Arbeitslosenzentrum des SKFM Monheim wird gut angenommen – Hilfe zur Selbsthilfe ist das Ziel

Daniela Prehn an ihrem Arbeitsplatz

Knapp zwei Jahre befindet sich das Arbeitslosenzentrum (ALZ) des Sozialdienst katholischer Männer und Frauen e.V. (SKFM) Monheim am Rhein, am Rathausplatz 3, dem Haus, in dem auch „Der Laden“ des SKFM sein Domizil hat. „Mit dem Umzug von der Krischerstraße in das unmittelbare Stadtzentrum ist unsere Beratungsstelle jetzt noch besser für unser Klientel erreichbar“, begründet Daniela Prehn (39), die das ALZ seit Januar 2011 leitet, den neuen Standort. Und es wird auch weiterhin – mit steigender Frequenz – von seinen „Kunden“ angenommen. Dank der finanziellen Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und des Europäischen Sozialfonds – hier wurden bereits die Mittel für 2018 bewilligt – kann das ALZ seine zahlreichen Maßnahmen durchführen.

„Arbeitslose sind für uns keine statistischen Fälle, sondern Menschen wie du und ich.“ Nach diesem Motto arbeitet die Diplom-Sozialpädagogin, die ihr Studium an der FH Düsseldorf absolviert hat, im ALZ. „Dabei gibt es bei uns keine Beratung von der Stange, sondern wir stimmen die Angebote auf unsere Besucher ab“, betont Daniela Prehn. So müsse man beispielsweise berücksichtigen, dass Zeiten längerer Arbeitslosigkeit vielfach zu Orientierungs- und Handlungslosigkeit, Lähmung und krisenhaften Momenten führen könne. Zunehmend würden auch Flüchtlinge, die schon länger in Deutschland seien, bei der Arbeitssuche unterstützt. „Es sind zunehmend Afghanen und Syrer, die zu uns kommen“, erläutert Prehn. Hier sei vor allem der beständige Kontakt des SKFM zur trägereigenen Flüchtlingshilfe wichtig.

15 bis 20 persönliche Kontakte seien es etwa pro Woche. „Hier bieten wir Hilfestellung bei der beruflichen (Neu-) Orientierung, der Heranführung an den Arbeitsmarkt und der Vermittlung von Beschäftigung an. Und wir haben eine Art "Wegweiser"-Funktion für Arbeitsuchende und andere Institutionen.“

Dabei wird der Arbeitssuchende mit Hilfe der Beratungsstelle befähigt, sich in eigener Initiative um eine Arbeitsstelle zu bewerben, die auch seinen Interessen und Fähigkeiten entsprechen. „Unser Ziel ist“, so Daniela Prehn, „durch einen ausgewogenen Wechsel zwischen Anleitung und selbständigem Handeln zur Stärkung der Eigenverantwortung beizutragen. Oder um es im Sinne der Katholischen Soziallehre zu formulieren: Gemäß dem Subsidiaritätsprinzip leisten wir Hilfe zur Selbsthilfe.“

Zielgruppe
In erster Linie sind neben Langzeitarbeitslosen und Arbeitslosen auch die von Arbeitslosigkeit bedrohten Menschen aus Monheim und Langenfeld die Zielgruppe, die vom ALZ betreut wird. Hierzu gehören u.a. arbeitslose Erwachsene, die nur eine geringe berufliche Qualifikation oder gesundheitliche Einschränkungen haben bzw. sich im fortgeschrittenen Alter befinden. So benötigen insbesondere Langzeitarbeitslose eine intensive Beratung, wenn sie sich nach längerer Zeit wieder bewerben. Wie muss mein Bewerbungsschreiben aussehen, welche Inhalte sind gefordert? Was gehört in meinen Lebenslauf? Welche Unterlagen muss ich meiner Bewerbung noch beifügen? All diese Fragen werden kompetent beantwortet. Außerdem stehen im ALZ ein PC und Drucker zur Verfügung, damit die Besucher bei Bedarf ihre Unterlagen selbst schreiben und ausdrucken können.

Beim „Arbeitslosen-Frühstück“ im Stadtteiltreff Kontakte knüpfen
Ein wichtiges Element bei der Betreuung der Arbeitslosen ist das monatliche „Arbeitslosen-Frühstück“ im Stadtteiltreff, am Ernst-Reuter-Platz 20. Seit 2011 treffen sich hier Arbeitslose, um in offener Runde mit anderen über ihre Erfahrungen zu sprechen oder Tipps zu geben, was man beispielsweise bei Vorstellungsgesprächen beachten muss oder vermeiden sollte. So sind es insbesondere die über 50-jährigen Arbeitslosen, die vielfach aufgrund ihres Alters Probleme haben, eine neue Stelle zu finden. Einerseits haben sie einen großen Erfahrungsschatz, andererseits erleben sie, dass sie aufgrund ihres Alters nur schwer vermittelt werden können. Ein Teufelskreis, der nur schwer zu durchbrechen ist. Allein schon deshalb kann es hilfreich sein, zu erfahren, dass andere dieselben Probleme hatten und trotzdem Lösungen fanden. Frei nach dem Motto: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Im Übrigen steht Daniela Prehn bei diesen Treffen immer als kompetente Beraterin zur Verfügung.

Das nächste Arbeitslosen-Frühstück findet am Mittwoch, den 15. November 2017, von zehn bis zwölf Uhr im Stadtteiltreff statt. Hier sollte man keine Scheu haben, sondern einfach mal über seinen eigenen Schatten springen und an dem Treffen teilnehmen. „Nur so lernt man neue Leute kennen, erfährt Hilfsmöglichkeiten und kann Erfahrungen austauschen“, weiß Daniela Prehn. Im Übrigen bestimmten die Teilnehmer selbst, über was man spreche.
Damit das Treffen auch organisatorisch gut vorbereitet werden kann, ist eine Anmeldung unter Telefon 4999810 erforderlich.

Beratung immer komplexer – Termin vereinbaren
I
m Übrigen sind die Aufgaben in der Arbeitslosenhilfe immer komplexer geworden. Angefangen von Sprachproblemen – hier versucht die Sozialpädagogin mit Englisch oder mit dem Google-Übersetzer ihren „Kunden“ zu helfen – bis hin zum Ausfüllen der immer erklärungsbedürftiger werdenden Formblätter nimmt die Beratung im Einzelfall immer mehr Zeit in Anspruch. Deshalb empfiehlt Daniela Prehn allen Besuchern vorher einen Beratungstermin zu vereinbaren. Entweder telefonisch unter 4999810 oder per Mail: daniela.prehn@skfm-monheim.de.

Weitere Informationen über den SKFM Monheim am Rhein e.V. und das Arbeitslosenzentrum findet man unter www.skfm-monheim.de.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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