Welterbestadt Moers

Asciburgium vor mehr als 2000 Jahren

Seit Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. gab es immer wieder Konflikte zwischen germanischen Stämmen und den Römern, die danach strebten, ihr Reich auszudehnen. Das Verhältnis verschärfte sich, als Gaius Julius Caesar (100-44 v. Chr.) Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. im Gallischen Krieg etwa das Gebiet des heutigen Frankreich erobert hatte. Nun waren ‚die Germanen’ zu direkten Nachbarn des römischen Imperiums geworden. Die Germanen waren übrigens keineswegs ‚das germanische Volk’, als das sie etwa vom römischen Geschichtsschreiber Tacitus (ca. 58-120 n. Chr.) in seinem Buch ‚Germania’ geschildert wurden; vielmehr handelte es sich um eine Vielzahl von zum Teil sehr unterschiedlichen Stämmen.
Nach einigen Auseinandersetzungen mit ihnen legte Caesar den Rhein als Grenze fest. Allerdings war diese Grenze sehr unsicher. Immer wieder wagten germanische Stämme Übergriffe auf die mächtigen Nachbarn, so dass sich Caesars Nachfolger Augustus (63 v.-14 n. Chr.) dazu entschloss, die Rheinlinie zu stärken, indem er hier zahlreiche Lager anlegen ließ. Zudem führten sein Stiefsohn Drusus (38 v.-9 n. Chr.) und dessen Bruder Tiberius (42 v.-37 n. Chr.) in den Jahren von 12 v.- 6 n. Chr. Feldzüge gegen germanische Stämme.
Im diesem Rahmen wurden zahlreiche Lager - wie auch Asciburgium - entlang des Rheins gegründet; sie sollten ein möglichst unüberwindliches Hindernis für einfallende Feinde sein und deren Aktionen effizient kontrollieren. Als besonders zu überwachende Punkte galten Flussmündungen, da sie natürliche Einfallstore darstellten. Dies waren die Anfänge des niedergermanischen Limes.
Quelle: Zeitlupe (Begleitheft der Sonderausstellung "Asciburgium, eine römische Militärsiedlung am Niederrhein" im Kultur-und stadthistorischem Museum Duisburg)

Das Welterbe in Moers....
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und die Niederlande wollen den Niedergermanischen Limes als Welterbe bei der UNESCO anmelden.
Seit einigen Tagen überschlagen sich die Meldungen aus der Region „Niederrhein“ und dem damit in Verbindung stehenden „Niedergermanischen Limes“.
Die Niederlande bereiten mit Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz eine gemeinsame Bewerbung des „Niedergermanischen Limes“ fürs Weltkulturerbe vor.
Das sieht eine Vereinbarung der beteiligten Partner vor, die im LVR-LandesMuseum Bonn unterzeichnet wurde
http://www.bodendenkmalpflege.lvr.de/…/presse/2015/2015_04_…
Auf deutscher Seite können 19 Kommunen in Nordrhein-Westfalen und eine Kommune in Rheinland-Pfalz insgesamt 27 hochrangige Fundplätze des römischen Militärs vorweisen. Die wichtigsten archäologischen Plätze des Niedergermanischen Limes sind: das Praetorium in Köln als Sitz des militärischen Oberbefehlshabers und Statthalters, das Doppellegionslager Vetera I in Xanten, dem bis zu seiner Zerstörung 70 n. Chr. mit 10.000 Mann größten Standlager im Römischen Imperium, die Legionslager in Bonn, Neuss und Nijmegen, die Hilfstruppenlager in Remagen, Köln-Deutz, Dormagen, Monheim, Krefeld, *Moers-Asberg* und Kalkar sowie Arnheim, Vechten, Utrecht, Zwammerdam, Alphen und Valkenburg.
(Quelle: www.land.nrw.de )
Asciburgium – eines der römischen Lager am niedergermanischen Limes – in der Zeit der „Drususoffensive“ zur Überwachung der Ruhrmündung erbaut – befindet sich im heutigen Moers-Asberg.
Seit mehr als 4 Jahren weist Castra Asciburgium e.V. auf die Entwicklungen am zukünftigen „Niedergermanischen Limes“ hin und versucht, dieses für die Stadt und Region bedeutsame Erbe ins Bewusstsein der Moerser Bürger und Gäste zu rufen.
In Fachkreisen, insbesondere der Archäologie und Bodendenkmalpflege, ist das Thema „Welterbe niedergermanischer Limes“ nicht neu. Wenn im Jahre 2019 die geplante Bewerbung bei der UNESCO erfolgreich durchgeführt wird, birgt das auch für Moers ein enormes kulturelles, touristisches und wirtschaftliches Potential.
Deshalb regte Castra Asciburgium e.V. schon öfter die Erstellung und Umsetzung eines museumspädagogischen Konzeptes bei Politik und Verwaltung der Stadt Moers an und inzwischen „hat dieser Zug auch schon Fahrt aufgenommen“.
Als nächsten, wichtigen Schritt wird Castra Asciburgium e.V. seine Arbeit rund um das Asberger Erbe aus der Antike in den Gremien des Rates der Stadt Moers und Duisburg vorstellen und auch weiterhin als Partner nicht nur im Rahmen der Bodendenkmalpflege sowohl mit Rat als auch mit Tat den Ämtern und Behörden etc. zur Seite stehen. Letztendlich sind sie es, die Projekte planen und genehmigen (müssen), diese dann aber oftmals aus ihrer Aufgabe und Funktion heraus nicht selbst durchführen.
Ideen für Projekte, wie z.B. einen jährlichen „Tag des Limes“ zu feiern sind gerade auch in den Reihen von Castra Asciburgium e.V. bereits vorhanden, nun gilt es, diese weiter zu entwickeln und weitere, gute Ideen zu finden und umzusetzen.
Die Sichtbarkeitmachung der römischen Hinterlassenschaften jenseits und diesseits der Stadtgrenze zu Moers und Duisburg sowie die Unterstützung der Wissenschaft bei der weiteren Erforschung der römischen Vergangenheit entlang der Römerstraße in Moers steht bei allen Bemühungen im Vordergrund.
Rückendeckung, vor allem finanzielle Unterstützung ist hierfür aus Düsseldorf und Berlin zu erwarten.

Autor:

Thomas Maas aus Duisburg

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