Der Erörterungstermin für das von E.ON-Kraftwerk in Datteln beginnt am 21. September

Foto: BUND NRW
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Der Antrag der Firma E.ON für das Kohlekraftwerk Datteln wird ab 21. September 2015 und an den Folgetagen in der Stadthalle in Datteln erörtert.

Die Antragsunterlagen hatten auch in der Bauverwaltung in Marl ausgelegen. Der Erörterungstermin ist der nächste Schritt im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens und parallel laufenden wasserrechtlichen Verfahrens. Die Erörterung dient dazu, den Einwändern möglichst umfassend rechtliches Gehör zu geben sowie eine breite Informationsgrundlage für die Entscheidung der Bezirksregierung Münster als Genehmigungsbehörde zu schaffen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können ebenfalls teilnehmen.

Bei dem Termin werden auch die Antragstellerin und die Vertreter der Träger öffentlicher Belange zugegen sein. Insgesamt 165 betroffene Anwohner und Interessenverbände hatten fristgerecht bis zum 27. Mai 2015 Einwendungen erhoben.

Erörtert wird an den Verhandlungstagen ab 10 Uhr. Der Zugang zum Veranstaltungsort ist ab 9 Uhr möglich. Die täglichen Erörterungen werden voraussichtlich bis etwa 18 Uhr andauern.

Trotz neuen Anlaufs: E.on-Kohlekraftwerk Datteln 4 nicht genehmigungsfähig

BUND reicht umfangreiche Einwendungen mit 1.630 Seiten bei Bezirksregierung ein / Gravierende Mängel bleiben / Weiterhin keine FFH-Verträglichkeit / Kraftwerk ist Hindernis für Energiewende

„Das E.on-Steinkohlekraftwerk Datteln 4 ist auch weiterhin nicht genehmigungsfähig“ - so lautet das Fazit des der nordrhein-westfälischen Landesverbandes des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nach dem Ende der Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen des neuen immissionsschutzrechtlichen und wasserrechtlichen Genehmigungsverfahrens für den seit Jahren umstrittenen Kohlemeiler. Gemeinsam mit der Interessengemeinschaft Meistersiedlung, einem Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern aus Datteln und anderen Städten der Umgebung, die sich gegen den Bau des Kraftwerks Datteln 4 wehren, legte der BUND seine 1.630 Seiten starke Stellungnahme zum Kraftwerksvorhaben vor.

"E.on hat 2007 mit dem übereilten Beginn des Kraftwerksbaus den größten Fehlstart der Region hingelegt. Der zweite Versuch zeigt leider, dass sie nicht viel daraus gelernt haben“, sagte Dr. Thomas Krämerkämper, stellvertretender Landesvorsitzender des BUND. „Das Projekt ist offenbar so verfahren, dass E.on es auch mit großem Aufwand nicht mehr hinbekommt, die Fehler der Vergangenheit zu reparieren. Auch der erneute Antrag 2015 ist meilenweit von einer Genehmigungsfähigkeit entfernt. Wir hoffen, dass die Genehmigungsbehörde diesmal aufmerksamer prüft und auch nicht die weiterhin vorhandenen Lücken in den Unterlagen durchgehen lässt.“

Bau und Betrieb des Kraftwerks in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung sind zudem rund um die Uhr mit massiven Beeinträchtigungen der Anwohner verbunden. Lärm- und Feinstaubimmissionen stellen ein gesundheitliches Risiko dar, außerdem treten erhebliche negative Auswirkungen durch eine Verschattung durch den Kühlturm und die Abgasschwaden ein. Dazu Rainer Köster von der IG Meistersiedlung: "Der geforderte Abstand zur nächsten Wohnbebauung wird in NRW bei Windkrafträdern mit dem Lineal abgemessen, bei dem größten Kohle-Monoblockkraftwerk Westeuropas reichen offenbar Sieben-Meilen Stiefel." Den Anwohnern drohe so nicht nur ein Verlust an Lebensqualität, sondern auch eine „kalte Enteignung“ ihrer Häuser.

Foto: BUND NRW
Der Grössenvergleich | Foto: BUND NRW
Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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