90 sinnlos überfahren - Nabu zieht Bilanz nach Kröten-Wandersaison

Ein Bergmolch an der Raiffeisenstraße. Foto: Nabu

Wieder einmal hat der NABU Rheinberg eine Saison geschafft! Es war turbulent in dieser Wandersaison. Zwei Anzeigen, sechs kaputte Profilzylinder und ein Schloss wegen Sachbeschädigung im Wert von 311 Euro, die vom NABU und nicht von der Stadt Rheinberg finanziert werden.

90 völlig sinnlos überfahrene Tiere, darunter zahlreiche Pärchen, innerhalb der Absperrung Raiffeisenstraße, Spanische Schanzen und Wolfskuhlenallee.
Unfassbar, wenn man bedenkt, dass diese Tiere wegen Missachtung nach Sachbeschädigung an den Schranken überrollt wurden. Dabei waren sich die Helfer sicher, dass diese Tiere geschützt auf der Straße verweilen konnten.
19 Helfer, darunter einige neue, haben während der Hauptwanderzeit von drei Wochen insgesamt 198 Stunden ehrenamtlichen Einsatz vor Ort geleistet.

Der erste Einsatz erfolgte am 22. Februar bei sintflutartigen Regenfällen für eine Nacht und wurde dann aufgrund sehr kalter Temperaturen zunächst für eine Woche unterbrochen.

1180 Erdkröten und zahlreiche Molche

Gezählt wurden in den darauffolgenden drei Wochen inklusive dem Ausnahmetag vorwiegend in der Zeit von 21 Uhr bis 22.30 Uhr 1180 Erdkröten und zahlreiche Molche.

Im vergangenen Jahr waren es 1333 auch in drei Wochen zu ähnlichen Zeiten.
Die Dokumentation über das Wanderverhalten lässt natürlich nur Schätzungen durch Hochrechnung zu. Denn sicher werden während der Nächte zum Beispiel die Weibchen und Pärchen, die zügig zum Gewässer laufen, nicht alle erfasst. Und zu den Männchen, die auf der den Straßen sitzen bleiben, gesellen sich im Laufe der Nacht noch ein paar dazu oder verschwinden wieder, die ebenfalls nicht in der Dokumentation berücksichtigt werden können.
Auf der Wolfskuhlenallee nimmt die Wanderaktivität wieder zu. Die Zahl wird steigen, da auf einer damaligen Ackerfläche gegenüber den Parkplätzen angepflanztes Grünland/Buschwerk dafür sorgt, dass sich die Amphibien dort wohler fühlen und sicher auch diese Fläche vermehrt zur Überwinterung nutzen.
Auf der von-Büllingen-Straße waren auch ein paar Tiere mehr unterwegs, die während einer Beobachtungsrunde von einer Stunde immer zur gleichen Zeit von Hand aufgesammelt wurden.

Ausstiegshilfen für die Gullys

Neue Ausstiegshilfe wurden im vergangenen Jahr, dank der Unterstützung der Stiftung der Sparkasse Rheinberg zur Förderung gemeinnütziger mildtätiger und kirchlicher Zwecke, in den Gullys eingesetzt. Seit dieser Zeit wurden keine Gully-Opfer, dazu zählen auch die Kleinsäuger, mehr gefunden. Das System funktioniert. Versuche haben gezeigt, dass die Tiere selbständig aus den Gullys klettern können. Einige neu abgesenkte Bordsteinkanten ermöglichen außerdem ein ungehindertes Weiterwandern, nachdem die Tiere die Straße überquert oder sich aus den Gullys befreien konnten. Der NABU Rheinberg erhielt in diesem Jahr eine erste Anfrage von einem Planungsbüro aus Bonn, das ähnliche Lösungen für eine Deponie der Stadt Bochum sucht. Im Internet gefundene Veröffentlichungen vom NABU Rheinberg haben auf diese Lösung aufmerksam gemacht.

Anfrage sogar aus Bonn

„Wir und die Helfer haben nicht nur negative, sondern auch sehr viele positive Unterstützung und Befürworter sowohl vor Ort als auch im sozialen Netzwerk kennengelernt, so Sylvia Oelinger vom NABU Rheinberg.“

Autor:

Lokalkompass Moers aus Moers

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