"Reporter" und "Schräger Max" - Grundig Radios und Musiktruhen in Menden
Der junge Röhren und Radioproduzent Max Grundig aus Nürnberg erkannte nach dem Weltkrieg II die Zeichen der Zeit und fasste die bis dato einzelnen Musikkomponenten in kleinen Schränkchen zusammen.
Plattenspieler, Radio und Tonbandgerät einschließlich Lautsprecher standen als „Schräger Max“ auch in vielen Mendener Haushalten. Im Wirtschaftswunder machte man es sich mit Schlager, Toast Hawai und Bowle im Heim gemütlich.
Reporter 300 hieß das erste Grundig-Tonband, Heinzelmann ein Uhrenradio. Seit 1929 wurden die ersten Musikschränke angeboten, mit eingebautem Radioteil. Bis dato gab es Phonoschränke, die lediglich einen Plattenspieler hatten. Reichlich Goldleisten, Hochglanzlack und klare Formen verpassten die Möbelbauer bei Max Grundig Mitte der 50er Jahre dem Musikschrank 7080/W3, „Schräger Max“, benannt nach den damals modernen, abgeschrägten Standfüßen. Viele davon standen auch in Mendener Wohnzimmern, wurden meistens am Wochenende aktiviert, wenn man mit Familie und Freunden beisammen saß. „Unterhaltungsmusik in den eigenen Wänden und in guter Qualität, das bedeutete Fortschritt“, so Törnig-Struck. Schellack-Platten, die bei 78 Umdrehungen rund 12 Minuten liefen, waren in immer größerer Auswahl im Elektrohandel und Kaufhäusern erhältlich. Bis zu 10 Scheiben konnte ein Wechsler hintereinander abspielen. Sie lagerten stehend hinter einer Schiebetür, die mit einem Lichtschalter versehen war. Tanz- und Amüsierlokale bekamen die Heimanlagen zu spüren. Das Tanzbein wurde gerne daheim geschwungen.
Zur Erinnerung an die Anfänge heimischer Unterhaltung schenkte der Mendener Friedrich Wiemann dem Heimatmuseum den „Schrägen Max“.
Autor:Stefan Reimet aus Holzwickede |
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