Neuer Standort für die VHS Mülheim steht zur Diskussion

So sieht das Quartier an der Schloßstraße nach den aktuellesten Planungen aus. In das vordere, von der MWB bewirtschaftete Gebäude könnte nach den Gedankenspielen der Verwaltung künftig die VHS einziehen. | Foto: Modell: AIP
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  • So sieht das Quartier an der Schloßstraße nach den aktuellesten Planungen aus. In das vordere, von der MWB bewirtschaftete Gebäude könnte nach den Gedankenspielen der Verwaltung künftig die VHS einziehen.
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Die VHS an der Bergstraße: von den einen geliebt, von den anderen gehasst. Aber emotional besetzt ist der eindrucksvolle Bau am Rande der MüGa für viele Mülheimer. Dementsprechend heiß ist das politische Eisen, das Oberbürgermeister Ulrich Scholten und die Verwaltungsspitze im Rahmen einer Präsentation zum aktuellen Stand der Entwicklung des "StadtQuartierSchloßstraße" anpackten.

Mit großem Interesse verfolgten Vertreter aller Ratsfraktionen die Information der Stadtspitze, der Wirtschaftsförderung sowie der Projektentwickler zum Stand des Projektes „StadtQuartierSchloßstraße“. Bei einem virtuellen Rundgang durch die verschiedenen Gebäudeteile wurde den Ratsvertretern der Stand der Planung sowie der Vermarktung der Flächen eindrucksvoll verdeutlicht. Neben der Information, wie weit die Planungen bereits gediehen sind, nahm OB Scholten die Gelegenheit wahr, den Fraktionsvertretern eine Option in Verbindung einer zentral gelegenen Volkshochschule mit dem „StadtQuartier Schloßstraße“ aufzuzeigen. Vertreter der Projektentwickler wiesen auf die Möglichkeit hin, beim jetzigen Stand der Planung noch „Verschiebungen“ vornehmen zu können. So stehe eine Fläche zur Verfügung, die von der Größe und der Lage für den Betrieb einer Volkshochschule in Frage kommen könnte. Auf diese Weise, so Scholten, könne die VHS aus ihrem sanierungsbedürftigen und viel zu großen Gebäude an der Bergstraße in eine noch zentralere Lage umziehen.

Sanierungsstau in der VHS von 16 Millionen Euro

Bekannterweise entspricht das aus den 70er Jahren stammende Gebäude auch energetisch nicht mehr den Anforderungen unserer Zeit. Eine Sanierung würde bis zu 16 Millionen Euro kosten, rechnete Stadtkämmerer Uwe Bonan vor. Ein Risiko bliebe bei einer Umsiedlung in die Stadtmitte allerdings das laufende, denkmalrechtliche Verfahren des alten Gebäudes, dessen Ausgang nicht in wenigen Wochen zu erwarten sei. Ohne Denkmalschutzauflagen wäre das Gebäude oder besser das Grundstück gut zu vermarkten. „Unser Anliegen ist es zum jetzigen Zeitpunkt, das Zeitfenster bis zum Jahresende aufzuzeigen, um politisch über die Option der Verlegung der VHS zu beraten und zu entscheiden“, so Scholten. In den Vorträgen der Projektentwickler wurde deutlich: Auch ohne eine VHS geht das „StadtQuartierSchloßstraße“ seiner Realisierung entgegen.

Stimmen aus der Politik:
SPD/Claus Schindler (Fraktionsgeschäftsführer): „Wie jede Geschichte hat auch diese zwei Seiten. Grundsätzlich könnten wir uns für eine VHS kaum einen besseren Standort vorstellen als den potenziellen im Stadtquartier Schloßstraße. Doch wir brauchen zunächst noch weitere Informationen und vor allem muss sichergestellt sein, dass wir nicht einen Leerstand mit dem anderen tauschen.“
CDU/Hansgeorg Schiemer (Fraktionsgeschäftsführer): „Wir stehen den Überlegungen grundsätzlich positiv gegenüber. Allerdings brauchen wir für eine abschließende Entscheidunng noch weitere Informationen. Vor allem das schon mehrfach angemahnte Zukunftskonzept der VHS muss uns zugänglich gemacht werden. Denn dessen Daten sind elementar für eine Entscheidung der Fraktion.“
FDP/Peter Beitz (Fraktionsvorsitzender): „Einen zentraleren Punkt als das neue Stadtquartier könnten wir uns für eine VHS ja kaum wünschen. Allerdings wollen wir nicht vorschnell urteilen, sondern benötigen noch zeitnah einige Daten und Fakten seitens der Verwaltung. Doch grundsätzlich stehen wir diesen Überlegungen aufgeschlossen gegenüber.“
Die Grünen/Bündnis 90/Carsten Voß (sachkundiger Bürger): „Ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber vom Prinzip her hören sich die Ideen durchaus positiv an. Doch es fehlt noch einiges an Informationsmaterial, bevor sich die Fraktion endgültig entscheiden kann. Vor allem, die Frage, was mit dem dann leergezogenen Gebäude an der Bergstraße passiert, muss schlüssig geklärt sein.“
MBI/Lothar Reinhard (Fraktionsvorsitzender): „Wir haben unseren Standpunkt ja schon oft deutlich gemacht. Wir finden, dass die VHS an ihrem bisherigen Standort bestens aufgehoben und dort zu belassen ist. Rein finanziell bringt ein Umzug an die Schloßstraße keinerlei Vorteile. Daher sind wir sehr skeptisch, ob dieser Plan wirklich sinnvoll ist.“

Mehr zum Thema:
Einen Kommentar zum möglichen Umzug der VHS Mülheim lesen Sie hier.

Autor:

Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr

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