Herbarexemplaren, über 10.000 Fotos und 20 Stunden Videoaufnahmen zurück. Viele der entdeckten Lebensformen auf dem Meeresgrund waren nie zuvor in der Arktis fotografiert worden.
Küpper gelang in Rekordzeit der Aufstieg in die wissenschaftliche Welt. Zunächst studierte er Biologie in Konstanz, Roscoff und Paris XI-Orsay (Promotion 2001), und anschließend arbeitete er für zwei Jahre an der University of California. 2003 erhielt er einen Ruf als Lecturer und Leiter der Kulturensammlung CCAP an die Scottish Association for Marine Science (Oban, Schottland).

In Kürze wird er den Lehrstuhl für marine Biodiversität der University of Aberdeen berufen.