KKV: Verfolgung und Ermordung von Christen muss weltweit angeprangert werden

„Zu Recht ging seinerzeit ein Aufschrei durch die Welt, als radikale Islamisten den durch nichts zu entschuldigenden Mordanschlag auf Angehörige des französischen Satiremagazins „Charlie Hebdo“ verübten. Wo aber bleibt ein vergleichbarer Protest gegen die brutalen Verfolgungen und Tötungen von Christen, Jesiden und Muslimen, die mit der Enthauptung von 21 koptischen Christen durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) ihren vorläufigen Höhepunkt erreichten?“ so Bernd-M. Wehner, Monheimer Bundesvorsitzender des KKV, Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung.

„Nur wenn wir diese Gräueltaten beim Namen nennen und sie weltweit ohne Wenn und Aber verurteilen, tragen wir dazu bei, dass Unrechtsbewusstsein zu schärfen.“ Insbesondere Christen würden heute mit einer Brutalität verfolgt, wie es die Welt noch nie zuvor gesehen habe. Allein die aktuelle Meldung, dass die Terrorgruppe IS schon wieder 15 junge assyrische Christen hingerichtet haben soll, zeigt mit welcher Grausamkeit diese Fanatiker vorgehen. Der KKV appelliert daher vor allem an die Politik und die Medien, hier nicht mit zweierlei Maß zu messen. Mord bleibt Mord. Egal wer ihn verübt oder wer umgebracht wird. „Gleichzeitig fordern wir die Muslime auf, sich von religiösen Fanatikern zu trennen und sie aus ihrer Glaubensgemeinschaft auszuschließen.“ Im Übrigen habe der CDU-/CSU-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder sicher nicht Unrecht, wenn er auf dem Kongress Christlicher Führungskräfte in Hamburg betonte, dass man nicht alle Muslime in die Nähe von Terroristen rücken dürfe. 99 Prozent der Muslime in Deutschland lebten ihren Glauben friedlich. Für Extremisten gelte aber: „Auf der Grundlage des Islam werden Menschen zu Terroristen.“

So könne man nur hoffen, dass die Erkenntnis des Vorstehers der anerkannten ägyptischen Al-Azhar-Universität, Groß-Imam Scheich Ahmed al-Tajib, der Islam müsse sich modernisieren, auch bald Früchte trage. Seine Aussage auf einer Anti-Terrorismus-Konferenz in Saudi-Arabien, dass es eine „historische Ansammlung“ falscher Interpretationen islamischer Quellen gegeben habe, die zu Extremismus und Gewalt geführt hätten, zeige jedenfalls, dass es ein Umdenken gebe. Von daher könne man auch seiner Aussage nur zustimmen, dass Muslime zu einer neuen Einheit finden und eine religiöse Erneuerung anstreben müssten, die mehr Toleranz erlaube.

Nicht zuletzt aus diesem Grund plädiert der KKV dafür, den gemeinsamen Dialog zwischen Christen und Muslimen in verstärktem Maße fortsetzen. Und zwar ganz im Sinne von „Nostra Aetate“, dem Dokument des zweiten Vatikanischen Konzils, das die Haltung der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen definiert, und in dem es u.a. heißt: „Die konfliktreiche Geschichte der beiden Religionen (gemeint sind hier das Christentum und der Islam) wird dabei nicht ausgeblendet – sie soll aber das Verhältnis nicht belasten: Aufgaben von Christen und Muslimen sei es, „das Vergangene beiseite zu lassen, sich aufrichtig um gegenseitiges verstehen zu bemühen und gemeinsame einzutreten für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen“.

Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung e.V. ist ein katholischer Sozialverband mit rund 80 Ortsgemeinschaften in ganz Deutschland. Informationen zum KKV erhalten Sie im Internet unter www.kkv-bund.de, oder unter 0201 87923 – 0.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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