Adrenalin im Blut

Die Filmemacher Nick und Tim Hahne setzten mit „No Limits“ eine ganz besondere Idee filmisch um. | Foto: Heike Cervellera
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  • Die Filmemacher Nick und Tim Hahne setzten mit „No Limits“ eine ganz besondere Idee filmisch um.
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Nick und Tim Hahne sind Filmemacher. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt im Automobilbereich. Mit der passenden Idee wird das Kameraequipment eingepackt und los geht’s. Hautnah und ohne Limits.

Angefangen hat alles im Jahr 2001. Dort hat Tim Hahne die Firma „Stereoscreen“ gegründet. 2007 ist sein Bruder Nick mit eingestiegen. Anfangs wurden Beiträge für die Sendung „Automobil“ auf Vox gedreht. Als die beiden im Jahr 2010 neues Equipment hatten, wurde das einfach mal eingepackt und zum 24h-Rennen zum Nürburgring gefahren: „Das 24h-Rennen ist schon immer unser Lieblingsrennen gewesen, da unser Vater das früher auch schon mal gefahren ist“, so erzählt Nick Hahne.´

Das Interesse am Motorsport wurde den beiden also quasi schon in die Wiege gelegt. Aus dem Material, was die beiden gedreht haben, wurde ein 13-Minuten-Film, der sehr erfolgreich war und aufgrund dessen die Idee entstanden ist, den ersten Dokumentar-Spielfilm zu drehen: Zusammen mit BMW soll das 24h-Rennen 2011 dokumentiert werden: „Eigentlich war das ein recht verwegenes Projekt und wir waren sehr naiv. Wir haben das einfach mal gemacht. Wir haben uns zum Beispiel auch keine Gedanken gemacht, was passieren soll, wenn beide Fahrer ausfallen, was fast der Fall gewesen wäre. Einer ist ausgefallen und einer wurde fast disqualifiziert. Im Endeffekt hat es dann aber doch für den zweiten Platz gereicht und alles ist gut gegangen“, erklärt Nick Hahne lachend.

Nachdem die beiden‚ Adrenalin geleckt hatten‘, war klar, dass es weiter gehen soll. Im Jahr 2014 wurde die BMW-Tourenwagen-Serie dokumentiert. Im Zuge dessen haben die beiden den Motorsportler Alessandro Zanardi, der von den Motorsportkommentatoren kurzerhand zu Alex Zanardi wurde, kennengelernt und bereits kurz portraitiert.

Portrait über den Motorsportler Alex Zanardi

Der 49-jährige Italiener ist von 1991 bis 1999 in der Königsklasse des Motorsports, der Formel 1, mitgefahren. Bei einem Rennen der Champ-Car-Serie verunglückte er 2001 schwer und ist seitdem beinamputiert.

Als BMW dann die Idee hatte, das 24h-Rennen in Spa als Dokumentations-Spielfilm zu verfilmen, waren die Brüder dabei, allerdings mit einem Zusatz, so erzählt Tim Hahne: „Für uns war klar, wenn wir nochmal etwas im Automobilbereich machen, dann verknüpft mit einem zusätzlichen Thema.“ Dieses ‚zusätzliche‘ Thema kam in Form von Alex Zanardi. Zusammen mit den Rennfahrern Timo Glock und Bruno Spengler trat er 2015 bei dem 24h-Rennen in Spa an: Auf diesem Niveau sei es das erste Mal gewesen, dass zwei Fahrer sich mit einem gehandicapten Fahrer das Cockpit teilten, erläutert Nick Hahne.

Die Arbeit mit den drei Rennfahrern war sehr intensiv, allein schon deshalb, weil auch das Kamerateam nur aus drei Leuten bestand: Nick und Tim Hahne und ihr Mitarbeiter Julius Jacoby: „Wir haben neun Monate nichts anderes gemacht, als uns mit diesem Projekt zu beschäftigen und das“, so

Neun Monate Arbeit an „No limits“

fügt Tim Hahne stolz dazu, „ist unser Baby!“
Und das ‚Baby‘ ist sehr erfolgreich. Bereits seit der Premiere im November 2015 hat „No Limits – Impossible is just a word“ zahlreiche Preise bei Film-Festivals gewonnen. Was mit Sicherheit an der Art des Films liegt, die eben nicht wie oftmals viele Spielfilme „etwas übertrieben“ ist, sagt Tim Hahne, sondern authentisch.

Was Willensstärke wirklich bedeutet

Und hautnah am Geschehen dabei: „Alex hat uns erlaubt zu filmen, wie er nach einem Wechsel seine Beine abnimmt und den Schweiß herauslaufen lässt. Das war eine sehr emotionale Szene“, so Tim Hahne.
Aber genau diese Szene verdeutlich auch den Titel des Film: „Mit ‚No limits‘ – wollten wir vor allem darauf anspielen, dass es keine Begrenzungen gibt und was das Wort ,Willensstärke‘ wirklich bedeutet“, so Tim Hahne. Deswegen endet der Film auch nicht mit dem Rennen, sondern zeigt auch noch welchen Erfolg Zanardi mit seinem Handbike geschafft hat: 2015 nahm der Italiener am Ironman auf Hawaii teil und schaffte diesen in unter zehn Stunden.

Mit Sicherheit wird man noch weiteres von den erfolgreichen Hahne-Brüdern hören, die sich selbst als „passionierte Filmemacher“, so die beiden Brüder, bezeichnen, und in ihren Filmen zeigen, wie man vermeintliche ‚Limits‘ außer Kraft setzen kann.

Der Film „No limits“ kann als Video on Demand unter www.vimeo.com gekauft und herunter geladen werden.

Autor:

Sarah Dickel aus Moers

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