Wirtschaftsempfang der Stadt Marl und Westerweiterung des Chemieparkes

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Der Wirtschaftsempfang der Stadt ist am 27. Oktober im Rathaus. Der Festredner ist Dr. Klaus Engel, Vorsitzender des Vorstands der Evonik Industries AG. Uta Heinrich die zweite Rednerin und damalige Bürgermeisterin sprach früher von tausenden Arbeitsplätzen die durch die Westerweiterung des Chemieparkes entstehen würden.

Was sagen die Redner zur Westerweiterung?

Für die Westerweiterung musste die ganze Schlenke-Siedlung geräumt und abgerissen werden, das hatte die Bürgerliste WIR für Marl immer wieder beanstandet. Es gab immer heftige Auseinandersetzungen im Rat .
Mit welchen Mitteln und mit welchem Aufwand die Schlenkesiedler aus ihrem Wohnquartier vertrieben worden sind, und wieviel Millionen Euro an öffentlichen Geldern die Westerweiterung gekostet hat, davon war im Rat später nichts mehr zu hören, von den Befürwortern SPD, CDU, FDP und Bum. Von den ursprünglichen Arbeitsplatzversprechungen durch die Westerweiterung ist nichts geblieben.
Die Bürgerliste WIR für Marl lehnte das Vorhaben immer ab. Die Planrechtfertigung war eine reine Angebotsplanung. Ein übergeordnetes Interesse der Allgemeinheit, wozu gerade am Rande von Ballungsgebieten der Freiraum- und Naturschutz gehören, war nicht erkennbar. Bei ca. 60 ha derzeit ungenutzter, aber Altlasten verseuchter Industriebrachen innerhalb des Chemie-parks (siehe Nr. 11 der Begründung des Umweltberichtes) war ein weiterer Freiflächenverbrauch unverantwortlich. Die Dekontaminierung und Wiedernutzung dieser Flächen im Chemiepark musste Vorrang haben.
Bei dem Gebiet Westerweiterung handelt es sich nicht nur um die Fläche der ehemaligen Schlenkesiedlung, sondern um ein weitgehend mit Wald und Gehölzen bestandenes Gelände, das darüber hinaus noch von einem Bachlauf durchzogen wird. Dieser Geländecharakter ging durch den Bauplan unwiderbringlich verloren. Die Grünen die sonst immer gegen die Bebauung gestimmt hatten, stimmten nicht gegen den Bebauungsplan. Ein Ratskollege meinte zu mir, jetzt sind die auch umgefallen.
Die Erwartung der Ratsmehrheit, dass die Erweiterungsflächen zur Ansiedlung „möglichst vieler innovativer Arbeitsplätze" führen wird, hatte keinen konkreten Hintergrund, sondern war reines Wunschdenken.
Ein neuer Eingang zum Chemiepark und neue Parkplätze sollen (im Westen) im Bereich der ehemaligen Schlenkesiedlung entstehen,
Im Laufe der Planungszeit reduzierte sich das Gerede von neuen Arbeitsplätzen auf Bestands- und Abstandssicherungsmaßnahmen.
Arbeitsplätze sind dort bis heute nicht entstanden.
Es wäre notwendig das die Redner dazu Stellung nehmen.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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