Alter schützt vor Fitness nicht
Dieser Mann ist ein Phänomen! Drahtig, kernig, aktiv und sportlich überaus erfolgreich. Und nicht aus der Generation 50+. Alfons Gedig ist Baujahr 1933!
Man glaubt es kaum, wenn man ihm gegenüber sitzt. 82 Jahre jung und kein bisschen ist zu spüren von seinem Alter. Die Augen blitzen, die Hände unterstützen seine Reden und Antworten, aus dem eff eff kommen die Jahreszahlen seines Lebens.
Der gebürtige Ostpreuße stammt aus dem kleinen Dörfchen Alt-Garschen in der Nähe von Allenstein bei den Masuren. Mit neun Geschwistern wuchs er auf. Die Wirren des 2. Weltkrieges haben ihn im Jahr 1945 über Treptow in ein Übergangslager in die Lüneburger Heide gespült. Von dort ging es weiter nach Ostfriesland, wo er eine Gärtnerlehre absolvierte und beim SC Burhave als rechter Läufer (so hießen die heutigen 6er damals) das Fussball spielen lernte. „Ich war kein begnadeter Techniker, aber es hat mir Spaß gemacht und fit war ich wie ein Turnschuh.“ erzählt Alfons Gedig aus dieser Zeit in den 50zigern als ob es gestern gewesen wäre.
Job bei Klöckner
Mitte der 50er Jahre kam er ins Ruhrgebiet. In Duisburg-Hochfeld begann sein zweiter sportlicher Aufstieg. Als Skiläufer! Duisburg-Hochfeld, Ski fahren? Wie passt das zusammen? Alfons Gedig bekam eine Stelle als Gärtner bei der Familie Klöckner. „Da habe ich natürlich sofort ja gesagt.“ schmunzelt Gedig. Auch wenn damit eine wesentliche Einschränkung verbunden war. „Frau Dr. Anneliese Henle, geb. Klöckner bestand darauf, dass ich nicht im Sommer in den Urlaub fahren durfte.“ Also schloss sich Alfons Gedig im Jahr 1959 dem Duisburger Ski Klub an und ist bis zum heutigen Tage dort Mitglied. Er erlernte das alpine Ski fahren und fand Gefallen daran. So viel Spaß machte ihm und seiner ersten Ehefrau das Ski- fahren, dass sie sich im Mühlbachtal eine Ferienwohnung zulegten und Jahr für Jahr dort im Winter Urlaub machten. Drei Mädchen und einen Sohn hat Gedig zum Ski fahren gebracht.
Seine Ausdauer war so groß dass Alfons Gedig zwei Mal in das Team der deutschen Nationalmannschaft im Orientierungslauf berufen wurde. Das war zum einen im Jahr 1973 in Schweden und das zweite Mal durfte er 1975 nach Finnland reisen. Der Orientierungslauf geht über 30 KM und ist ein Einzelwettbewerb. Am Start gibt es eine Landkarte und dann geht’s los. Alleine durch verschneite Wälder und menschenleeren Gegenden. Da ist nicht nur Ausdauer, da ist auch und das ganz besonders Pfadfindersinn gefragt. Alfons Gedig hat das jedes Mal bravourös gelöst und landete jeweils im vorderen Drittel.
Sommertraining
Damit er im Winter topfit ist, wird auch im Sommer trainiert. Da geht der rüstige Rentner zum skaten. Mindestens eine Stunde lang. In dieser Stunde reißt er ca. 15 KM ab!
Auch heute noch fährt der 82jährige mit Lebenspartnerin Edith Würthen regelmäßig zum Ski fahren. Erstaunlich dass bei diesem Pensum auch noch Zeit für andere Dinge bleibt. Alfons Gedig ist Kartenspieler. Zur Ablenkung und Entspannung sind Doppelkopf und Skat angesagt. Nicht nur körperlich, auch geistig ist Alfons Gedig eben topfit!
Autor:Heinz Haas aus Mülheim an der Ruhr |
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