„Es war ein herausragendes Jahr für Monheim“: Empfang beim Baumberger Allgemeinen Bürgerverein

In seiner Ansprache dankte Helmut Heymann auch allen Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren: „Ohne sie wäre Baumberg viel ärmer, hätte eine andere Kultur und nicht so das Gefühl der Zusammengehörigkeit.“
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  • In seiner Ansprache dankte Helmut Heymann auch allen Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren: „Ohne sie wäre Baumberg viel ärmer, hätte eine andere Kultur und nicht so das Gefühl der Zusammengehörigkeit.“
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Viel Lob und jede Menge gute Nachrichten gab es beim traditionellen Neujahrsempfang des Baumberger Allgemeinen Bürgervereins (BAB).

Es sei an der Zeit, dass eine andere und jüngere Person an die Spitze komme, hatte Dr. Helmut Heymann noch auf seiner letzten Neujahrsansprache angekündigt. Allein: Die Suche nach einem neuen Vorsitzenden ist bis dato leider erfolglos geblieben. Und so trat Heymann am vergangenen Sonntag zum 22. Mal ans Mikrofon, um rund 300 Gäste beim traditionellen Neujahrsempfang im Bürgerhaus zu begrüßen.

Mit Blick auf den Vereinsvorsitz verbreitete er gleich zu Beginn seiner Rede Optimismus: „Wir haben noch zweieinhalb Monate Zeit bis zur Jahreshauptversammlung. Vielleicht geht da ja noch was! Ich stehe dem BAB auf jeden Fall so lange uneingeschränkt, motiviert, engagiert, kommunikativ und kreativ zur Verfügung, bis eine überzeugende Lösung gefunden ist.“

Großes Lob für den Bürgermeister

Großes Lob sprach Heymann dem Bürgermeister aus. „2014 war ein herausragendes Jahr für Monheim. Glückwunsch, Herr Zimmermann! Perfekt, auf den Punkt!“ Besonders hob er den Aufbau einer finanziellen Reserve in Höhe von 130 Millionen Euro, den Rückkauf der MEGA-Anteile, das neue Glasfasernetz sowie die zahlreichen Investitionen in Straßen, Schulen, Bildung und Kinderbetreuung hervor sowie den Neubau der Feuerwehrwache und die Schaffung von Wohnraum für asylsuchende Menschen. „Wir wollen Monheim zu einer Stadt für alle machen: Ich kann Ihren Worten nur uneingeschränkt zustimmen“, richtete Heymann seine Worte an Daniel Zimmerman.

Wichtigste Entscheidung im Rathaus

Die wichtigste Entscheidung im Rathaus sei für ihn persönlich die Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes auf den niedrigsten in Nordrhein-Westfalen gewesen, so der BAB-Chef. Mit Blick auf die Klage gegen die Solidaritätsumlage des Landes vor dem Oberwaltungsgericht Münster wünschte er dem Bürgermeister und seinen Mitstreitern Erfolg: „Baumberg steht hinter Ihnen!“

An den fulminanten Sieg bei der Kommunalwahl erinnernd, bat er den Bürgermeister und seine Partei Peto um ein übergroßes Maß an Verantwortungsgefühl und Integrationsbereitschaft: „Das verlangen absolute Mehrheiten“, mahnte Heymann. „Nehmen Sie alle politischen Parteien und gesellschaftlichen Gruppierungen mit, auch wenn hier einmal Positionen vertreten werden, die nicht der Peto-Richtung entsprechen.“ Die Geschichte der absoluten Mehrheiten im Monheim der letzten drei Jahrzehnte mit ganz unterschiedlichen Parteien habe auch gezeigt, wie schnell diese Mehrheiten wieder verschwinden können, so der BAB-Vorsitzende.

„Die Stadt schwimmt im Geld, und die Grünanlagen versinken im Unkraut!“

Bekannt dafür, dass er in seinen Reden auch kritische Töne anschlägt, nahm Heymann sich die Pflege der Grünanlagen zum Thema. „Die Stadt schwimmt im Geld, und die Grünanlagen versinken im Unkraut!“ Den Bauhof nahm er dabei in Schutz: „Hier herrscht immer noch die Personalstärke aus Zeiten der Haushaltssicherung. Anstatt etwas zu tun, wurde die Situation durch Sturmschäden und eine Reihe neuer Grünflächen verschärft“, so Heymann und nannte als Beispiel den neuen Bürgerpark zwischen Geschwister-Scholl-Straße und Bürgerhaus.

Dass die Debatte darüber, ob Monheim genug für seine Senioren tue, seit seiner letztjährigen Ansprache zum Stadtthema geworden sei, freute Heymann. Positiv bewertete er, dass es mittlerweile eine Arbeitsgruppe gebe, die sich mit dem Ältersein in Monheim und Baumberg beschäftige. „Seniorenveranstaltungen sind so gut besucht wie seit Jahren nicht mehr. Das ist ein Zeichen der demografischen Entwicklung. Unsere Stadt wird in den nächsten Jahren deutlich älter werden. Darauf müssen wir uns einstellen, und ich unterstütze die Aufarbeitung dessen, was kommen wird.“

Neugestaltung von Hauptstraße und Dorfplatz

Was die Neugestaltung von Hauptstraße und Dorfplatz angeht, wünscht Heymann sich die Fortsetzung der „beispielhaften Beteiligung der Bürger“. Deutlich sprach er sich gegen eine mögliche Verkleinerung es Dorfplatzes in Richtung der Hauptstraße aus. „Dann wäre die Funktionalität des Dorfplatzes nicht mehr gegeben. Er ist neben dem Bürgerhaus das zweite Kommunikationszentrum Baumbergs, und das soll auch so bleiben. Ich bin aber ganz optimistisch, dass dies gelingt“, sagte Heymann mit Blick auf eine noch ausstehende Ortsbegehung mit den zuständigen Vertretern aus dem Rathaus.
Mehr Entgegenkommen kann sich Heymann in Zukunft bei der Planung von kulturellen und publikumswirksamen Aktivitäten aus dem Rathaus vorstellen. „Stadtfest, Sommerkino, 360-Grad-Aktionstage: Warum kommen die Monheimer den Baumbergern nicht mal entgegen? Zum Beispiel bis zur Bürgerwiese“, zitierte er launig aus dem Brief einer Baumbergerin. Manchmal schmerze es ihn emotional, wenn er sehe, was in Baumberg alles nur durch das Engagement von Vereinen entsteht, was in Monheim von der Stadtverwaltung übernommen wird: „Das ein oder andere könnten wir uns auch hier vorstellen. Baumberg wird es danken!“

Lobende Worte fand er danach wieder für die verbesserte Situation der Nahversorgungsmöglichkeiten in Baumberg – insbesondere durch die Eröffnung des Edeka Frische Center Höveners an der Berghausener Straße.
Zum Abschluss seiner Rede dankte Heymann dem Stadtrat für seine Entscheidung, die Monheimer Bürgerstiftung „Minsche vür Minsche“ zu unterstützen: „Für jeden Euro, der 2015 gespendet wird, legt die Stadt Monheim einen Euro dazu“, erklärte Heymann das Projekt, dessen Obergrenze bei 100.000 Euro angesetzt ist.

Eigentümerwechsel im Einkaufszentrum Baumberg

Bürgermeister Daniel Zimmermann wartete in seiner Ansprache vor den BAB-Gästen vor allem mit einer Liste der anstehenden Investitionen auf, die 2015 in den Stadtteil Baumberg fließen. Allein auf der Hauptstraße werden 2,5 Millionen Euro in die Kanalsanierung und die Neugestaltung der Oberfläche gesteckt. Bevor dort die Arbeiten beginnen, erhalten Holzweg, Fichte- und Leienstraße, Humboldt-, Verresberger- und Hegelstraße sowie Deich-, Gries- und Schwanenstraße neue Fahrbahndecken. Im März beginnt zudem die Verlegung des Glasfasernetzes in Baumberg-Mitte.

Die Winrich-von-Kniprode-Schule bekommt einen Anbau, der das alte Haus mit den Weltkugeln ersetzt. „Das neue Gebäude mit Mensa und modernen Klassenräumen wird den gestiegenen Platzbedürfnissen, vor allem durch die immer mehr gefragten Angebote im offenen Ganztag, gerecht“, sagte Zimmermann.
Das Bürgerhaus erhält eine neue Dacheindeckung mit verbesserter Wärmedämmung, und auch für das Einkaufszentrum am Holzweg konnte das Stadtoberhaupt gute Nachrichten verkünden. Dort stehe ein Eigentümerwechsel für die Ladenlokale im Erdgeschoss kurz bevor. „Der künftige Besitzer bringt neben dem guten Willen auch Geld mit, um hier zu investieren“, so Monheims Bürgermeister. „Wir haben diesen Standort als Stadt nicht aufgegeben, sind im Gespräch. Ich habe den neuen Eigentümer bereits persönlich kennen gelernt. Er macht einen guten und motivierten Eindruck.“

Baumberg Teller

Traditionell wird auf dem BAB-Neujahrsempfang der Baumberg-Teller verliehen. Dieses Mal gab es zwei Preisträger: Regina Fritze, Leiterin der Baumberger Raiffeisenbank-Filiale, und Horst Müller, Filialleiter der Stadtsparkasse Düsseldorf in Baumberg. Beide wurden für die Unterstützung lokaler Vereine geehrt.

In seiner Ansprache dankte Helmut Heymann auch allen Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren: „Ohne sie wäre Baumberg viel ärmer, hätte eine andere Kultur und nicht so das Gefühl der Zusammengehörigkeit.“
Fotos: Michael de Clerque
Autor:

Bea Poliwoda aus Monheim am Rhein

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