Geierabend 2018: Ruhrpott-Karneval sagt „Bye Bye Bottrop“

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Der alternative Ruhrpott-Karneval findet noch bis zum 13. Februar auf Zeche Zollern in Dortmund statt. Die kommende Session steht ganz im Zeichen eines historischen Wendepunktes. Wenn im nächsten Jahr mit Prosper-Haniel der letzte Pütt im Pott schließt, heißt es „Bye Bye Bottrop“. Kein Grund zum Heulen: Die Kohle geht, die Kumpels bleiben. Schon bald sind die Geier die Letzten, die noch regelmäßig zur Schicht auf Zeche anfahren. Was die 13-köpfige Truppe aus Kabarettisten, Comedians und Musikern dort auf die Bühne bringt, ist weit entfernt vom üblichen Karnevalsklamauk.

Keine andere Show setzt Themen, Sprache und Menschen des Ruhrgebiets so gekonnt in Szene. Ob bissige Satire, aberwitziger Nonsens oder liebevoll inszenierte Showeinlagen - in zwei mal 90 Minuten bietet das Programm einen  einen rasanten Ritt durch die Höhen und Tiefen des Lebens im Revier.

Ruhrpott am Ende

Der Ruhrpott ist am Ende, konstatiert der Geierabend. Wenn im nächsten Jahr die letzte Kohle gefördert sei, werde man zur No-Coal-Area. So etwas wie Düsseldorf, nur besser beim Bier, beim Fußball, beim Witz und anne Emscher. Die historische Wende soll sich als roter Faden durch das Programm ziehen. Neben einem nostalgischen Blick zurück verspricht die brandneue Show viele Nummern zu aktuellen Themen. Nicht fehlen dürfen dabei urkomische Typen wie der skurrile Präsi, die stets abgebrannten Brüder Wemser und Missgeburt, die renitenten AWO-Oppas oder die zwei bierseligen Fußballphilosophen vonne Südtribüne. Auch 2018 soll der Anti-Orden „Pannekopp des Jahres“ verliehen werden. Der schwerste Karnevalsorden der Welt ehrt eine Person oder Institution, die sich „besonders“ um das Ruhrgebiet verdient gemacht hat. Um die Zukunft der Region machen sich die Geier derweil wenig Sorgen: Dank Klimawandel und Erderwärmung freut man sich auf Cocktails unter Palmen und sieht das Revier bereits als boomenden Tourismus-Magneten emporsteigen.

Von wegen Bye Bye: Bottrop ist Partnerstadt 2018

Jedes Jahr macht der Geierabend eine andere Stadt im Pott zum „Local Hero“. Diesmal war die Partnerstadt zugleich Namensgeber für das aktuelle Motto. Für Bottrop haben die Geier gleich mehrere Aktionen geplant: Neben einer großen Nummer im Programm widmen sie der Stadt gleich einen ganzen Tag und erklären den 21. Januar zum „Bottrop Day“. Zu dieser speziellen Vorstellung begrüßt das Ensemble 18 ehrenamtlich engagierte Bottroper als Ehrengäste auf Zeche. Doch die Geier legen noch einen drauf: Der erste Geierabend-Besucher der nach Bottrop zieht, erhält lebenslang freien Eintritt für die Show. Außerdem plant das Ensemble im nächsten Jahr einen Benefiz-Auftritt in der Partnerstadt.

Zeiten:

Einlass ins LWL Industriemuseum: 17 UhrEinlass: 18.30 Uhr (sonntags: 17.30 Uhr) Beginn: 19.30 Uhr (sonntags: 18.30 Uhr)

Ort:

LWL Industriemuseum, Zeche Zollern II/IV, Grubenweg 5, Dortmund-Bövinghausen(Der Museumsbesuch ab 17.00 Uhr ist im Eintritt enthalten. Immer Sonntags finden zudem 20-minütige Kurzführungen statt.)

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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