Unmut an der Gracht

Gut besucht war die Infoveranstaltung zur „Sanierung Gracht“ und die Anwesenden waren mit großem Engagement bei der Sache.
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  • Gut besucht war die Infoveranstaltung zur „Sanierung Gracht“ und die Anwesenden waren mit großem Engagement bei der Sache.
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Es rumort in Teilen von Holthausen. Ganz besonders im oberen Teil der Straße „Gracht“.

Die Straße, von der Stadt als Hauptverkehrsstraße eingestuft, wurde im Jahr 2007 von der Essener Straße bis ungefähr zur Annabergstraße komplett saniert. Das heißt, die Kanalisation und der Straßenbelag wurden erneuert. Den Anliegern wurden seinerzeit anteilig die Kosten in Rechnung gestellt. So musste beispielsweise Herr Heinz, (Rentner) damals ca. 6.600,- €uro berappen! Herr Heinz wohnt auf der Gracht in dem Teil, der jetzt zum zweiten Mal saniert werden soll und wird ca. 1400,- €uro zahlen müssen. Die Sanierung des weiteren Verlaufs wurde seinerzeit zurückgestellt, mit dem Argument: eine Sanierung ist noch nicht nötig und kann bis mindestens 2016 verschoben werden. Grundlage dieser Entscheidung waren Haltungsberichte von 1999. Bekannt, das wurde auf der Veranstaltung allerdings auch deutlich waren die Mängel jedoch bereits schon viel früher. So wurde von vollgelaufenen Kellern bereits in den 80ern Jahren berichtet und auch davon, dass schon damals die Stadt durch eine Unterschriftenaktion darauf aufmerksam gemacht wurde.
Nun soll das obere Teilstück der Gracht zwischen Annabergstraße und Rathenaustraße saniert werden. In einer Nacht- und Nebelaktion, so der Eindruck der Anlieger, entschied sich die Verwaltung zu Beginn des Jahres zu dieser Maßnahme. Und weil aus Grundlage immer die Haltungsberichte aus 1999 dienen ist der Unmut der Anwohner groß.

Die Empörung der Anlieger ist dermaßen, dass sich eine Initiative unter der Federführung von Andreas Juncker gründete. Doch Gespräche, Schreiben und selbst eine Unterschriftenaktion brachten nicht das, was sich die Anlieger vorstellen und natürlich wünschten. So entschied sich die Verwaltung zu einer Infoveranstaltung. Dazu mitgebracht hatte die Initiative einen Fragenkatalog mit 13 Punkten. Bezirksbürgermeister Ronald Fessen konnte 30 Anwohner und Interessierte in der Wertstadt am Löhberg begrüßen und für die Verwaltung waren Dr. Jürgen Zentgraf, Leiter des Umweltamtes und auch zuständig für die Kanalisation, Klaus Dieter Kerlisch, Leiter des Tiefbauamtes sowie Klaus Schankat, Leiter des Fachbereichs Beiträge vertreten.

Herr Kerlisch betonte zu Beginn seiner Ausführungen „Es handelt sich hier um eine reine Infoveranstaltung. So etwas ist weder im Gesetz noch sonst wo vorgesehen.“ Ja prima, da kann der Bürger ja froh sein, dass sich die Stadtgewaltigen herablassen, den Souverän und Steuerzahler zwar nicht ernst zu nehmen, aber zu mindestens so tun. Nach langatmigen Erklärungen zum Unterscheid zwischen Gebühren und Beiträgen sowie Hinweisen auf das Baugesetzbuch und das Kommunalabgabengesetz, was zwangsläufig die Anwesenden wenig interessierte und Erklärungen und Verweisen auf andere Ämter oder Stadtbetriebe wie die „med“l und „sem“ (Stadtentwässerung Mülheim) kamen immer wieder die gleichen Fragen nach der doppelten Bezahlung und der Entscheidungsgrundlage für die Sanierung auf. Es drehte sich im Kreis. Da kam natürlich ein wenig Stress mit ins Spiel und einer der Anwohner ließ das Wort „Verblödungsversuch“ verlauten, was Dr. Zehntgraf zu der ebenfalls nicht feinen Aussage veranlasste: „Halten Sie doch erst mal den Mund.“

Fazit aus Sicht von Andreas Juncker nach der Veranstaltung: „Ich hatte wenig Erwartungen, aber die sind erfüllt worden.“ Aus diesem Grund erwägen die Anwohner auch rechtliche Schritte und prüfen derzeit unter Inanspruchnahme eines Anwalts, nötigenfalls den Klageweg zu beschreiten.

Autor:

Heinz Haas aus Mülheim an der Ruhr

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