Jugendliche kamen nach "Wasserpfeife rauchen" in Klinik

Foto: Feuerwehr
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Am Nachmittag des 12. Juli 2016 ging um 15:45 Uhr auf der Kreisleitstelle die Notrufmeldung ein, dass es auf einem Schulhof eines Gymnasiums zu einem medizinischem Notfall gekommen sei. Ein jugendlicher Patient sei nach dem Rauchen einer Shisha bewusstlos geworden und nicht mehr ansprechbar. Die Leitstelle entsandte daraufhin Rettungswagen und Notarzt mit dem Stichwort "bewusstlose Person".

Vor Ort war der jugendliche Patient nicht mehr bewusstlos, sondern wieder ansprechbar und aufgeklart. Trotzdem klagte der Patient über Symptome einer CO-Intoxikation mit Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen. Zudem zeigten sich vor Ort drei weitere Patienten mit Symptomen einer CO-Vergiftung. Die Rettungskräfte forderten daraufhin zwei weitere Rettungswagen nach.

Alle vier Patienten waren im jugendlichen Alter zwischen 10 und 12 Jahren. Mit Hilfe des Kohlenstoffmonoxid-Ausatemmessgerätes wurden die CO-Werte der Ausatemluft aller Patient bestimmt, ein Patient wies einen Wert von 27 ppm auf, ein weiterer Patient einen Wert von 15 ppm. In der normalen Ausatemluft weist ein Mensch einen Wert von 5 ppm auf beziehungsweise als Raucher mitunter bis zu 8 ppm. Zwei weitere Patienten wiesen keine auffälligen CO-Werte in der Ausatemluft auf, allerdings Symptome einer Intoxikation.

Nach der ersten Behandlung aller vier Patienten vor Ort wurden alle Patienten durch die Rettungsmittel in eine Kinder- und Jugendklinik der Nachbarstadt Gelsenkirchen transportiert. Zwei weitere Patienten wurden von dort aus zur Weiterbehandlung nach Duisburg transportiert.

Gefahren des "Wasserpfeife rauchen"

Eine Shisha ist eine Wasserpfeife arabischen Ursprungs. In der Shisha wird meist Tabak mit Fruchtaroma oder ähnlichen Geschmacksrichtungen geraucht. Der Rauch wird zunächst durch ein mit Wasser gefülltes Gefäß gezogen. Dadurch wird der Rauch gekühlt und Schwebstoffe sowie wasserlösliche Bestandteile werden teilweise herausgefiltert. Es ist unbestritten, dass der Wasserpfeifenkonsum negative Folgen für die Gesundheit haben kann, derzeit wird über das Ausmaß der Schädlichkeit geforscht. Da die Wasserpfeife grundsätzlich zum Tabakrauchen dient, birgt der Shisha-Konsum die für Tabakprodukte typischen Gefahren; durch Zusatzstoffe im Tabak könnten diese noch verstärkt werden. Shisharauchen hat sich in Teilen der deutschen Jugendkultur etabliert. Es wird zur gemütlichen Konversation in Bars und Cafes verwendet oder dank der Transportfähigkeit auch zu Partys oder Picknicks mitgenommen. In vielen deutschen Städten eröffneten sogenannte Shisha-Bars oder Cafés, die neben normalen Getränken und Snacks auch Shishas bereitstellen. Außerdem gibt es inzwischen Läden, die Shishas und Zubehör verkaufen. Laut einer 2007 erschienen Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) rauchten 14 Prozent der Jugendlichen in Deutschland mindestens ein Mal im Monat Wasserpfeife.

Foto: Feuerwehr
Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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