Tag der Marler Selbsthilfegruppen am 9. November 2013 im Rathaus

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Beim Tag der Marler Selbsthilfegruppen am 9. November präsentieren über 20 Initiativen ihre Beratungs- und Mitmachangebote im Rathaus. Wichtige Angebote für den Umgang mit Krankheiten.
Selbsthilfegruppen gewinnen mit fehlenden Ressourcen im Gesundheitswesen zunehmend an Bedeutung. Sie sind vor allem ein wichtiges Angebot für Betroffene und Angehörige, sich über Krankheiten auszutauschen und Wege im Umgang mit der Krankheit zu finden. Beim Tag der Marler Selbsthilfegruppen am 9. November präsentieren über 20 Initiativen ihre Beratungs- und Mitmachangebote im Rathaus.

Kein Ersatz für medizinische Behandlung

„Die Angebote der Selbsthilfegruppen sind selbstverständlich kein Ersatz für die medizinische Behandlung, auch wenn die Arbeit in enger Abstimmung mit Medizinern erfolgt", sagt Ingeborg Schettler, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft der Selbsthilfegruppen in Marl. „Sie sind ein wichtiges begleitendes und ergänzendes Angebot an Betroffene und ihre Angehörigen, sich über Krankheiten auszutauschen, von Erfahrungen anderer zu profitieren und neue Kraft im Umgang mit der Erkrankung zu finden".

Über 20 Gruppen informieren

Inzwischen gibt es für nahezu jede Krankheit eine Selbsthilfegruppe, in der Betroffene ihr Wissen und ihre Erfahrungen im Umgang mit der Erkrankung weitergeben. Am Tag der Marler Selbsthilfegruppen, der in diesem Jahr zum fünften Mal stattfindet, informieren am 9. November über 20 Gruppen über ihre Angebote. Mit dem Tag der Marler Selbsthilfegruppen möchten die Initiatoren die Aufmerksamkeit auch auf Krankheiten lenken, die stärker im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen sollten - wie zum Beispiel Diabetes und Bluthochdruck. „Beide Krankheiten werden zwar als Volkskrankheiten bezeichnet", sagt Edelgard Zacharias, stellvertretende Sprecherin der Marler Selbsthilfegruppen, „aber oft nicht ausreichend ernst genommen, solange man nicht selbst betroffen ist". Deshalb bieten die Diabetiker-Selbsthilfegruppe und die Bluthochdruck-Selbsthilfegruppe an ihrem Ständen kostenlose Blutzucker- und Blutdruckmessungen an.

"Suchtprobleme bedeuten individuelle Tragödien"

Zu den verbreiteten Krankheiten zählen auch Formen der Abhängigkeit, etwa vom Alkohol. „Die Suchtgefahr wird oft unterschätzt, weil Alkohol bei zahlreichen Gelegenheiten öffentlich konsumiert wird und - wie das Rauchen - für viele zum Alltag dazu gehört", berichtet Jürgen Leskien. Er ist Sprecher des Vereins Blaues Kreuz Marl I, eines von zwei Marler Ortsvereinen im Suchtselbsthilfeverband der Evangelischen Kirche für suchtgefährdete und suchtkranke Menschen sowie ihre Angehörigen. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtgefahren schätzt, dass mehr als 9,5 Millionen Menschen in Deutschland Alkohol in gesundheitlich riskanter Form konsumieren und 1,3 Millionen alkoholabhängig sind. Allein die direkten Kosten, die alkoholbezogene Krankheiten verursachen, werden auf insgesamt 26,7 Milliarden Euro geschätzt. Und, was oft übersehen wird: „Suchtprobleme bedeuten individuelle Tragödien für die Betroffenen und deren Familien", sagt Jürgen Leskien, deren Mitglieder am Tag der Selbsthilfegruppen zur Gesprächen zur Verfügung stehen und reichhaltiges Informationsmaterial bereithalten.

Programm

Zum Programm des Tages der Marler Selbsthilfegruppen gehört außerdem ein Vortrag von Bernhard Nowienski (Barmer GEK) über die Bedeutung der Selbsthilfegruppen im Gesundheitswesen mit Hinweisen auf Förderungen.
Die Selbsthilfegruppen bereichern seit vielen Jahren das Gesundheitsangebot in unserer Stadt und leisten seit Jahren einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag für die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger. Daher hat die Stadt den Selbsthilfegruppen auch gern das Rathaus für den Tag der Selbsthilfegruppen zur Verfügung gestellt.

Kostenfreie Teilnahme

Der Tag der Selbsthilfegruppen ist von11 bis 16 Uhr im Sitzungstrakt des Rathauses (Zugang über die Freitreppe am Skulpturenmuseum). Die Teilnahme ist kostenfrei. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Das Foto zeigt (v.l.) Edelgard Zacharias und Ingeborg Schettler, die beiden Sprecherinnen der Arbeitsgemeinschaft der Selbsthilfegruppen in Marl,  und Karola Wohlfarth, Vorsitzende der Frauengruppe im Ortsverein Blaues Kreuz Marl I, sowie Jürgen Leskien, Vorsitzender des Ortsvereins. | Foto: Stadt Marl
Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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