VON ALASKA NACH FEUERLAND MIT DEM FAHRRAD ENTLANG DER PANAMERICANA 15 MONATE, 15 LÄNDER, 24.525 KM LIVE-DIASHOW VON ANDRÉ LANWEHR

9. Juni 2016
19:00 Uhr
ADFC -Infoladen, 45768 Marl
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Nachdem André Lanwehr in weniger als einem Jahr zwei Insolvenzen seiner Arbeitgeber miterlebt hatte, entschloss er sich, einen lang gehegten Traum in die Tat umzusetzen: Mit dem Fahrrad durch Amerika zu fahren – von Alaska im Norden nach Feuerland im Süden des Doppelkontinents, immer entlang oder neben der Panamericana.
Start der Tour war im Juli 2011 in Anchorage, Alaska, USA. In den USA und Canada waren viele Dinge wie bei uns in Europa und die Kommunikation in Englisch kein Problem. So konnte der Radler sich in den ersten Monaten auf sein mehr als 50kg schweres Fahrrad und die Ausrüstung konzentrieren. Gastfreundliche Amerikana luden ihn immer wieder ein, in ihren Häusern zu übernachten und viele Höhepunkte wie die „Golden Gate Bridge“ in San Francisco, ein Besuch in Las Vegas oder die wunderschöne Pazifikküste ließen die ersten Monate wie im Flug vergehen.
Mit dem Grenzübertritt nach Mexiko änderte sich dann aber alles: Sprache, Mentalität und Kultur. Mit fast überhaupt keinen Spanischkenntnissen und gehörig eingeschüchtert von den Amerikanern war der Übergang nach Lateinamerika eine große Überwindung. Doch Mexiko entwickelte sich im Laufe der nächsten 4 Monate zu einem der schönsten Reiseländer der Tour. Grund dafür waren die freundlichen Menschen,
abwechslungsreiche Landschaften und eine gute, scharfe Küche.
Natürlich war der Drogenkrieg in diesem Land in vollem Gange und ermordete Menschen waren täglich auf den Titelseiten der Zeitungen zu sehen – aber viele Polizeikontrollen entlang der Straßen haben André Lanwehr stets ein Gefühl von Sicherheit gegeben. Und letztendlich haben die Amerikaner mit ihren Warnungen vor Mexiko völlig übertrieben.
Die kleinen Länder Zentralamerikas waren sehr unterschiedlich. Guatemala, El Salvador, Honduras und Nicaragua waren sehr arme Länder und die Armut hat den Radreisenden in den ersten Tagen sehr mitgenommen. Costa Rica und Panama hingegen waren gut entwickelt mit wiesen eine gute Infrastruktur auf.
Eines hatten die Länder aber alle gemeinsam: Sie liegen in den Tropen und die unerträgliche Hitze mit weit über 40°C machte dem Abenteurer sehr zu schaffen.
Mit dem Sprung nach Kolumbien war Südamerika erreicht und die Hitze wich dem angenehmen Klima des grünen Hochlandes. Mit der Überquerung des Äquators in Ecuador verlies der Extremradler dann auch die Nordhalbkugel und radelte auf die peruanischen Anden zu. Täglich galt es bis zu 3.000 Höhenmeter mit dem Rad zu bewältigen, denn die Straßen durch die Anden waren eine einzige Berg- und Talfahrt. So führte die Straße André Lanwehr sogar auf mehr als 5.000 Meter Höhe – höher als der Mont Blanc in den europäischen Alpen. Hier wurden die Zeltnächte bei stellenweise -15°C dann auch empfindlich kalt.
Wenn man schon mal in den Anden unterwegs ist, dann sollte man nicht vergessen, auch einigen Bergen auf das Dach zu steigen. Und so wechselte André Lanwehr mehrfach sein Rad gegen Steigeisen und Pickel ein und erklomm 5.000er und 6.000er.
In Bolivien folgte dann der Höhepunkt der Reise. Nach mehr als 500km über unbefestigte Straßen und Waschbrettpisten im absoluten Nichts Südwest Boliviens erreichte der Abenteurer den „Salar de Uyuni“ - den größten Salzsee der Erde. Ohne GPS und Kompass wäre es nur schwermöglich gewesen, diese 140 x 110km große und gleißende Salzfläche zu queren.
Nach Monaten in Höhenlagen der Anden, den extremen klimatischen Verhältnissen und der Dauer der Tour kamen erste Erschöpfungserscheinungen auf und André Lanwehr nahm sich zur Erholung eine kurze Auszeit in Santiago de Chile.
Halbwegs erholt ging es dann durch das raue, winterliche und sturmumtoste Patagonien dem Ende der Reise entgegen. Die chilenische „Carretera Austral“ führte durch 1.300km unberührte Natur in das letzte Land der Reise – nach Argentinien.
Hier musste noch die Ruta 40 bezwungen werden, die den Radler mit täglichem Gegenwind fast in die Knie gezwungen hat.
Nach mehr als 15 Monaten und 15 bereisten Ländern erreichte André Lanwehr dann am 03.10.2012 endlich „Tierra del Fuego“ – „Feuerland“.
Bis zum Ende der Welt waren es dann noch gute 500km durch eine öde und einsame Steppenlandschaft.
Nach 277 Tagen im Sattel und 24.525 km erreichte André Lanwehr dann die Stadt Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt und gleichzeitig das Ende der Welt. Hier hörte die Straße auf, hier ging es nicht mehr weiter.
Auf seiner Reise von Alaska nach Feuerland sind 25.000 Bilder entstanden. Eine kleine Auswahl - die Stationen und Ereignisse dieser unvergesslichen Extremtour wiedergibt - zeigt André Lanwehr in seiner gut zweistündigen Reisepräsentation.

Autor:

Klaus Droste aus Herten

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