Volker Fleige im Stadtspiegel-Interview, Teil 2: „2018 Eröffnung am Nordwall“

Beim Interview in der Stadtspiegel-Redaktion - fotografiert durch die (derzeit noch immer) offene große Schaufensterscheibe.
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  • Beim Interview in der Stadtspiegel-Redaktion - fotografiert durch die (derzeit noch immer) offene große Schaufensterscheibe.
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Wenige Tage vor seinem Abschied als Bürgermeister Mendens stand Volker Fleige beim Besuch in der Stadtspiegel-Redaktion Rede und Antwort.

Was sieht Volker Fleige als konkreten Grund für seine Wahlniederlage? Diese Frage durfte nicht fehlen. Schließlich war der Grund für das Stadtspiegel-Interview mit Volker Fleige die Tatsache, dass er als Bürgermeister nicht wiedergewählt wurde und das Amt künftig von Martin Wächter (CDU) ausgeübt wird.

"Geringe Wahlbeteiligung war
Grund für Niederlage"

„Ich wäre sicher wiedergewählt worden, wenn wieder 50 Prozent zur Wahl gegangen wären“, ist Fleige überzeugt.
Zur Stichwahl, die einen erneuten Einbruch der Wahlbeteiligung verzeichnen musste, seien vor allem die Pflichtbewussten gegangen. Und das seien eher die Konservativen. Und die ständen nun mal nicht auf seiner Seite.
„Deshalb bin ich nicht wiedergewählt worden!“
Seine Äußerung, dass Mendener FDP-Wähler realitätsfern seien, bewertet Fleige wie folgt: „Wahlentscheidend war das nicht. Davon bin ich überzeugt!“
„Mein Gegenkandidat hat mit Back- und Kochrezepten geworben - ich habe drei eigene Zeitungen verteilt und dabei deutlich gemacht: ‚was war, was ist, was sein wird‘.“

"Man muss nach einer Wahlkampagne
weiter miteinander auskommen"

Sicherlich, so Volker Fleige weiter, hätte er den Wahlkampf auch anders - und womöglich mit erfolgreicherem Ende - führen können. „Doch dann hätte sich der Wahlkampf zugespitzt und dann hätten wir uns nicht mehr in die Augen blicken können.“ Er, Fleige, sei aber der Meinung: „Man muss auch nach einer Wahlkampagne - egal wer gewinnt - miteinander auskommen. Jetzt war es ein inhaltlich einwandfreier Wahlkampf.“ Der „bitterste Moment“ seiner Amtszeit war die Wahlniederlage jedenfalls nicht. Zu dieser Situation befragt, muss der sonst sehr spontane Fleige ungewohnt lange nachdenken.

"Es gab keinen
'bittersten Moment'"

„Einen ‚bittersten Moment‘ hat es nicht gegeben“, meint er dann. „Einer der seltsamsten war aber sicherlich, als ich aufgrund der OBO-Bettermann-Initiative zur Abwahl stand.“ Das habe er „als höchst seltsam empfunden“. Am Ende nach dem positiven Ausgang habe ihn diese Aktion sogar weiter gestärkt.
Vor der Wahl habe es aber eine Annäherung gegeben. „Ich finde es höchst bemerkenswert, dass ein Unternehmen dieser Größe auf mich zugekommen ist.“
Auf Stadtspiegel-Bitte blickt der scheidende Erste Bürger in die Zukunft. Eine Frage, die ganz Menden beschäftigt - sowohl Immobilieneigentümer, als auch Geschäftsleute und Kunden - ist das geplante Nordwallcenter. Ob das jemals entsteht?

Bahnhofskomplex
und Nordwall-Center

Vergleichen könne man dieses Projekt mit dem Bahnhof ganz sicher nicht. Denn das Nordwallcenter sei ungleich komplexer. Allein durch die innerstädtische Position gäbe es Probleme, die in Randlagen nicht existent sind. Deshalb sei hier auch mehr Fingerspitzengefühl gefragt. Und genau deshalb ist das Düsseldorfer Unternehmen die richtige Wahl.
„Die ITG ist sicherlich ein Investor, der sehr exakt abwägt und Risiken minimiert“, formuliert Volker Fleige dann vorsichtig. Dann konkreter: „Absolut verhängnisvoll war das Verhalten einiger Anwohner, die gegen das Projekt geklagt hatten.“ Und weiter: „In Menden gibt es eine Clique, die gegen jede Neuerung ist. Das halte ich für sehr verhängnisvoll. So verzögert sich das Projekt zum Nachteil der Stadt.“
Dennoch glaubt der studierte Diplom-Verwaltungswirt, dass das Projekt in nicht allzu ferner Zukunft wahr wird. Schließlich ist hier schon viel Geld investiert worden und wenn nun das Projekt den Bach runtergehen würde, gäbe es mehr als ein „Blaues Auge“ für die ITG.
„Wenn alle den Investor nach Kräften unterstützen und ihm Zeit geben, dann wird das was! In anderen Städten haben ähnliche Projekte bis zu zehn Jahre gedauert. Ich könnte mir vorstellen, dass Weihnachten 2018 die Eröffnung ist. Als nächster Schritt muss etwas in der Oberstadt getan werden.“

"Auch die Stadtteile standen
auf meiner Agenda"

Nicht zu vergessen: „Auf meiner Agenda standen selbstverständlich auch die Stadtteile.“ Und widerspricht damit der Meinung, dass der Bürgermeister Volker Fleige das Zentrum bevorzugt hätte. Auch auf die Achse „St. Vincenz - Bahnhof“ müssen Verwaltung und Politik ihr Augenmerk jetzt verstärkt richten. Um die Hönnestadt weiter voranzubringen.
Denn: Menden wird inzwischen in der Region ganz anders wahrgenommen und dies sollte doch so bleiben.
Auf alle Fälle wird er den Werdegang der Stadt Menden weiter verfolgen: „Mein Interesse wird nicht erlahmen.“
Allerdings zieht er persönlich einen Schlussstrich: „Ich werde mich nicht mehr einbringen.“ Sich nicht ungefragt einmischen.
Wer allerdings mal seine Meinung hören möchte, der wird sie auch bekommen.
Der SPD bleibt Volker Fleige im übrigen erhalten.

"Ich bereue nicht
einen Tag!"

Ganz am Ende des Gesprächs überlegt Volker Fleige noch einmal ganz genau und wählt die Schlussworte mit Bedacht: „Eigentlich bereue ich nicht einen Tag meiner Bürgermeister-Zeit.“

Autor:

Lokalkompass Menden aus Menden (Sauerland)

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