Nominiert für den Pannekopp-Orden 2015: Der Recklinghäuser Kreistag und der Dortmunder Polizeipräsident

Der Geierabend verleiht zum 13. Mal seinen Pannekopp-Orden.
Qualifiziert für den wohl schwersten Karnevalsorden der Welt haben sich der Recklinghäuser Kreistag und der Dortmunder Polizeipräsident.
Der Orden „Pannekopp des Jahres“ geht diesmal entweder nach Recklinghausen oder Dortmund. Die 28 Kilogramm Stahlschrott an der Kette werden für „besondere Verdienste“ um das Ruhrgebiet verliehen.

Die Anforderungen bleiben hart. Gesucht wurde auch 2015 wieder eine Person, Einrichtung, Behörde, die sich „besondere“ Verdienste erworben hat ums Ruhrgebiet.
Eine Leistung, die nur ein wahrer „Pannekopp des Jahres“ erbringen kann. Der Geierabend und seine Fans machen es dem Geehrten nicht zu leicht: Sie/er/es wird 25 Kilogramm um den Hals baumeln haben, rostigen Stahl, kein poliertes Feinblech, wir sind doch nicht im Rheinland.

Das Publikum entscheidet.

Zwei Wege gibt es: Per Applaus auf Zeche Zollern und im Internet, per Mausklick. Nach einer langen Qualifikation stehen zwei würdige Kandidaten im Finale.

Die Begründung der Geier

Der Recklinghäuser Kreistag
für die Förderung der Basisdemokratie.

Der Regionalverband Ruhr leistet sich ein Parlament, das entscheidet alles Wesent­liche, die Öffnungszeiten der Sauna im Revierpark etwa. Die RVR- Versamm­lung wird nicht vom Volk gewählt. Dahin wird man entsendet. Von den Stadträten oder auch vom Kreistag Recklinghausen. Der schickte unerwartet Tobias Köller nach Essen. Köller kommt von der winzigen UBP. Schaden anrichten kann der im neuen Job nicht.

Aber auch das Ruhr-Parlament hat Ausgleichsmandate. Die greifen, wenn Splitter­gruppen einen Sitz ergattern. Dank Köller entscheiden jetzt satte 163 statt 71 Leute über Sauna-Aufgüsse. Ein Riesenschritt Richtung Basisdemokratie. Irgendwann sitzen alle Ruhris im Ruhrparlament.

So mutig wie in Recklinghausen war man in Dortmund nicht. Der Stadtrat hätte nur Einen der Minipartei FBI nach Essen schicken müssen, EINEN, schon hätten wir einen RVR-Volkskongress mit über tausend Mitgliedern. Gut, auch der UBP- Mann kostet den RVR schon mehr als eine halbe Millionen, im Jahr. Weshalb man wohl schon bald die Sauna-Preise erhöhen muss.

Der Dortmunder Polizeipräsident
als Hingucker.

Oft hat man der Dortmunder Polizei vorgeworfen, sie schaue bei den Nazis nicht hin. Dann kam der 25. Mai 2014. Kommunalwahl. Die Rechte, SS-Siggi, zieht in den Stadtrat ein. Als am Wahlabend Nazis das Rathaus stürmen wollen, stellen engagierte Bürger sich ihnen entgegen. Jetzt greift die Taktik des neuen Polizei­chefs Gregor Lange. Er geht vor gegen die Bürger. Was die als Zivilcourage ausgeben, ist für ihn Nötigung, Gewaltbereitschaft, Alkoholkonsum.

Und während die Verfahren gegen 22 Nazis bald eingestellt werden, laufen die Ermittlungen gegen die 40 Demokraten erst mal weiter. Was ist dazu zu sagen? Die Vorwürfe gegen die Dortmunder Polizei, sie sei auf dem rechten Auge blind, sind böse und behindertenfeindlich. Die Polizei ist nicht auf dem rechten Auge blind. Sie hat nur ein Auge. Und wie willst Du mit einem Auge gleichzeitig nach rechts und nach links gucken? Auf einem Auge kann man nicht schielen. Immerhin hat die Polizei erstmals überhaupt irgendwas gesehen.

Autor:

Siegfried Schönfeld aus Marl

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