Rathaus-Sturm: Von "Zimmermensch" und Fastelovend-Stadthalle

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Im Sturm hatten die Jecken – allen voran die Prinzengarde – an Altweiber das Rathaus erobert. Vor der närrischen Übermacht kapitulierten Bürgermeister Daniel Zimmermann und seine Getreuen. „Beim Prinzenpaar mit seinen vielen Garden haben wir einfach schlechte Karten“, reimte Monheims Stadtoberhaupt im Sultan-Kostüm.

In Anspielung auf das Motto für das kommende Stadtfest „1000 und eine Nacht“ hatten sich Vertreter aus Rat und Verwaltung in orientalische Gewänder gehüllt. Passend dazu hatte der Bürgermeister ganz kräftig an Aladins Wunderlampe gerieben und versprach den Karnevalisten in seiner Ansprache die „so sehr gewünschte Fastelovend-Stadthalle“.

Voraussetzung dafür: „Wenn ich am Aschermittwoch in einer Woche wieder an den Hauptgang poche und von euch den Rathausschlüssel zurückerhalte, dann werde ich ohne Vorbehalte das passende Konzept formulieren und bis zum Sommer die fertige Planung im Stadtrat präsentieren.“

Schnell hatten sich Karnevalisten und Verwaltungsleute nach der Rathaus-Eroberung verbrüdert. Gänseliesel Vanessa und Spielmann Florian tanzten mit in ihren Reihen zu einem karnevalistisch-orientalischen Medley („Die Karawane zieht weiter“, „Mundian to Bach Ke“ und „Heute fährt die 18 bis nach Istanbul“).

Für Prinz Bernd II. und Prinzessin Silke sowie für die kleinen Tollitäten, Prinz David und Prinzessin Jil, gab es den begehrten Rathaus-Schlüssel und auch Gromoka-Sitzungspräsident Moritz Peters hatte wieder einen gelungenen Auftritt zu bieten. Er präsentierte sich diesmal als der neue „Stadtbeauftragte gegen Ausgrenzung und Gewalt in der Sprache“. Im Hippie-Look bekleidet ließ er erst einmal von Prinzengarde-Kommandant Holger Klenner eine Kerze anzünden.

Bürgermeister Daniel Zimmermann bekam natürlich gleich sein Fett weg. „Der Nachname verheißt patriarchalische Gewalt. -mann ist echt nicht o.k.. Im Sinne des Gendermain-Streaming muss er künftig ‚Zimmermensch‘ heißen“, so Peters. Er animierte die Prinzessin sich aus ihrer Rolle zu befreien und den Prinzen, auch seine weibliche Seite zu zeigen.

Aber auch das diesjährige Motto sei eine „sprachliche Katastrophe, ein semantisches Feuerwerk der Ausgrenzung“. Ganzheitlich gedacht müsse es heißen: „Dr Monnemer/in/Mensch fiert Karneval oder Bonbon- und Verkleidungsfest app jetzt och multimedial oder analog oder so wie jeder meint.“

Autor:

Sabine Polster aus Monheim am Rhein

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