Farblicht-Arbeiten von Susanne Stähli im Kunstmuseum Mülheim

Übergang vom Grafikraum zur Sammlung Ziegler mit Farblicht-Arbeit "color = link" von Susanne Stähli
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Das Kunstmuseum Mülheim bietet seinen Besuchern aktuell einen Kunstraum en passant, sozusagen im Vorbeigehen oder besser gesagt beim Durchschreiten. Die Malerin Susanne Stähli hat den Übergang vom Grafikraum zur Sammlung Ziegler im ersten Obergeschoss in einen Farbraum verwandelt.

Normalerweise durchschreitet man den Korridor, der die zwei Gebäudeteile des Museums verbindet recht zügig. Vielleicht wirft man einen Blick durch die beidseitigen Glasfronten auf den kleinen Park Richtung Rathaus oder auf die belebte Straße. Jetzt wird man sicher länger hier verweilen, denn Susanne Stähli hat die Glasfronten als Bildträger benutzt, Folien in unterschiedlichen Transparenzen aufgeklebt oder die Glasflächen freihändig bemalt. Stähli wählte eine Streifenstruktur im Farbverlauf des Farbkreises.

Mal opak, mal gänzlich undurchsichtig, dann wieder transluzent erscheinen die waagrecht verlaufenden Streifen in unterschiedlichen Höhen. Besonders schön sind die zarten Farbflächen, die Stähli mit stark verdünnter Farbe aufgetragen hat. Die Pinselstriche scheinen noch ganz frisch, es haben sich Schlieren und Tropfen gebildet. Man schaut wie durch einen farbigen Regenschauer hinaus ins Freie. Von Innen nach Außen durchdringen sich Farbe, Licht und Raum.

Zusammenspiel von Farbe und Licht

„color = link“ heißt diese groß angelegte Arbeit, die jetzt ein Jahr lang erlebt werden kann. Je nach Jahreszeit, Wetterlage und Sonneneinfall wird der Glaskorridor zu einen farbgefüllten Raum. Bei Sonnenschein werfen die Farbstreifen ihre Spuren auf Wand, Decke und Fußboden und selbst die Besucher, die den Korridor durchschreiten, werden zu Farbträgern, werden in farbiges Licht gehüllt.

Gleich beim Betreten des Museums wird man auf Susanne Stähli aufmerksam. Die Scheiben der Glasschiebetüren hat sie ebenfalls mit Farbflächen versehen, die beim Aufgleiten der Türflächen „Farbverschiebungen“ erzeugen. So auch der Name dieser Arbeit.

Die 1959 in München geborene Susanne Stähli studierte Malerei. Schon lange beschäftigt sie sich mit der atmosphärischen Wirkung von Farbe und Licht. Sie lebt und arbeitet in Witten, wo sie seit 2007 einen Lehrauftrag an der Universität Witten/Herdecke inne hat. Im Jahr 2014 beteiligte sie sich an der ruhrgebietsweiten Ausstellung Ruhr/Kunst/Szene der zwanzig RuhrKunstMuseen und hat bereits an anderen Orten eindrucksvolle Farbarbeiten geschaffen.

Die temporären Installationen im Kunstmuseum Mülheim konnten durch den Förderkreis des Kunstmuseums Mülheim an der Ruhr realisiert werden.

Weitere Infos unter www.kunstmuseum-mh.de

Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr
mit Stiftung Sammlung Ziegler
Synagogenplatz 1
45468 Mülheim an der Ruhr

Autor:

Andrea Gruß-Wolters aus Duisburg

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