"In vielen Fällen wirken Antibiotika, die für die Behandlung von Menschen besonders wichtig sind, nicht mehr", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. "Die Abgabe und das Preissystem für in der Tierhaltung eingesetzte Antibiotika müssen dringend neu geregelt werden. Ursache für den zu hohen Einsatz von Antibiotika sind die nicht artgerechten Haltungsbedingungen für die Tiere. Bundesagrarminister Christian Schmidt muss endlich für Verbesserungen sorgen. Geht es den Tieren gut, müssen Antibiotika nur noch in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen", sagte Weiger.
"Derzeit bekommen Tierärzte, die viele Medikamente verschreiben, von den Herstellern hohe Mengenrabatte und können daher die Arzneimittel sehr preiswert anbieten. Solange die Behandlung mit Antibiotika günstiger erscheint als die Verringerung der Tierzahl pro Quadratmeter oder die Verbesserung der Haltungsbedingungen, wird sich nichts ändern. Wir brauchen einen Wettbewerb um die beste Tiergesundheit und nicht um die günstigsten Medikamente. Rabatte darf es deshalb nicht mehr geben", sagte Andreas Striezel, Nutztier-Experte der Gesellschaft für Ganzheitliche Tiermedizin.