Warenhaus für Flüchtlinge zieht um

Fleißig sind  auch (v.l.) Steffi, Reinhard Jehles, Sonja, Angelika und Barbara. | Foto: PR-Foto Köhring/AK
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  • Fleißig sind auch (v.l.) Steffi, Reinhard Jehles, Sonja, Angelika und Barbara.
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Die Regale sind aufgebaut und füllen sich langsam mit vorsortierter Kleidung. Die Namensschilder machen es einfach: Barbara, Sonja, Angelika, Steffi und weitere Helferinnen leeren einen Karton nach dem anderen und räumen ein. Denn am Samstag muss alles fertig sein. Dann eröffnet die Initiative „WiM - Willkommen in Mülheim“ ihr neues Warenhaus in der Stadtmitte.

„Wir haben ein Riesenglück gehabt, dass uns die Mülheimer Wohnbau eG gleich drei Ladenlokale nebeneinander an der Friedrich-Ebert-Straße 4-6 kostenlos ein Jahr lang zur Verfügung stellt“, freut sich WiM-Gründer Reinhard Jehles. „Das war Hilfe in größter Not.“ Denn das Warenhaus an der Solinger Straße platzte aus allen Nähten.

Um die Spendenflut besser koordinieren zu kommen, wurden nun Annahme und die Abgabe getrennt. Die neuen Räume in der Stadtmitte dienen ausschließlich dazu, die Waren an Flüchtlinge herauszugeben, es werden hier keine Spenden angenommen.

Drei Ladenlokale nebeneinander

Im ehemaligen China-Restaurant ist der „Empfang“, an dem die Bedürftigen Nummern erhalten. Hier können sich auch Kinder aus dem großen Angebot Spielsachen aussuchen. Anschließend werden die Besucher gruppenweise in das nebenstehende Lokal geleitet, wo Helfer die benötigten Kleider ausgeben.
Die Spendenannahme bleibt an der Solinger Straße 9, wo der neu gewonnene Platz nach dem Umzug des Warenhauses als Zwischenlager genutzt wird. Allerdings werden auch hier keine sperrigen Sachen angenommen, denn die Flüchtlinge müssen die Spenden selber mit öffentlichen Verkehrsmitteln transportieren können.

„An der Solinger Straße werden die Sachen vorsortiert. Kommt dann aus der Stadtmitte ein Anruf, dass zum Beispiel Winterkleidung für Herren gebraucht wird, werden die entsprechenden Sachen in die Stadt gebracht“, erläutert Jehles. Auch im ehemaligen Harbecke-Baustoffzentrum im Hafen, das nun das DRK nutzt, kann die WiM Spenden zwischenlagern. So können sich die WiM-Mitarbeiter besser auf die vielen Flüchtlinge vorbereiten, die noch kommen. Besonders Winterkleidung wird dann gefragt sein. „Wir kooperieren mit den anderen Hilfsorganisationen, das klappt prima“, lobt Jehles. Dabei ist die Hilfe keine Einbahnstraße. Benötigen die anderen Hilfsorganisationen dringend Sachen für andere Berdürftige, hilft WiM gerne aus.

Öffnungszeiten sollen verlängert werden

Während Jehles erzählt, bleiben Passanten stehen, schauen neugierig, was sich in den Räumen tut. Eine Bürgerin lobt die Arbeit, eine andere Helferin schaut vorbei und freut sich, dass die WiM nun zentral zu erreichen ist. „Dann kann ich auch wieder mithelfen. Saarn war auf Dauer zu weit.“

Helfende Hände werden auch noch gebraucht. Vor allem Menschen, die wochentags Zeit mitbringen. „Wir wollen die Ausgabe gerne an den drei Tagen Dienstag, Donnerstag und Samstag um zwei Stunden eher öffnen“, plant Jehles. Bisher war diese auf drei Stunden von 14 bis 17 Uhr begrenzt. Rund 60 Freiwillige helfen regelmäßig, aber viele sind berufstätig und können nur am Wochenende. Wer mithelfen möchte, kann sich per E-Mail an wim-verein@t-online.de melden.

WiM-Anzeigenmarkt

>>Die Initiatoren von „mülheim.guide“ haben WiM einen eigenen kostenlosen „WiM-Anzeigenmarkt“ auf ihrer Internet-seite eingerichtet. Hier können Spendenwillige Möbel oder sperrige Gegenstände inserieren und sich Flüchtlinge oder sie betreuende Helfer direkt mit den Spendern in Verbindung setzen.

Einweihung

>>Am Samstag lädt die WiM zwischen 14 und 17 Uhr zum Tag der offenen Tür in die Friedrich-Ebert-Straße 4-6 ein. An diesem Tag wird keine Ware ausgegeben. Hemmerle spendiert Kuchen, es gibt auch Kaffee und kalte Getränke.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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