Shakespeare für das Mülheimer Volk! - Die Lord Chamberlain's Men gastierten im Kloster Saarn

Mit Kostümen aus elisabethanischer Zeit und ausdrucksstarkem Spiel machten die Lord Chamberlain's Men die Shakespeare-Komödie leicht verständlich. Foto: Joshua Belack
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  • Mit Kostümen aus elisabethanischer Zeit und ausdrucksstarkem Spiel machten die Lord Chamberlain's Men die Shakespeare-Komödie leicht verständlich. Foto: Joshua Belack
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Very british ging es in der vergangenen Woche im Kloster Saarn zu. Die Lord Chamberlain's Men gastierten bereits zum fünften Mal mit Stücken von William Shakespeare beim LEAF-Festival (Language, Education, Arts, Friendship) in Mülheim. In großen Gruppen mit Picknick-Körben und gekühlten Getränken zogen Mülheimer und Shakespeare-Fans aus der Umgebung am Wochenende in den Klosterinnenhof.

Mit wenigen Hilfsmitteln hatte sich der Klosterinnenhof in ein Shakespeare-Theater verwandelt. Anders als zu Lebzeiten des Dichters fanden sich für die 300 Zuschauer des Stückes "Much Ado About Nothing" auch Sitzgelegenheiten. Gegen den strahlenden Sonnenschein halfen Strohhüte, Kopftücher und zur Not die Programmhefte.

Die Laune beim Publikum war gut und steigerte sich zur Euphorie als die Schauspieltruppe die Bühne betrat. Obwohl die lebendige Shakespeare-Komödie den Englisch-Kenntnissen denn Publikums viel abverlangte, halfen das ausdrucksstarke Spiel der Briten und die Originalkostüme aus elisabethanischer Zeit beim Verständnis.

Die Lord Chamberlain's Men wurden 1594 während der Regierung von Elisabeth I. von Henry Carey, dem späteren Lord Chamberlain gegründet. Er war für die Unterhaltung am Hofe zuständig. Für diese Truppe schrieb William Shakespeare die meisten seiner Stücke und stand auch selbst in Nebenrollen auf der Bühne. Bis 1603 waren die Lord Chamberlain's Men eine von zwei führenden Schauspieltruppen in England. Die heutigen Lord Chamberlain's Men wurden 2004 als reisende Schauspielgruppe gegründet. Sie erhielten direkt vom Buckingham Palast die ERlaubnis, diesen Namen utzen zu dürfen. Jedes Jahr ziehen sie durch England und weitere Länder in Europa, wobei das Mülheimer LEAF-Festival den Abschluss der Open-Air-Saison bildet.

Dass das LEAF-Festival längst keine Veranstaltung für wenige Bildungsbürger ist, zeigt die Entwicklung. "Vor fünf Jahren beim ersten LEAF-Festival kamen zu der MacBeth-Aufführung gerade einmal zwanzig Zuschauer", erinnert sich Bronwen Gray-Specht, die Organisatorin der Veranstaltung von Interkultur e.V.. Am Ende der diesjährigen LEAF-Woche mit drei Hauptaufführungen und drei zusätzlichen Themenabenden sowie Workshops, dem Kindertheater und dem Handwerksmarkt haben schon weit über 1.000 Zuschauer das Kloster Saarn besucht. Und viele von ihnen haben bereits gefragt, ob das LEAF-Festival auch im nächsten Jahr durchgeführt wird. Die Planungen dafür laufen bereits, öffentliche Zusagen gibt es bisher noch nicht. Aber die Lord Chamberlain's Men versprechen im Begleitheft zum Stück: "Wir hoffen, dass Ihnen die Show gefällt, und freuen uns bereits auf das nächste Jahr!"

Das meinen die Anwohner:

"Das LEAF-Festival ist die schönste Veranstaltung im Kloster. Wir als Nachbarn genießen diese Form von Kultur."
Heike Oprach, Anwohnerin im Kloster Saarn

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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