Emsbach Ausstellung im Museum

Bea Emsbach bei der Arbeit | Foto: privat
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Mit Zeichnungen von Bea Emsbach führt das Kunstmuseum die Reihe „Arbeiten auf Papier“ im Grafikraum weiter fort. Bis zum 18. August sind Werke der Künstlerin im Kunstmuseum zu sehen.

„Die Ausstellung von Bea Emsbach steht in engem Bezug zu denkommenden Ausstellungen, „Joseph Beuys und Paris“ und Hans Salentins „Zero und der Weltraum“. Das erklärte Dr. Beate Reese am vergangenen Donnerstag während der Pressekonferenz im Kunstmuseum.

„Die Werke der Künstlerin beschäftigen sich mit dem Bestreben der Menschheit, sich von ihrem natürlichen Lebensraum zu entfernen und ihre eigene Welt zu erschaffen.“ Damit stehe Emsbach in der Tradition von Beuys und Salentin. Beide hätten sich mit der Zukunft beschäftig. Beuys hingegen sah die Entwicklung der technischen Machbarkeit allerdings sehr kritisch. Er warnte bereits früh vor den sich abzeichnenden fehlentwicklungen und forderte ein neues gesellschaftliches Modell.

Auf den Spuren von Beuys

Emsbach, befasste sich vor ihrem Kunststudium mit Biologie und Genetik. „Ich wollte auch Biologie studieren. Aber angesichts der Laborarbeit hätte ich nicht mehr zeichnen können.“ Die Faszination der künstlerischen Erforschung dessen, was hinter den Labortüren passiert, blieb. „Im Ergebnis versucht sich der Mensch von der Natur frei zu machen, landet aber unweigerlich im neuen Gefängnis der Naturwissenschaften“, erklärt Emsbach. Mit ihrem Kolbenfüller zeichnet sie in blutroter Tinte die medizinisch-wissenschaftliche Durchdringung und Besetzung des Körpers nach. Sie will damit ein Stück weit vor den Gefahren möglicher Abgründe und Entgleisungen warne. „Damit folge ich den Spuren Beuys.“

Inspiration Schöpfungsmythen

Ihre Inspiration findet sie in den Schöpfungsmythen genauso wie in naturwissenschaftlichen Werken und in Science Fiction-Werken.
Einige Zeichnungen erinnern folgerichtig an frühe anatomische Studien, andere wiederum frühgeschichtliche Verbindungen von Mensch und Pflanzen. Auch Fruchbarkeitsriten von Naturvölkern fließen mit ein.

Die Bildwelten sind mit seltsamen Kreaturen, Mischwesen zwischen Mensch, Tier und Pflanze, deren Organe nach außen dringen, durchsetzt. Gezeigt werden aber auch Körper, die sich häuten oder miteinander verwachsen. Gezeigt werden Menschen, deren Gefäßsysteme sich, durch Schläuche und Apparaturen verbunden, am Leben erhalten. Neben Zeichnungen aus der Werkreihe Beutezüge im Bodensatz der Wissenschaften (1997–2002) werden auch Arbeiten aus der Reihe Ereignisse im Schatten (2009–2013) gezeigt.
Rund 50 Zeichnungen geben einen Einblick in ihr Schaffen, in dem die Entfernung des Menschen von seinen natürlichen Bedingungen anschaulich wird.

Programm rund um die Ausstellung

 Sonntag, 16. Juni, 11 Uhr, Öffentliche Führung mit Anja Bauer M. A.
Sonntag, 28. Juli, 11 Uhr
Künstlergespräch mit Bea Emsbach und Anja Bauer M. A.
Mi 7. August, 15 Uhr Kunst und Kaffee

 Weitere Ausstellungen im Kunstmuseum:

23. Juni – 25. August, „Joseph Beuys und Paris.“ Einblicke in sein Werk

30. Juni – 25. August, „Im Schleudersitz durch die Galaxie.“ „Hans Salentin, ZERO und der Weltraum“

 Neue Öffnungszeiten ab Montag, 1. Juli:
Dienstag bis Sonntag von 11-18 Uhr, montags bleibt geschlossen.

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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