Künstler-Werkstatt im Saarner Flüchtlingsdorf: Petoschu und das DRK machen es möglich

Foto: PR-Foto Köhring/KP
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Kicker und Tischtennisplatte sind an diesem Nachmittag verwaist. Stattdessen haben 30 Kinder und ihre Betreuer vom Roten Kreuz die Tische zusammengestellt. Dort liegen Storchen-Skizzen in allen Varianten. Einige Kinder hantieren mit Holz, Pappe und Klebstoff. Die ersten Georchs und Georginas haben bereits Gestalt angenommen. Wir sind in der Halle F des Saarner Flüchtlingsdorfes, die jetzt zum Atelier geworden ist

Nicht nur die beiden Sozialarbeiterinnen Tabea Tutas und Jana Böllert sind begeistert: "Das ist hier echt kreativ und kommunikativ. Das ist positive Energie pur", finden sie. Enes (10) und Erisa (9) zeigen Peter Torsten Schulz ihre ersten Entwürfe. "Das sieht ja toll aus. Das kann was werden", lobt der in Saarn ansässige Künstler die Kinder. Für ihn zeigt die Kunstaktion rund um seine beiden Figuren, den Storch Georch und seine Georgina, "dass in jedem Kind ein Künstler steckt und das Kreativität gut tut, weil sie stark macht und das Selbstwertgefühl hebt."
Der Mann, der als Allround-Künstler seit Jahrzehnten mit kindlicher Neugier durchs Leben geht, weiß, wovon er redet.

"Ich möchte später Kunstlehrerin werden

"Ich möchte später mal Kunstlehrerin werden", erzählt die neunjährige Erisa aus Albanien, während sie mit Klebstoff eine Papprolle auf einem Stück Holz anbringt. Man sieht: Wo Ideen sind, ist auch ein Weg. Nur wer träumt, hat die Kraft aus seiner Idee fürs Leben Wirklichkeit werden zu lassen.
Wer in die lachenden Gesichter der emsigen kleinen Künstler schaut, kann sich kaum vorstellen, dass sie traumatische Fluchtgeschichten hinter sich haben. Eine Mutter schaut still vergnügt ihrer Tochter beim Storchen-Basteln zu. Die Idee zur Kunstaktion hatte Sozialarbeiterin Tabea Tutas, die vor einigen Jahren bei Petoschu ein Praktikum gemacht hatte und jetzt mit ihrer Idee bei ihm offene Türen einrannte.
Die kleinen und großen Storchen-Skulpturen sollen irgendwann, voraussichtlich im Laufe des Septembers, ausgestellt und für einen guten Zweck an die Frau und den Mann gebracht werden. Der wird sich im Flüchtlingsdorf an der Mintarder Straße sicher finden lassen.

Material für die kleinen Künstler

Apropos guter Zweck: Die kleinen Künstler aus der Halle F des DRK-Flüchtlingsdorfes brauchen noch Material-Nachschub: Papier, Pappe, Draht, Malstifte, Malfarben, Klebstoff, Federn und Holz sind dort vonnöten. Wer helfen kann und will, sollte unter der Rufnummer 0208-450060 Kontakt mit dem DRK-Zentrum an der Aktienstraße 58 aufnehmen.Thomas Emons

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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