Tage der Erinnerung (Ein Roman von Manuela Mühlenfeld)

©Manuela Mühlenfeld

1. Kapitel

Es gab Tage, in denen ich sehr glücklich war. Ich hatte eine große Familie, viele Freunde, nette Arbeitskollegen und unzählige Bekannte. Man könnte sagen, dass ich eine junge und sehr ausgeglichene Frau gewesen bin.

Heute bin ich Mutter von 3 Kindern und blicke gerne auf mein Leben zurück, das nicht immer gradlinig verlaufen ist. Ich habe sehr viele Höhen und Tiefen erlebt. Das Positive überwiegt dabei.

Ich habe 3 gesunde Kinder geboren, die mein ganzer Stolz sind. 2 von ihnen sind schon fast erwachsen und lassen mir oft graue Haare wachsen. Sie leben, lieben, streiten und lachen bei meinem Exmann. Unser Kontakt ist leider seit gut 2 Jahren mehr als lose, aber ich weiß genau, dass sich dies wieder ändern wird. Kinder brauchen Flügel und keinen zwanghaften Kontakt.

Mein jüngster Sohn lebt bei mir. Wir führen ein enges Mutter-Sohn-Verhältnis, dass mein Herz mit großer Freude und Liebe erfüllt. Wir haben es nicht immer einfach, aber wir lieben unser Leben. Ich bin alleinerziehend und versuche meinen Job, wenn man es so salopp nennen kann, so gut es geht zu meistern, denn ich bin gerne Mutter. Mit Leib und Seele bin ich dabei. Es erfüllt mich mein Kind heranwachsen zu sehen. Man erlebt seine eigene Kindheit irgendwie noch einmal. Mein Sohn besucht die Grundschule. Er ist ein aufgewecktes und fröhliches Kind. Seine Schulerlebnisse bringen mich oft zum Schmunzeln, manchmal aber auch an den Rand des Wahnsinns. Dies geht wohl jeder Mutter so. Man ärgert sich über total verschmutzte Kleidung, weil in der Pause mal wieder nur gerangelt wurde. Man freut sich über Farbkleckse auf der Kleidung, weil man dann weiß, dass im Kunstunterricht wieder aktive Kreativität gefragt war. Erste Erfolge im Schwimmunterricht bringen mein und sein Herz zum Hüpfen. Denn ich mag bzw. liebe Sport, auch wenn ich ihn selber nicht mehr aktiv betreibe. Ich passe heute lieber auf meine Knochen auf, denn als Kind war ich so wild, dass ich mir oft beim Sport die Knochen gebrochen habe, weil es mir nicht schnell genug gehen konnte.

Ich erinnere mich daran, dass ich gerne mit meinen Discorollern steile Abhänge hinab gerast bin, in der Schule super viel Spaß beim Fußball und Hochsprung hatte. Ich geritten bin, einen Badmintonverein unsicher gemacht habe. Ich war wohl oft wilder als Pippi Langstrumpf, aber wie man sieht habe ich es überlebt. Ich war mir immer über alle Gefahren im Klaren, auch wenn es nach außen vielleicht anders schien. Ich kannte schon früh meine persönlichen Grenzen. Ich habe immer wieder Sportarten ausprobiert sogar Tai Chi. Ich hatte immer sehr sportliche Partner, warum dies so war, weiß ich nicht. Mit sogenannten Couchkartoffeln konnte ich einfach nichts anfangen. Ich konnte mich immer gut zurücknehmen und bewunderte meine Expartner für sportliche Erfolge, die mir später aufgrund meiner wenigen Zeit als Mutter, Hausfrau und Berufstätige vergönnt blieben. Aber ich beschwerte mich nie, wenn Trainingsabende anstanden, denn dann hatte ich mal Zeit für ein Schaumbad oder ein gutes Buch.

Mein Leben ist von Höhen und Tiefen gezeichnet.

Ich bin früher gerne und oft gereist. In meiner Familie war dies einfach üblich. Viele schöne Kinderfreizeiten, Urlaube mit der Familie als Kind, später als Freundin, Frau und Geliebte. Ich habe es immer geliebt auf eigene Faust fremde Städte zu entdecken.

Ich erinnere mich an eine Tagesfahrt nach Paris im Winter. Es war so aufregend den Eiffelturm zu sehen, die Treppen an Sacré-Cœur de Montmartre zu zählen, und in dieser Basilika eine Kerze zu entzünden. Ich war immer begeistert von Kirchen, weil es dort so unglaublich still ist. Wenn die Sonne durch die Kirchfenster scheint, man sich einfach auf sich konzentriert. Für mich ist dies eine Art Meditation. Schön wäre es, wenn die Kirchen einfach immer geöffnet wären. Abgeschlossene Kirchentüren mag ich einfach nicht. Denn Gotteshäuser sollten meiner Meinung nach immer geöffnet sein.

In meinen Schulferien hatte ich manchmal kleine Ferienjobs, um mir dann in den nächsten Ferien einen Miniurlaub leisten zu können. Ich erinnere mich, dass meine Omi (Gott hab sie selig) sich immer wie verrückt freute, wenn ich von meinen Urlaubserlebnissen erzählte. Sie war immer der Ansicht, dass ich später einmal eine gute Reiseleiterin werden würde.

Beruflich habe ich alles ausprobiert, von der Praktikantin im Kindergarten, der Auszubildenden als Kinderkrankenschwester, der Bürogehilfin, der Multimediaservicemitarbeiterin, der Hauswirtschafterin usw. usw. . Es hätte mich nie erfüllt länger als 5 Jahre den gleichen Beruf auszuüben. Einblicke in immer wieder neue Berufswelten erfüllten mich.

Heute profitiere ich davon, denn ich kann mich dadurch gut in Menschen einfühlen.

Im nächsten Kapitel erzähle ich mehr davon...

©Manuela Mühlenfeld 2015

Autor:

Manuela Mühlenfeld aus Mülheim an der Ruhr

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