Aus vollem Herzen Musiker

Seinen allerersten Gig hatte Cesare Siglarski einst beim Late Night Shopping in Dinslaken. Dafür wurde er sogar engagiert.
Fotos: Harald Landgraf
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In Moers aufgelesen: Cesare Siglarski ist beizeiten als Straßenmusiker unterwegs

Cesare Siglarski ist Sänger und Gitarrist, aber auch Student. Ab und zu reist er durch die Städte und musiziert auf der Straße. So gab er auch in Moers ein "Gastspiel" und rein zufällig auch ein Interview.

Von Harald Landgraf

Moers. Ein Dienstag im August. Die Sonne steht hoch über dem Königlichen Hof. In der heißen Mittagshitze steht ein Musiker, spielt Gitarre und singt einen Song. Spricht man Mr. Unbekannt an, macht sich Spannung breit, denn man weiß nie, woher der Straßenmusiker kommt und welche Geschichte er zu erzählen hat.
In diesem Fall ist es Cesare Siglarski, er kommt "nur" aus Dinslaken und tingelt öfter durch die Städte der Umgebung, auch Duisburg, Düsseldorf, Köln. An diesem Tag spielt er in Moers, singt gerne alte Songs von Johnny Cash, aber auch Modernes wie etwa von Adele, Passenger, Justin Timberlake. Auch mal "Hallelujah" von Leonard Cohen. "Auf die Klassiker fahren die Leute mehr ab", weiß er zu berichten. "Aber, egal, was man spielt, es muss einem selbst Spaß machen."
Und das macht es dem 27-Jährigen. Siglarski hat klassische Gitarre gelernt, spielte in verschiedenen Bands, damals in einem Dinslakener Proberaum-Komplex (Kultur-Kantine genannt), bis er sich allein auf die Socken machte. Neben der Straßenmusik bringt er noch klassische, langsame Stücke "für ältere Leute in Cafés" zu Gehör und veranstaltet in Dinslaken gerne Open Stages oder Konzerte mit Sessions. "Ich bin aus vollem Herzen bei der Musik, engagiert bei der Sache", sagt er.
Siglarski studiert in Essen Sozialwissenschaften und Englisch. Auf die Straße zieht es ihn, wenn er "A Zeit hat, und es B nicht regnet". die Temperatur sei dabei egal. "Ich spiele auch, wenn's kälter ist und nicht primär wegen des Geldes, sondern auch, wenn ich Songs neu eingeprobt habe, um zu sehen, wie es ankommt."
So manches hat er zu erzählen. Nicht nur von Kindern, die freudestrahlend zu ihm kommen, um ein paar Cent in die Gitarrenbox zu werfen. Einmal sprach ihn eine Gruppe an, die Junggesellenabschied feierte. Er solle doch mal "Atemlos" von Helene Fischer spielen, damit der Fast-Bräutigam dazu singt. "Ist gar nicht meine Musik, aber die haben mir die Akkorde gezeigt, und das ganze dann gefilmt und fotografiert. Im Anschluss haben sie mir nen Fünfziger gegeben."
Sobald das Wetter schlechter wird, reduziert sich auch die Zahl der Straßenmusiker. Kein Problem. "Ab Oktober geht es mit der Musik in den Kulturkneipen weiter", weiß Siglarski schon, der auch eine facebook-Fanpage unter "Cesare Acoustic" hat. Ein Mann mit Hut und Gitarre: "Ich kenne einige Berufsmusiker, die sagen, Straßenmusik, das wär nix für mich."

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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