Wärme für Marl aus dem Chemiepark: Beginn der Baumaßnahmen

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Die RWE wird voraussichtlich ab Mitte 2016 die Wärme für ihre Marler Fernwärmeversorgungsgebiete nicht mehr aus dem Eon-Kraftwerk Scholven, sondern aus dem von der Evonik Industries AG betriebenen Dampfverbundnetz des Chemieparks Marl beziehen.

Durch den Wechsel des Vorversorgers ist es erforderlich, für einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag eine ca. 3,5 Kilometer lange Fernwärmetrasse aus dem Chemiepark, eine neue Wärmetauscherstation sowie eine neue Netzpumpstation zu errichten.

Der Vorstandsvorsitzende der RWE Vertrieb AG, Carl-Ernst Giesting, erklärte: „Mit dem symbolischen Start der Baumaßnahme stellen heute zwei Traditionsunternehmen partnerschaftlich die Weichen für eine langfristig angelegte Optimierung unserer seit rund 48 Jahren laufenden Fernwärmeversorgung hier in Marl. Das Konzept ‚Wärme für Marl aus Marl‘ entspricht zugleich der Forderung von Politik und Gesellschaft, Nutzenergie verstärkt vor Ort und verbrauchernah zu erzeugen. Von der klar dezentral ausgerichteten ‚Marler Lösung‘ kann somit nicht nur der Standort profitieren, sie unterstützt auch wesentliche Ziele des Generationenprojekts Energiewende.“

Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Evonik Industries AG ergänzte: „Der Beginn der Bautätigkeiten ist ein wichtiger Schritt für die nachhaltige Weiterentwicklung des Standorts Marl.“ Die Wärme, mit der künftig private Haushalte, Geschäfte und Betriebe in Marl versorgt werden, erzeugt Evonik in effizienten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. „Dieses umweltschonende Verfahren wird uns zu Einsparungen von etwa 280.000 Tonnen CO2 pro Jahr führen – damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz.“

Auch die Stadt Marl steht hinter dem Konzept „Wärme für Marl aus Marl“, mit der Marler Lösung wird die Versorgung der fast 2.000 Fernwärmekunden gesichert und zugleich der Chemiestandort Marl gestärkt.

Umfangreiche Investitionen in Infrastruktur

Im Zuge des Projekts sind umfangreiche Tief- und Hochbauarbeiten erforderlich. Der notwendige Genehmigungsprozess bei der Bezirksregierung Münster konnte in Rekordzeit abgeschlossen werden. Immerhin waren bei der vorliegenden Plangenehmigung 17 nachgeordnete Behörden einzubeziehen. Die Ausführung und Koordination der Arbeiten geschieht in enger Abstimmung mit der Stadt Marl.

Im ersten Schritt baut RWE ED seit gut zwei Wochen in der Zechenstraße eine Netzstation zur Wärmeauskoppelung und Wärmeverteilung. Etwa zeitgleich starteten die Arbeiten zur Trassenverlegung in der Sickingmühler Straße. Die neue Trasse besteht aus zwei erdverlegten Rohrleitungen für den Vor- und Rücklauf. Sie beginnt am Chemiepark Marl und verläuft entlang der Sporthallen und Sportplätze parallel zur Paul-Baumann-Straße. In Höhe der Fußgängerbrücke zur Sickingmühler Straße werden die Fernwärmeleitungen in rund acht Meter Tiefe unterhalb der Bundesautobahn (BAB) 52 verlegt. Weiter geht es entlang der Geh- und Radwege an der Sickingmühler Straße bis in Höhe der Umspannanlage an der Zechenstraße. Die voraussichtliche Gesamtbauzeit beträgt zwölf Monate.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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