Stadt Moers erhält zweiten Windpark

Ein neuer Windpark entsteht in den kommenden Monaten auf der Halde Kohlenhuck. ^Foto: Archiv
  • Ein neuer Windpark entsteht in den kommenden Monaten auf der Halde Kohlenhuck. ^Foto: Archiv
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Die Zuversicht war stets groß, im Kohlenhuck eines der größten Windprojekte am Niederrhein umsetzen zu können. Nun liegt die Genehmigung vor.

Die ENNI Energie & Umwelt Niederrhein (ENNI) hatte in Kooperation mit der RAG Montan Immobilien (RMI) die Bürger schon vor vier Jahren über einen geplanten Windpark auf der Halde Kohlenhuck informiert.
Es folgte aber ein Planungs- und Genehmigungsmarathon, der nun ein Ende hat: Der Kreis Wesel hat aktuell an diesem Standort pro Windkraft entschieden; die Stadt Moers wird in direkter Nachbarschaft zum Asdonkshof an der A 57 gelegen einen zweiten Windpark bekommen. ENNI wird dort in den kommenden Monaten gemeinsam mit der RMI und der Mingas Power (Mingas) vor und auf der Bergehalde des ehemaligen Bergwerks in Kamp-Lintfort vier Groß-Windkraft-anlagen errichten.
Die sollen jährlich rund 32 Millionen Kilowattstunden Ökostrom für etwa 9000 Haushalte produzieren. ENNI-Geschäftsführer Stefan Krämer wird dann seine regenerative Wachstumsstrategie um ein weiteres Leuchtturmprojekt bereichern und die regenerative Erzeugungsquote des Unternehmens auf deutlich über 30 Prozent des Strombedarfs in Moers und Neukirchen-Vluyn schrauben. „So machen wir unsere Beiträge zur Energiewende für Bürger erlebbar, erwirtschaften für unsere Heimatkommunen über viele Jahre hinweg nennenswerte Gewinne und zahlen Gewerbesteuern“, freut sich der Energieexperte dabei auch, dass ihm mit den Traditionsunternehmen RMI und Mingas eine starke Allianz gelungen ist.
Bereits seit 2012 arbeiten die drei Partner in der ENNI RMI Windpark Kohlenhuck als eigens hierzu gegründeter Gesellschaft intensiv an dem Zukunftsprojekt. Die Grundstücke waren mit der RAG und einem privaten Eigentümer schnell über Pachtverträge gesichert. Doch obwohl die prognostizierte durchschnittliche Windgeschwindigkeit und der Abstand zur Wohnbebauung wie an kaum einem anderen Standort am Niederrhein zusammenpassten, wurde das Projekt zur mehrjährigen Hängepartie. Ein Grund: „Der bestehende Regionalplan ließ in diesem Gebiet zunächst keine Windenergie zu“, kam laut Theo Schlüter von RMI erst nach dessen Änderung im Frühjahr Bewegung in das Genehmigungsverfahren.
Zeit verschlangen seit 2012 auch die rund 20 Gutachten, etwa zum Schall, zum Schattenschlag oder zum Umwelt- und Artenschutz, die Basis für eine Genehmigung waren. „Durch das Okay der zahlreich beteiligten Behörden und Institutionen lagen hier letztendlich alle Voraussetzungen vor“, läutet Gerd Wagner von Mingas nun die letzte Projektetappe ein.
Möglichst schnell soll der Windpark nun wachsen. Die Wegebauarbeiten haben bereits begonnen. Parallel dazu hat das Konsortium die Anlagen bestellt, die der größte deutsche Anlagenbauer Enercon aus dem ostfriesischen Aurich liefern wird. Bis die vier über 190 Meter hohen und jeweils drei Megawatt leistenden Windräder stehen, werden aber noch einige Monate ins Land gehen. Die reine Bauzeit des über 20-Millionen-Euro-Projektes wird etwa zehn Monate betragen. Läuft dann alles nach Plan, sollen schon im Mai in Moers vier weitere Windräder Ökostrom produzieren.
Sobald die Anlagen stehen und sie die ersten Testmonate durchlaufen haben, wollen die Partner sie auch den Bürgern vorstellen. „Ich kann mir vorstellen, dass wir dann erneut einen BürgerWindTag anbieten“, so Krämer. „Auch hier wollen wir interessierten Bürgern tiefe Einblicke in die regenerative Stromproduktion vor Ort ermöglichen.“

Autor:

Lokalkompass Moers aus Moers

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