Großeinsatz der Feuerwehr bei Unwetter über Monheim

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr hatten alle Hände voll zu tun. | Foto: Polizei Mettmann/Symbolbild

In der Nacht zum Sonntag zog ein heftiges Unwetter über Monheim am Rhein. Betroffen waren in erster Linie einige wenige Gebiete im Stadtteil Baumberg, außerdem der Bereich zwischen Monheimer Straße und Baumberger Chaussee sowie der nordöstliche Bereich dahinter. Am schlimmsten war es um die Nelly-Sachs-Straße herum sowie im Österreichviertel.

Kurz vor Mitternacht erreichte die Feuerwehr der erste Notruf von der Nelly-Sachs-Straße. Dort standen bereits große Straßenbereiche mindestens knietief unterWasser, sodass die Einsatzkräfte die Einsatzstellen nur mühsam erreichen konnten. Die Keller vieler angrenzender Wohngebäude liefen dadurch voll.Unmittelbar danach gab es eine Vielzahl weiterer Notrufe die ebenfalls vollgelaufene und volllaufende Keller meldeten. An der Salzburger Straße stand eine Tiefgarage von mehreren tausend Quadratmetern voll Wasser. Betroffen war eine Vielzahl von abgestellten Fahrzeugen. Das Wasser stand dort zirka 1 Meter hoch.

Viele Rettungskräfte im Einsatz

Insgesamt hat die Feuerwehr mittlerweile mehr als 180 Einsätzeerfasst und größtenteils abgearbeitet. Aufgrund der Vielzahl der Einsatzmeldungen in so kurzer Zeit, entschied sich die Einsatzleitung der Feuerwehr unter Führung von Hartmut Baur und Markus Stenzel dazu, überörtliche Unterstützung bei der Führungsgruppe des Kreises anzufordern. Im Einsatz waren neben der hauptamtlichen Wache, den Löschzügen 1 und 2, der IuK-Gruppe sowie weiteren Führungsbeamten der Feuerwehr Monheim am Rhein, Einsatzkräfte aus Velbert, Heiligenhaus und Erkrath sowie das THW. Die Feuerwehr Ratingen stellte zudem den Grundschutz für eventuelle Brandeinsätze von der Feuerwache Monheim aus sicher. Die Versorgung der Einsatzkräfte wurde durch den Arbeiter Samariter Bund–Ortsverband Monheim  (ASB) sichergestellt. Kräfte der DLRG standen im weiteren Tagesverlaufebenfalls in Bereitstellung um die Feuerwehr gegebenenfalls zu unterstützen.

"Extreme Unwetterzelle"

Die Heftigkeit sowie die Niederschlagsmengen haben selbst den Leiter der Feuerwehr Hartmut Baur überrascht „In meinen jetzt zirka 38 Jahren bei der Feuerwehr, habe ich kaum etwas vergleichbares erlebt. Die ersten Einsatzkräfte auf dem Weg nach Baumberg, konnten ab dem Kreisverkehr Am Kielsgraben kaum noch die Fahrbahn erkennen“. Auch der sehr begrenzte Starkregenbereich war schon beindruckend. „Man konnte im Wetterradar eine sehr kleine aber extreme Unwetterzelle über Baumberg erkennen. Diese zog sehr langsam Richtung Nordosten weiter und hat dadurch viel Regen auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche verteilt“ so Baur. Bei vielen Einsatzstellen musste die Feuerwehr nicht mehr tätig werden, da das Wasser dort bereits wieder abgelaufen war, beziehungsweise die Wassermengen zu gering fürdie Pumpen der Feuerwehr waren.

Schulungen zahlten sich aus

„Insgesamt konnte die Lage sehr strukturiert und geordnet abgearbeitet werden.Das lag auch an der guten Organisation durch die Informations- und Kommunikationsgruppe unserer Feuerwehr, die bei solchen Lagen zum Einsatz kommt und die Einsatzleitung sehr gut unterstützt. Hier zahlen sich die regelmäßigen Schulungen und Übungen aus“, berichtet Hartmut Baur. Eine Sache ärgert den Leiter der Feuerwehr aber schon. In der frühen Einsatzphase rief ein „Hobbyjournalist“ bei der Feuerwehr an und forderte von ihm jetzt sofort Informationen über die Einsatzstellen ein, da er darüber berichten wolle. „Ich habe ihm kurz und knapp erklärt, dass ich dafür jetzt keine Zeit habe und mich zunächst mal um das Einsatzgeschehen kümmern muss“. Was ihn besonders daran ärgert ist die Tatsache, dass sich der „Hobbyjournalist“ dann unmittelbar danach auf Facebook über ihn als Leiter der Feuerwehr sehr negativ äußerte und sogar mit Konsequenzen drohte. Er hat allerdings nicht mit den vielen Reaktionen der Monheimer Bevölkerung gerechnet, die sein Verhalten stark kritisierten und der Arbeit der Feuerwehr viel Lob und Respekt zollten. Das hat dann dazu geführt, dass seine Seite nach einiger Zeit nicht mehr erreichbar war. „Das freut mich besonders für unsere in erster Linie ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen, die hier hervorragend gearbeitet haben“ so Baur.

Autor:

Lokalkompass Langenfeld - Monheim - Hilden aus Monheim am Rhein

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