Eine alternative Wohnform - Sieben Millionen Euro werden in das Projekt Wohnhof Fünte investiert

V.l. Regina Peylo, Azu Savrin (Projektleiterin MWB), Bärbel Zipp (Initiative), Frank Esser (MWB), Ulrich Ernst (Stadt Mülheim) | Foto: PR-Foto Köhring/KP
  • V.l. Regina Peylo, Azu Savrin (Projektleiterin MWB), Bärbel Zipp (Initiative), Frank Esser (MWB), Ulrich Ernst (Stadt Mülheim)
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Am 15. August wurde der Bauantrag eingereicht und dann beginnt das große Projekt. Mitten in Heißen am Fünter Weg, wird eine Vision schon bald in die Realität umgesetzt.

Von Yara Deeb

Mittlerweile haben sich 30 Aktive als Verein Wohnhof Fünte zusammengeschlossen und mit der Stadt Mülheim und dem Mülheimer Wohnungsbau einen Plan auf die Beine gestellt. Das Wohnprojekt wird zukünftig junge und alte Menschen, sowie Singles und Familien, als auch 8 junge Menschen mit geistiger Behinderung ein Zuhause bieten können. Das besondere: die Bewohner werden im Wohnhof Fünte gemeinschaftlich leben und wohnen.
Die ehemalige Grundschule wird von innen vollständig saniert, dadurch entstehen dann 11 neue Wohnungen. "Bei dem alten Gebäude wird darauf Rücksicht genommen die alten Charakteristika beizubehalten," so die Verantwortliche des Projekts Arzu Safrin (MWB). Zusätzlich werden noch 23 Wohnungen im Neubau und ein 152 Quadratmeter großes Gemeinschaftshaus geplant.

Eine offene Küche und die offene Glasfassade sollen eine angenehme Atmosphäre für gemeinsame Veranstaltungen und spontane Treffen schaffen. "Der Gedanke, ein genossenschaftliches Wohnen zu konzipieren ist in Mülheim sonst nicht üblich. Die meisten Menschen wohnen in Mehrfamilienhäusern, wo reine Anonymität herrscht." betont Frank Esser, Vorstandsvorsitzender des MWB. Ebenfalls ist es ungewöhnlich, dass ein Bauunternehmen selbst von Anfang an mitgestaltet.

Ein gutes Team

Die Zusammenarbeit zwischen dem MWB und den zukünftigen Bewohnern, spielt deshalb eine große Rolle. "Der MWB hat eine Landschaftsarchitektin engagiert und Workshops organisiert - wir können die Gartenplanung mitgestalten", erwähnt Bärbel Zipp, Mitglied des Wohnhofs Fünte. "Wir haben uns schnell entschieden mit der MWB zu arbeiten. So haben wir einen großen und verlässlichen Partner an unserer Seite." Einer der Initiatoren ist Ulrich Ernst, Sozialdezernent, der von der Zusammenarbeit zwischen dem Verein und der MWB begeistert ist. "Dieses Projekt ist aus unmittelbarem Bedarf entstanden. Das ist kein rationaler Zweckverbund. Die Initiative ist mit dem MWB einfach ins Gespräch gekommen." Er betont, "die Stadt wird das Bauprojekt unterstützen, sich aber sonst raushalten."

Überzeugt ist Ernst auch von dem Standort. Denn Heißen ist der Ideale Ort für die alternative Wohnform. Nicht nur, dass der Stadtteil die "Keimstelle" der Genossenschaft ist, hier wird Inklusion schon jetzt in Workshops groß geschrieben. Genau das gefällt auch Regina Peylo und Bärbel Zipp. Beide sind Mutter eines Kindes mit Handicap und von dem Zusammenleben mit gesunden Kindern und Menschen unterschiedlicher Altersgruppen überzeugt. "Als sich während eines Vereinstreffens gesunde und behinderte Kinder miteinander gespielt haben, ist aufgefallen wie sehr sie voneinander profitieren," freut sich Regina.

Das ist auch Frank Essers (MWB) Wunsch. "So eine Wohnform, kann eine große gesellschaftliche Qualität entwickeln. Unterschiedliche Generationen können viel voneinander lernen", schwärmt er. Für Anfang 2017 ist der Baubeginn geplant. Um eine möglichst heterogene Einwohnergruppe herzustellen, sucht der Wohnhof Fünte noch junge Familien, die im Mai 2018 in die Wohnungen einziehen möchten.

Autor:

Yara Deeb aus Mülheim an der Ruhr

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