Fünf Abfallberater im Kreis Recklinghausen sind sich einig: Freude kann man auch ohne Müll schenken

89 verblüffende Geschenkideen zum Fest
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Nach der Bescherung am Heiligen Abend liegen sich die Beschenkten in den Armen – und das Wohnzimmer in Trümmern. „Nach dem Auspacken der Geschenke sieht es aus, wie auf einem Schlachtfeld“, Heidi Samhuber, Abfallberaterin aus Recklinghausen, lacht verschmitzt, „und man muss höllisch aufpassen, dass man kein Geschenk mit dem Müllberg wegwirft.“ Gemeinsam mit vier Abfallberaterkollegen im Kreis hat sie sich an einen Tisch gesetzt und überlegt, wie man dieses Problem lösen und Freude ohne Müll schenken kann. Herausgekommen sind eine kleine Broschüre zur Abfallvermeidung und 89 (!) Geschenkideen.

Am besten ist, erst gar keinen Abfall zu produzieren
Die Abfallberater aus fünf Städten ließen die Köpfe rauchen. „Wenn man aber erst einmal ein paar Anregungen hat, läuft es wie geschmiert“, erinnert sich Verena Hübner aus Haltern, und Vera Zimmermann aus Herten ergänzt: „Unsere Liste ist sehr lang geworden und daher ganz bestimmt eine hervorragende Quelle für Menschen, die noch auf der Suche nach Ideen sind.“ Die Abfallberater setzen an zwei Stellen an: zum einen bei der Verpackung und zum zweiten bei den Geschenken.
„Oft kann man auf Verpackungen ganz verzichten“, empfiehlt Peter Hofmann aus Marl, „ein Fahrrad muss nicht in meterlangen Geschenkpapierbahnen eingepackt werden – eine Schleife am Lenker tut es auch.“ Stichwort: Abfallvermeidung. Was man nicht gekauft hat, muss man später nicht entsorgen. „Und bestimmte Verpackungen wie Aluminium, Blumenfolie und beschichtetes Papier kann man dem Portemonnaie und der Umwelt ersparen“, rät Norbert Heemann aus Waltrop.

Auf die Wünsche der Lieben hören
Welche Geschenke haben denn das „Gütesiegel der Abfallberater“ bekommen? „Unsere Vorschläge sind nicht nur etwas für Öko-Freaks“, sind sich die Fachleute in Sachen Müllvermeidung sicher. „Wir empfehlen Gutscheine: Wie oft schon hat die Freundin davon geschwärmt, in einem Wellnesstempel zu entspannen – scheut aber die Kosten?“ Gleiches gilt für den Besuch im Kosmetikstudio oder beim Friseur. Warum sollte man sich nicht einmal einen gemeinsamen Besuch in einem der Theater im Kreis gönnen? Passend dazu gibt es das Gutscheinbuch zum preiswerten Essengehen. „Unsere Lieben geben so viele Hinweise im Laufe des Jahres – man muss nur die Ohren aufmachen“, wissen die Abfallberater, „dann braucht man nach Weihnachten auch nichts umtauschen.“
Schwer in Mode ist auch Selbstgemachtes. Eine Zeitlang galten diese Dinge als ‚Geschenke zweiter Wahl’. Wer Marmelade kocht oder einen Likör aufsetzt, verschenkt etwas, was man nicht mit Geld bezahlen kann. Und welche Oma freut sich nicht über einen Fotokalender mit Bildern der Familie? Warum nicht einen gelungenen Ableger einer Zimmerpflanze verschenken? – Oder einen Korb, gefüllt mit leckerem Obst und Gemüse?

Reisefrüchte müssen nicht sein
Apropos Obst und Gemüse: Zum Fest per Flugzeug eingeflogene Früchte müssen nicht sein. Erdbeeren, frischer Spargel und Weintrauben schmecken am besten dann, wenn sie in unseren Breiten reifen und nicht ‚grün’ von Kontinent zu Kontinent reisen. In den Eine-Welt-Läden gibt es eine Vielzahl von Delikatessen, die fair gehandelt werden und überraschend anders schmecken als die gewohnte Ware. Ein Besuch lohnt auch wegen der Handarbeiten wie Krippen oder Fußbälle, die garantiert nicht von Kinderhand genäht wurden.

Geschenke-Schnelltest
Für alle, die unsicher beim Kauf sind, haben die Abfallberater einen Schnelltest entwickelt. Sie schlagen vor, die Geschenke darauf zu prüfen, ob sie lange haltbar sind, repariert werden können, Strom sparen, aus natürlichen oder umweltfreundlichen Materialien gefertigt sind. Und wenn sie dann noch nützlich sind, haben sie einen Platz auf dem Gabentisch verdient.

Neugierig geworden? Diese und viele weitere Ideen gibt es ab sofort in einer Broschüre nachzulesen, die in Haltern, Herten, Marl, Recklinghausen und Waltrop ausliegt.
Die Auslagestellen in Marl: ZBH an der Zechenstraße 20; Rathauspforte, Creiler Platz 1; Bauturm, Liegnitzer Straße 5; Stadtteilbüro Hamm, Sperberweg 3; i-Punkt, Eine-Welt-Laden, Verbraucherzentrale – alle drei im Marler Stern.

Noch Fragen? - Die Abfallberatung des ZBHs hat die Antworten! Telefon 99-54 23, E-Mail Peter.Hofmann@marl.de

Autor:

Peter Hofmann aus Marl

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