Das Ende einer sinnvollen Verkehrsregelung

Schwarze Hässlichkeit von Teerflicken ist alles, was von einem sinnvollen Übergang übriggelassen wurde.
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  • Schwarze Hässlichkeit von Teerflicken ist alles, was von einem sinnvollen Übergang übriggelassen wurde.
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Radfahrer und Autofahrer haben es nicht leicht miteinander. Dies gilt in besonderer Weise für Menden, wo die mangelhafte und bisweilen erratische Verkehrsplanung alle nur erdenklichen Schwierigkeiten und Probleme schafft – für die unerwünschten Radfahrer, die den Autover-kehr vielerorts stören.
Trotzdem hat sich an manchen Stellen ein sehr freundliches und partnerschaftliches Zusam-menwirken von Radfahrern und Autofahrern entwickelt, wie z.B. dort, wo zwei Radrouten am Äbtissenkamp mit dem Autoverkehr in Kontakt kommen. Radfahrer, die von Menden nach Fröndenberg oder umgekehrt den Weg unter die Ruhrbrücke suchen, fanden bei der Zufahrt zur Hönnebrücke Markierungen vor, die hilfreich und gut sichtbar dem Autoverkehr signalisierten: „Vorsicht! Hier kreuzen Radfahrer und Fußgänger Deinen Weg!“
Autofahrer waren wegen dieser Markierungen keineswegs wartepflichtig, und trotzdem be-wegten diese Hilfslinien viele von ihnen, sich von ihrer besten, ihrer kameradschaftlichen Seite zu zeigen und Radfahrern freiwillig Vorrang zu gewähren.
Andererseits signalisierte die Doppellinie Radfahrern, dass hier eine Problemstelle ist, an der Aufmerksamkeit erste Radlerpflicht ist. Fast immer endeten Begegnungen mit freundlichen Handbewegungen und einem freundlichen Lächeln auf beiden Seiten.
So viel Eintracht und Rücksichtnahme muss natürlich ein Dorn im Auge eines jeden auto-orientierten Verkehrsplaners sein, völlig unabhängig davon, in welcher Behörde er tätig ist. So viel Rücksichtnahme riecht nach Verschwörung, und eine solche bekämpft man dadurch, dass man Zwietracht und Rechthaberei zwischen die einträchtigen Verschwörer streut. Auf diese Weise bringt man Autofahrer wieder dazu, ihren Pflichtanteil an der Unterdrückung der Radfahrer zu erfüllen. Und Radfahrer werden so wieder auf ihre Pflicht verwiesen, untertä-nigst zu verunglücken und möglichst auch zu sterben, um den Weg für Autofahrer wieder ungestört frei zu machen.
Vermutlich wurden deswegen nach vielen Jahren die hilfreichen Linien wieder aus der Straße entfernt und durch schmucke, farblich an das triste Grau angepasst.
Aber im Ernst: Hier hatte sich gezeigt, wie mit geringem Aufwand ein sehr positiver Effekt erzielt werden kann. Und es hätte mit dem Teufel zugehen müssen, wenn man in Menden keine Möglichkeit gefunden hätte, die Situation wieder zu entschärfen, um eventuell eine neunen Unfallschwerpunkt zu schaffen. Dieser wird vermutlich in absehbarer Zeit dafür her-halten müssen, den Weg entlang der Hönne für den Radverkehr zu sperren. Zumindest jedoch wird man jetzt damit rechnen müssen, dass ein weiteres dieser unsinnigen Schilder das schwachsinnige Repertoire Mendener Verkehrsregulierungen erweitert: „Radfahrer abstei-gen!“
Im Vorgriff sei bereits der Hinweis gegeben, dass dieses Schild keine Aussage darüber macht, wann man wieder aufsteigen darf.

Autor:

Franz-Josef Knur aus Menden (Sauerland)

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