Schülerinnen und Schüler von der Marienschule in Opladen besuchten Marienkapelle – „Es muss nicht immer Santiago de Compostella sein“

Mit Gesängen verehrten die Kinder die Gottesmutter
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  • hochgeladen von Bernd-M. Wehner

Bei strahlendem Sonnenschein radelten vor kurzem 29 Schülerinnen und Schüler einer 5. Klasse der Marienschule in Leverkusen-Opladen mit ihrem Klassenlehrer und einigen Eltern zu der fast 500 Jahre alten Marienkapelle in Monheim am Rhein und ließen dort ihr Begrüßungslied erklingen. Begrüßt wurden sie dort von Hans Schnitzler, dem Vorsitzenden des Marienkapellenvereins, und Angela Lehmacher, Mitglied im Vorstand des Vereins.

„Monheim ist schon vor dem 15. Jahrhundert als Wallfahrtsort am Rhein bekannt gewesen. Besonders zu Zeiten der Pest kamen viele Pilger von Köln nach Monheim zur Schmerzhaften Mutter um dort in ihren Anliegen zu beten“, erläuterte Schnitzler die historische Bedeutung der altehrwürdigen Kapelle. Der Marienkapellenverein habe es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, diese Wallfahrtstätigkeit wiederzubeleben, „auch wenn wir heute keine Pest mehr haben, so gibt es unendlich viele Gründe Gott zu danken oder zu bitten“. So lebe seit einigen Jahren diese Tradition wieder auf, auch mit Pilgern aus Köln und den umliegenden Ortschaften. Vor allem Kindern und Jugendlichen soll dieses lange Jahre vergessene Kleinod wieder nahe gebracht werden.

Zuerst warfen die Kinder einige Steine in den Rhein, die manchem vielleicht irgendwann einmal von der Seele gefallen sind, bevor es zu einer kurzen Andacht in die Kapelle ging. Ein besonderes Highlight war das Läuten der Glocke. So durften die Kinder sich selber an das Seil hängen und die Glocke in Schwingung bringen. Wie strahlten die Gesichter der Kinder, als endlich, nach einigen Versuchen, der erste Glockenton erklang. Von da an wollte das Läuten kein Ende nehmen …

Nachdem bekannte Lieder zur Gitarre gesungen und einige Gebete und frei formulierte Fürbitten gesprochen wurden, erläuterte Hans Schnitzler das Gnadenbild der schmerzhaften Mutter, die Piétà, von der jedes Kind ein Bild mit nach Hause nehmen durfte. Die kleinen Pilgerinnen und Pilger durften an der Osterkerze eine Kerze anzünden und diese zu Füßen der Muttergottes auf den Altar stellen. Sie formten intuitiv ein Kreuz aus Kerzen, das ihren Gebeten und Gesängen eine besondere Note gab. Die Kommentare der Kinder nahmen, wie auch das Abschlussläuten, kein Ende. Hier einige O-Töne der Kinder: Ich fand das Glockenläuten super. – Bei der Figur merkte man, dass Maria nicht weinte. – Sie hatte ihre linke Hand größer. – Die Kirche war sehr schön geschmückt. – Ich fand es sehr schön etwas über die Marienkapelle zu erfahren. – Ich fand es auch sehr schön, so nah bei Maria zu sein.

Und Junia meinte sogar: „Die Marien Statue hat etwas Magisches an sich. Sie hatte Jesus auf dem Schoß. Dieses Bild gibt es überall, doch hier ist der Unterschied, dass Maria nicht weint. Sie guckt auch nicht auf ihn oder auf seine Wunden. Nein, hier guckt sie über ihn hinweg und somit hinweg über die Wunden und über den Tod!“

Die Initiatoren erhoffen sich, dass auch künftig viele Wallfahrer, ob klein oder groß, diesen besonderen Ort der Nähe Gottes, wie Pater Gabriel Weiler (St. Kolumba, Köln) die Marienkapelle in Monheim einmal nannte, als Ziel ihrer Wallfahrt nehmen. Oder wie es Hans Schnitzler formulierte: „Die uralte Tradition soll wieder belebt werden. Denn: Es muss nicht immer Santiago de Compostella sein! Im Kleinen liegt das Feine.“

Der Marienkapellenverein wurde am 16. April 2007 gegründet Er hat inzwischen über 160 Mitglieder. Wer das Monheimer Kleinod unterstützen will, kann dies durch seine Mitgliedschaft bewirken. Nähere Informationen hierzu erhält man beim Vorsitzenden Hans Schnitzler, Tel. 55080.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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