In Styrum entsteht eine mobile Hochschule

Das erste Gebäude aus Pavillons nimmt bereits Gestalt an.  Imoba-Geschäftsführer H.-Theo Höckesfeld, Hochschul-Präsident Prof. Dr. Eberhard Menzel und Thomas Nauroth (Fagsi Vertriebs- und Vermietungs GmbH) zeigen anhand eines Modelles, wie die fertigen Gebäude im Sommer aussehen sollen. | Foto: PR-Foto Köhring/AK
9Bilder
  • Das erste Gebäude aus Pavillons nimmt bereits Gestalt an. Imoba-Geschäftsführer H.-Theo Höckesfeld, Hochschul-Präsident Prof. Dr. Eberhard Menzel und Thomas Nauroth (Fagsi Vertriebs- und Vermietungs GmbH) zeigen anhand eines Modelles, wie die fertigen Gebäude im Sommer aussehen sollen.
  • Foto: PR-Foto Köhring/AK
  • hochgeladen von Regina Tempel

Die Studentenzahl der Hochschule Ruhr West wächst stetig. Was nicht wächst, sind die vorhandenen Räumlichkeiten im Siemens-Technopark und bei Salzgitter Mannesmann.
Bis zum Bezug des FH-Neubaus an der Duisburger Straße im Herbst 2014 musste deshalb eine Übergangslösung her. Die ist gefunden. Auf einem 38.000 Quadratmeter großen Gelände an der Ecke Dümptener Straße/Neustadtstraße wird zurzeit die größte mobile Hochschule aus Pavillons gebaut. Am vergangenen Montag haben die Baumaßnahmen begonnen, bereits am Freitag war ein Gebäuderiegel mit insgesamt 1.500 Quadratmeter aufgestellt. In dem Tempo soll es bis März 2012 weitergehen. Bis dahin werden drei Gebäuderiegel entstehen, die die Hochschule im Sommer beziehen will. In den folgenden zwei Jahren werden weitere drei Gebäude aufgebaut.
Die Pavillons werden in den kommenden zweieinhalb Jahren übergangsweise weitere Studenten der Hochschule Ruhr West beherbergen, bevor im Herbst 2014 der Neubau an der Duisburger Straße fertig ist. Die bisherigen Standorte im Siemens Technopark und bei Salzgitter Mannesmann reichen für die Aufnahme neuer Studenten in den kommenden Sommersemestern nicht aus.
Zur Zeit studieren 600 junge Menschen in Mülheim, weitere 200 am Standort Bottrop. Der neue Teilstandort in Styrum bietet 1000 Studenten samt Dozenten und Hochschulpersonal Platz. Hier wird auch eine Mensa gebaut und eine Bibliothek eingerichtet. Die Mensa kann dann auch von den Studenten genutzt werden, die sich im Siemens Technopark und bei Mannesmann bisher aus Automaten verköstigen mussten. In den Gebäuden werden Institute für Naturwissenschaften und Bauingenieurswesen einziehen. Aber auch Vorlesungen für BWL, Maschinenbau und Elektrotechnik sind hier geplant.
Direkt neben dem Gelände gibt es einen Parkplatz mit 350 Plätzen. Das war einer der großen Vorteile dieses Standortes. Die Hauptzufahrt soll über die Dümptener Straße erfolgen.
Die ungewöhnliche Herausforderung wird vorwiegend von Mülheimer Firmen gemeistert. Als Investor, Projektsteuerer und Vermieter der neuen Hochschulräume hat die Mülheimer Imoba Immobliein GmbH vor einem Jahr mit der Planung der „mobilen Hochschule“ begonnen. Die passenden Container fand sie bei der Krefelder Fagsi Vertriebs- und Vermietungs GmbH. Während die Stadt Mülheim für eine zügige Baugenehmigung sorgte, legte medl GmbH das nötige Ver- und Entsorgungsnetz. Die Planung der Gebäude übernahm das Architekturbüro Rainer Dittrich.
„Das wird nach den Häfen in Hamburg und Bremerhaven wohl die größte Containeransammlung in Deutschland“, scherzte Hochschul-Präsident Prof. Dr. Eberhard Menzel, der sichtlich zufrieden mit der gefundenen Lösung ist. „Ich hatte zunächst Sorge, wie bei der Deckenhöhe Hörsäle für 100 Studenten entstehen sollen. Aber es ist erstaunlich, was technisch möglich ist. Durch das Übereinanderstellen der Container wird eine doppelte Deckenhöhe und Räume mit 166 Quadratmeter Fläche geschaffen.“ Ein weiterer großer Vorteil ist die Flexibilität des Systems. „Wenn sich mehr Studenten anmelden als angenommen, können wir die Nutzfläche problemlos und schnell mit weiteren Pavillons erweitern“, erklärt H.-Theo Höckesfeld, Geschäftsführer der Imoba. Insgesamt 834 Container, gebaut und geliefert von Fagsi, werden zu Hörsälen, Büros und Labore verbaut. Über die Kosten, die das Land übernimmt, schweigt sich Höckesfeld aus. „Es ist auf jeden Fall eine günstigere Lösung als die Anmietung eines Gebäudes in der Größe“, versichert er.
Genauso schnell, wie die Pavillons hoch gezogen werden, sollen sie nach Abzug der Hochschule wieder verschwinden. „Es ist vertraglich vereinbart, dass wir das Gelände innerhalb von 19 Wochen in den ursprünglichen Zustand zurückversetzen“, betont Höckesfeld.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

25 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.