Hilfe mit großer Wirkung - Kaarster Mutter sammelt für Zunftmeisterschule

Von links: Schulleiterin Ulrike Lueg und Sozialpädagogin Anna Schlichtmann, die viele Stunden sortiert und aufgebaut haben, freuten sich in der vergangenen Woche über den Besuch von Spenderin Natascha Eberts beim Basar. | Foto: Foto: PR-Foto Köhring/JA
  • Von links: Schulleiterin Ulrike Lueg und Sozialpädagogin Anna Schlichtmann, die viele Stunden sortiert und aufgebaut haben, freuten sich in der vergangenen Woche über den Besuch von Spenderin Natascha Eberts beim Basar.
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Die Aula der Grundschule Zunftmeisterstraße steht voll. Die Tische quellen über mit Kinderkleidung, nach Größen geordnet. Auf der Empore der Aula stehen Kinderschuhe, ein Paar neben dem anderen aufgereiht auf niedrigen Regalen, die die Wand entlanglaufen. Hinter einer Bank stapeln sich Tornister.
An den Tischen stehen Mütter und Väter der Grundschüler, stöbern, halten an und kaufen. Dieser Second-Hand-Basar für die Familien der Grundschüler und der benachbarten Kita-Kinder ist etwas Besonderes. Alle Spenden, die hier liegen, sind auf Initiative einer Kaarster Mutter gesammelt worden.

Begonnen hat alles Ende 2012. Im WDR sieht Natascha Eberts einen Bericht über Kinderarmut an einer Schule in Mülheim. Und fragt sich, warum man in fremde Länder spenden soll, wenn doch um die Ecke auch Hilfe benötigt wird. Die Mutter von zwei acht und elf Jahre alten Töchtern telefonierte sich in Mülheim durch und landete bei der Zunftmeisterschule. Hier gehen 245 Kinder aus 56 Nationen zur Schule, überwiegend mit Migrationshintergrund.

Nicht die Schule aus dem WDR-Beitrag, aber Schulleiterin Ulrike Lueg war sofort vom Hilfsangebot der Kaarsterin begeistert. Und so rief Natascha Eberts die Aktion „Ein halb voller Farbkasten ist besser als gar keiner“ ins Leben und machte sich auf Spendensuche. Mit einer Rundmail in der katholischen Grundschule ihrer beiden Töchter in Kaarst bat sie die Schulgemeinde um Sachspenden - und die kamen reichlich.

Erlös wurde in Bücher investiert

Und so organisierte Schulleiterin Ulrike Lueg im vergangenen Frühjahr und im Herbst die ersten Basare für die Eltern ihrer Grundschüler. „Wir haben viele erstklassige Kleidungsstücke bekommen, teils hochwertige Marken“, freut sie sich. Für wenig Geld, zwischen 10 Cent bis zwei, drei Euro pro Kleidungsstück wurden die Anziehsachen, aber auch Tornister, Bettchen oder Maxi Cosi verkauft. „Wir wollten die Sachen nicht verschenken, um den Eltern nicht das Gefühl der Bedürftigkeit zu geben. Viele Eltern wollen auch gerne etwas zahlen, haben aber nicht so viel Geld“, erläutert Ulrike Lueg. Rund 600 Euro kamen im vergangenen Jahr zusammen, die in Bücher für die Schulbibliothek investiert wurden.

Basar in diesem Jahr noch größer

Die Aktion war so erfolgreich, dass Natascha Eberts zum Jahresanfang wieder gesammelt hat. Diesmal auch unterstützt von einer Freundin, die Lehrerin in Krefeld ist und auch ihre Schule mobilisierte. Das Ergebnis: Fünf Großraumwagen voll mit Spenden, die in der Schule ein ganzes Wochenende lang sortiert wurden. In der zurückliegenden Woche war dann Basar in der Aula. Erstmals kam die Spenderin zum Basar dazu - auch bei dieser Stippvisite wieder mit Frühstücksdosen und Taschen für die Kinder im Gepäck.

Aber nicht nur Ulrike Lueg lobt die Spenderin in höchsten Tönen, Natascha Eberts ist auch angetan von der Schulleiterin: „Was hier auf die Beine gestellt wird, ist toll.“ Deshalb will sie die Aktion auch in Zukunft fortführen.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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