Bürger tanken Sonne, wo früher Briten "Soldat" übten

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Lange Zeit war der Waldhügel neben dem Stadtwerkegelände zwischen Papenbusch und Bräukerweg für die Öffentlichkeit gesperrt. Niemand wusste, ob hier womöglich noch Munition oder andere Altlasten der ehemals dort stationierten Briten lagen. Doch seit heute (Freitag, 24. April) ist das neu gestaltete Gelände für Besucher als Naherholungsgebiet freigegeben. Die Einweihung wurde von Alphornbläsern (schließlich weist das Gelände beinahe gebirgsähnliche Steigungen auf!) sowie Jungen und Mädchen der Kita und OGS der ehemaligen Anne-Frank-Schule begleitet.

"Es weiß heute kaum noch jemand, dass es hier einmal Kasernen gab", begrüßte Bürgermeister Volker Fleige die Besucher der kleinen Eröffnungsfeier. Darunter war auch ein Reporterteam des WDR. Dass ein früheres Militärgelände zu einer kleinen Erholungsoase für "Normalbürger" wird, ist offenbar schon eine Besonderheit in der Medienlandschaft.

Bauunternehmer
lieferte die Idee

"Bei meinem Amtsantritt in 2009 war das Problem noch nicht gelöst, wie man das Gelände begehbar machen könnte und ob dort vielleicht noch Munition lag", berichtete Fleige weiter. Die Idee zur Umgestaltung kam vor einigen Jahren von Bauunternehmer Rüdiger Scholz (siehe Link am Ende dieses Beitrags).

3.600
Schwarzerlen

Die Umweltabteilung und vor allem Stadtförster Dirk Basse haben das Gebiet weitgehend neu gestaltet. Man findet jenseits der offiziellen Wege aber auch jetzt noch kleine Reste der ehemaligen Truppenanlagen.
Bis das Gelände die Bezeichnung "Wäldchen" wieder tatsächlich verdient, werden noch einige Jahre vergehen. Förster Basse hat die alte Bewaldung ausgedünnt und neu angepflanzt. 3.600 Schwarzerlen, so Basse, wachsen jetzt dort. Die Zahl wurde bewusst so groß gewählt, um deren Wachstum anzustacheln. Später wird wieder ausgedünnt.
Schwarzerlen sind, so Dirk Basse, anspruchslose Pflanzen, die sogar noch den Vorteil haben, dass sie ihrerseits den Boden mit Nährstoffen anreichern!
In rund 80 Jahren wird der Wald dann aus rund 300 bis 400 Bäumen bestehen.

Spiel mit
dem Feuer

Für Dirk Basse ist das Naherholungsgebiet ein sogenanntes "Trittstein-Biotop", also ein Gelände, das die Verbindung zwischen bestehenden Waldgebieten darstellt.
Der Förster sieht für das "Kasernenwäldchen" allerdings auch Probleme: "Seit zwei Tagen kann man das Gelände nun betreten und ich wurde darüber informiert, dass es bereits zwei Mal gebrannt hat. Nicht Großes, aber es wurde unerlaubt Feuer gelegt."

Sind die Besucher
müllbewusst?

Ein weiteres Problem könnte die Vermüllung des Geländes sein. Hier wurde zunächst erwogen, bewusst keine Abfallbehälter aufzustellen, damit die Besucher ihren Müll auch wieder mitnehmen. Jetzt sind die Verantwortlichen aber zu der Überzeugung gekommen, dass Mülleimer aufgestellt werden müssen - in der Hoffnung, dass sie denn auch benutzt werden.

Achtung:
Stolpergefahr!

Dass das Naherholungsgebiet noch nicht endgültig fertiggestellt ist, zeigt auch der Zugang vom Bräukerweg aus. Zwar wurden Stufen und Geländer angelegt und sehen auch hübsch aus, dort müssen allerdings noch so einige Unebenheiten beseitigt werden.

Rückblick
ins Jahr 2011

Wie alles begann, lesen Sie hier.

Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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