Abpfiff für das analoge Fernsehen - Was man jetzt unbedingt wissen sollte

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Am 30. April wird die TV-Analog-Verbreitung über Satellit endgültig abgepfiffen, das Analog-Spiel ist aus und geht nicht in die Verlängerung. Für Satellitenhaushalte, die bis dahin nicht auf Digital-Empfang umgestellt haben, bedeutet das: Sie können in den ersten Maiwochen oder länger das Rauschen des Alls auf ihrer Flimmerkiste verfolgen oder sich auf den Radioempfang konzentrieren. Verwehrt sind ihnen dagegen Sendungen wie Tagesschau, Sportschau, Tatort und Germany‘s-next-Topmodell.

„Alle Fernsehzuschauer, die in diesen Wochen auf dem Bildschirm ein eingeblendetes Laufband mit dem Hinweis auf die Analog-Sat-Abschaltung sehen, sollten sich umgehend an die Umrüstung machen“, erklärt Elisabeth Schoemakers von der Verbraucherzentrale Langenfeld. Fachleute gehen davon aus, dass Anfang Mai bundesweit Hunderttausende Fernsehgucker in die rauschende Röhre gucken werden. Hinzu gesellen sich viele Hotels, Krankenhäuser und Altenheime ohne Empfang. Die Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps, wie Betroffene doch noch ohne Blackout ins Digital-TV-Zeitalter wechseln können:

• Status-Check per Videotext: Wer nicht sicher ist, ob Sendungen schon digital oder noch analog empfangen werden, sollte die Seite 198 im Videotext von ARD, ZDF, RTL, SAT1 und ProSieben aufrufen.

• Rat vom Fachmann: Voraussetzung für den Digital-Empfang sind ein digital-taugliches Empfangsteil – LNB genannt – an der Satellitenschüssel sowie ein digital-tauglicher Satellitenreceiver mit DVB-S-Standard. Ob an der Sat-Antenne schon ein Universal-LNB sitzt, kann in der Regel nur der Fachmann beurteilen.

• Digital ist nicht gleich HD: Digitales Satellitenfernsehen kann in der Standard-Auflösung „SDTV“ oder in der High-Definition-Variante „HDTV“ empfangen werden. „HD-Programme“ liefern ein wesentlich besseres Bild und auch eine verbesserte Tonqualität, können aber nur über einen HD-ready-Flachbildfernseher wieder gegeben werden. Wer weiterhin ins Röhren-TV schauen will, ist mit einem Satellitenreceiver mit DVB-S-Standard gut beraten. Wer schon einen HD-ready-Fernseher hat oder sich bald ein solches Gerät anschaffen will, sollte sich hingegen einen HD-Receiver zulegen. Dieses kann als eigenes Gerät vorgeschaltet werden oder schon im Flachbildfernseher eingebaut sein.

• HD+ – Verbraucherunfreundliche Verschlüsselung: Während die HD-Versionen von ARD „Das Erste“, ZDF, arte und ab Mai 2012 fast auch alle anderen Programme von ARD und ZDF unverschlüsselt und ohne Mehrkosten in HD-Qualität verbreitet werden, gibt’s die HD-Versionen von RTL, ProSieben und Sat.1 nur verschlüsselt und gegen ein Entgelt: Nach einem kostenfreien Probejahr werden mindestens 50 Euro jährlich für den werbefinanzierten HD-Genuss fällig. Die Verbraucherzentrale NRW lehnt die Verschlüsselung von werbefinanzierten Vollprogrammen ab; unabhängig vom Verbreitungsweg und Übertragungsstandard. Wer die HD-Versionen der RTL- sowie der Pro7-Sat.1-Gruppen nicht nur sehen, sondern auch in HD-Qualität aufzeichnen will, muss obendrein mit Gängelungen rechnen: Der schnelle Vorlauf und die Sprungfunktion (Skip) sind blockiert – nicht nur im Werbeblock selbst, sondern bei der gesamten Wiedergabe einer Sendung.

• Kabelkunden sind in der Regel nicht betroffen: Kabelkunden von Unitymedia und Telecolumbus sind von der Analog-Sat-Abschaltung nicht betroffen. Kunden kleinerer Kabelnetzbetreiber sollten sich zur Klärung mit ihrem Anbieter oder ihrer Hausverwaltung in Verbindung setzen.

Weitere Informationen zur Analog-Sat-Abschaltung sind in der Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Langenfeld, Konrad-Adenauer-Platz 1, erhältlich. In der Broschüre „Satelliten-TV von analog zu digital“ wird ausführlich erläutert, wie die Umstellung funktioniert, welche Kosten anfallen und welche Nachteile bestehen.
Die Schutzgebühr beträgt ein Euro oder Download im Internet unter www.vz-nrw.de/satdigital.

Autor:

Thomas Spekowius aus Monheim am Rhein

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