Kunst-Shop füllt Leerstand an der Schloßstraße

Wo bis zum April 2017 noch Schreibwaren verkauft wurden, kann man jetzt im hell und freundlich gestalteten Ladenlokal an der Schloßstraße 31 Kunstwerke, Kunsthandwerk und Design  erwerben, an Kunst-Workshops oder Künstler-Stammtischen teilnehmen.

"Das ist ein mutiges Geschäftsmodell. Das schaue mir mal an", sagte sich Oberbürgermeister Ulrich Scholten und schaute gestern mit City-Mangerin Gesa Delia im Shop Art von Silvia Walkenbach-Mast vorbei. Skulpturen und Gemälde bekamen sie ebenso zu sehen, wie Glaskunst und schmuckvoll gestaltete Gürtelschnallen.

Die 56-jährige Mülheimer Künstlerin, die selbst mit Glas, Holz und Stahl arbeitet, hat bereits im vergangenen Advent kurzfristige Erfahrungen mit einem Kunst-Regal-Shop am Löhberg gesammelt. Jetzt wagt sie den Sprung in eine langfristige Selbstständigkeit und öffnet ihr Kunst-Geschäft montags bis freitags (12-18 Uhr) und samstags (10-14 Uhr). Ermutigt hat sie dabei Hauseigentümerin Erika Hardt. Die 83-jährige Geschäftsfrau, die bis 1986 zwischen Leineweberstraße und Schloßstraße ein Betten- und Bettwäsche-Geschäft betrieben hat, wollte "endlich mal wieder Leben in meinem leeren Ladenlokal sehen." 

Kunst und Design in der City

Um Walkenbach-Mast Zeit zu geben und ihre Geschäftsidee "Kunsthandwerk und Design in der City" am Markt zu etablieren und sie erfolgreich weiterzuentwickeln, verzichtet Hardt bis auf weiteres auf eine Ladenmiete. Erst, wenn sich der Erfolg eingestellt hat, wollen die beiden Damen noch mal ernsthaft über das Thema Miete reden.

Unterstützt wird Walkenbach-Mast auch von 13 Künstlerkollegen aus Mülheim und den Nachbarstädten des Ruhrgebietes sowie von Künstlern aus den Niederlanden und vom Niederrhein. Sie haben bei der Künstlerin und Diplom-Designerin Regal-Flächen angemietet, um in ihrem Shop Art Kunstwerke unterschiedlichster Stile und Temperamente an die Frau und den Mann zu bringen. Neben diesen Mieteinnahmen kann Walkenbach-Mast im Verkaufsfall auch mit Provisionseinnahmen rechnen.

Kunstregal-Flächen werden an Künstler vermietet

"Ich habe die Schloßstraße noch als Rennstrecke erlebt, auf der Menschen aus der gesamten Region eingekauft haben, weil sie die große Auswahl der Geschäfte überzeugte", erinnert sich Hardt an die 1960er und 1970er Jahre. Aber auch heute sind die Innenstadt und ihr Einzelhandel in ihren Augen besser als ihr Ruf. "Es ist einfach nicht gerecht, wie die Innenstadt heute heruntergeredet wird, in der ich selbst alle meine Bedürfnisse als Kundin decken kann", sagt die lebens- und geschäftserfahrene Frau, die seit 1960 in Mülheim lebt.

"Das ist hier ein hochwertiges Angebot, das Zeit braucht um zu wachsen und dann für alle Beteiligten zu einem Gewinn zu werden", betont City-Managerin Gesa Delia. "Solche Initiativen von Menschen, die hier vor Ort leben, sind für unsere Innenstadt Gold wert, zumal wenn sie durch andere Projekte, wie etwa das neue Stadtquartier Schloßstraße oder durch die an der unteren Schloßstraße neu eröffnete Bäckerei Hemmerle flankiert werden und so etwas wie ein Zugwind entsteht", freut sich Oberbürgermeister Ulrich Scholten. Mehr zum Thema findet man im Internet unter: www.shopart.ruhr Thomas Emons

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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