Stadt informierte über die neue Flüchtlingsunterkunft am Klöttschen

Viele Fragen wurden bei der Bürgerversammlung sehr sachlich diskutiert (von links) Michael Schüring, Martina Kleinewegen, Ulrich Ernst und Matthias Knospe (Foto Emons)
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Mitte August wird die im Bau befindliche Flüchtlingsunterkunft auf einem Grundstück zwischen Klöttschen und Vereinsstraße fertig sein. Dort sollen 230 Flüchtlinge, die meisten von ihnen junge Männer, eine Unterkunft finden. Das teilte Sozialdezernent Ulrich Ernst bei einer Bürgerversammlung in der Schulaula an der Oberstraße mit.

Da die Bezirksregierung der Stadt, bis September, die Aufnahme von 350 weiteren Flüchtlingen in Aussicht gestellt hat, werden nicht nur am Klöttschen, sondern auch am Blötter Weg und an der Oberheidstraße Flüchtlingsunterkünfte eingerichtet. Derzeit muss die Stadt 2250 Flüchtlinge in kommunalen Einrichtungen einbringen. An den Mülheimer Schulen werden derzeit rund 1000 Flüchtlingskinder- und Jugendliche als sogenannte Seiteneinsteiger unterrichtet. Insgesamt leben in Mülheim derzeit rund 2500 Flüchtlinge. Die meisten von ihnen kommen aus Syrien (51 %), aus Afghanistan und aus dem Irak.

Viele Fragen

Werden unsere Häuser und Grundstücke an Wert verlieren? Wird die Stadt uns dafür einen Ausgleich gewähren? Steigt das Risiko von Gewalt? Werden die Flüchtlinge sich an die Nachtruhe halten und die Mülltrennung korrekt praktizieren? Solche und ähnliche Fragen aus dem Publikum mussten Ernst und seine Verwaltungs-Kollegen Matthias Knospe vom städtischen Immobilienservice und Klaus Konietzka vom Sozialamt beantworten. Michael Schüring vom Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) und Martina Kleinewegen vom kommunalen Integrationszentrum führten durch eine bemerkenswert sachliche Diskussion.
Mit Blick auf die bereits bestehenden Flüchtlingsunterkünfte in anderen Stadtteilen stellte Ernst fest, dass es dort zwar vereinzelt zu Ladendiebstählen, aber nicht zu größeren Gewalttätigkeiten oder zu fremdenfeindlichen Anschlägen gekommen sei. Außerdem sei mit der Polizei eine verstärkte Präsenz vereinbart. Auch mit alltagspraktischen Dingen, wie der Einhaltung der Nachtruhe oder der Mülltrennung würden die Flüchtlinge bei ihrer zentralen Erstaufnahme im Flüchtlingsdorf an der Mintarder Straße vertraut gemacht. Sozialamtsleiter Konietzka wies darauf hin, dass die Flüchtlinge am Klöttschen unter anderem von Mitarbeitern des kommunalen sozialen Dienstes und von einem rund um die Uhr vor Ort anwesenden Hausmeister betreut würden.
Immobilienservice-Mitarbeiter Matthias Knospe machte deutlich, dass das Grundstück der Flüchtlingsunterkunft auch einen kleinen Spielplatz und zum stark befahrenen Klöttschen auch einen Zaun haben werde, um zu verhindern, dass Kinder beim Spielen versehentlich auf die Straße laufen und dabei verletzt werden könnten.

Ortstermin für interessierte Bürger

Soziadezernent Ernst griff den Publikumswunsch auf, eine Ortsbesichtugung für interessierte Anwohner anzubieten. Er wies aber auch darauf hin, dass es keine Rechtsgrundlage für einen städtischen Ausgleich privater Grundstücks- und Immobilienwert-Verluste gebe. Angesichts der bisherigen Erfahrungen warb Sonja Clausen vom CBE für ein ehrenamtliches Engagement interessierter Bürger. Dies habe sich auch an anderen Standorten bewährt, wenn es zum Beispiel um Begleitung zu Schulen, Kindertagesstätten, Ärzten, Behörden, um Freizeitgestaltung oder Spracherwerb gehe. Fragen, Anregungen und Angebote rund um das Thema Flüchtlinge in Mülheim, nimmt die Sozialverwaltung unter der Rufnummer 4555401 sowie per E-Mail an: dezernat5@muelheim-ruhr.de entgegen. Bürger, die mit dem haftungsfreien Aufstellen eines Freifunk-Routers Flüchtlingen den Zugang zum Internet und damit zu einer Kommunikation mit ihren in der Heimat zurückgebliebenen Familienangehörigen ermöglichen möchten, sollten sich per E-Mail unter info@freifunk-muelheim.de an die Mülheimer Freifunk-Initiative wenden.Thomas Emons

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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