Durchfahrt verboten – Anlieger Frei

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Viele halten sich nicht daran

Stadt plant neue Zählung

„Wozu wurden die Schilder aufgestellt“, fragt sich Horst van Elsberg, Anlieger der Richard- Wagner- Straße in Moers- Kapellen, „wenn sich so viele nicht daran halten?“
Grund des Ärgers: Die Richard- Wagner- Straße, welche fast parallel zur Bahnhofstraße die Moerser- mit der Industriestraße verbindet, ist eine Anliegerstraße und 30 km/h Zone. Angezeigt durch das Verkehrszeichen 260 (Verbot der Einfahrt für Krafträder, auch mit Beiwagen, Kleinkrafträder und Mofas sowie für Kraftwagen und sonstige mehrspurige Kraftfahrzeuge), versehen mit dem Zusatzschild „Anlieger frei“, wollte man vermeiden, dass motorisierte Verkehrsteilnehmer die Abkürzung durch die Anliegerstraße nehmen. Der Kindergarten, der Parkplatz für Kirchenbesucher und andere Gefahrenpunkte machten diese Maßnahme notwendig. Leider ignorierten nicht nur die Mitarbeiter einiger anliegender Firmen und Kunden der Einzelhändler diese Tatsache, sondern auch Mitglieder eines Tennisclubs nutzten die Straße weiter als Abkürzung.
Hatte die Stadt die Einfahrten zur Richard- Wagner- Straße zuerst mit einem Schild aus jeder Richtung versehen, stellte sie nach eingehender Überprüfung jeweils ein weiteres auf, so dass man diese unter normalen Umständen nicht mehr übersehen konnte. Van Elsberg seinerseits schrieb die betreffenden Firmen an und bat sie, ihre Mitarbeiter doch darauf hinzuweisen. „Die Firmen waren auch sehr kooperativ“, gibt er zu verstehen. Und tatsächlich berichteten ihm die Unternehmen, dass sie ihre Mitarbeiter nicht nur durch Aushang unterrichtet hätten, sondern auch der Lohnabrechnung eine entsprechende Beilage hinzugefügt hätten.
Leider haben die Anlieger allerdings immer noch keine Ruhe und Kinder, sowie Kirchenbesucher laufen immer noch Gefahr, von einem Auto angefahren zu werden; „denn“, so van Elsberg, „die ausgeschilderte Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h beachten die wenigsten“.
„Taxen, Paketlieferanten, der eine oder andere LKW und sogar der Vorsitzende des Tennisclubs nutzen weiter die verbotene Straße“. „Wenn man sie darauf anspricht“, fährt er fort, „bekommt man dann noch dumme Antworten“.
Zwar hat die Polizei das eine oder andere Mal kontrolliert; aber sie kann natürlich nicht ständig vor Ort sein.
Auf unseren Anruf bei der Stadt Moers hin, versprach man uns, nach der neuen Sachlage die Angelegenheit erneut zu überprüfen. Thorsten Schröder vom Fachbereich 1: „Seit 2015 sind wir mit dem Thema beschäftigt, haben das Verkehrsaufkommen und die Geschwindigkeiten gemessen, ein Durchfahrverbot getestet und dann eingerichtet“. Aufgrund der neuen Sachlage wird man Anfang März eine erneute Messung durchführen und danach über mögliche weitere Maßnahmen entscheiden.
„Leider können wir das Durchfahrverbot nicht kontrollieren, denn das fällt in die Zuständigkeit der Polizei“, bedauert er.
Vielleicht bewegt dieser Artikel ja die angesprochenen Verkehrsteilnehmer dazu, sich künftig an die Verkehrsregeln zu halten, so dass nicht nur die stark gebeutelten Anwohner der Richard- Wagner- Straße aufatmen, sondern auch die Kinder des Kindergartens und die Kirchenbesucher sich wieder sicherer fühlen können.

Randolf Vastmans

Autor:

Randolf Vastmans aus Xanten

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