Vom Zustand der Demokratie

Vom Zustand der Demokratie

Die Menschen sind demokratieverdrossen — heißt es.

Die Menschen gehen nicht mehr zur Wahl — heißt es.

Die Menschen interessieren sich nicht mehr für Politik — heißt es.

Und wenn sie sich doch interessieren, sich einbringen, sich engagieren?

Dann treffen sie in den sozialen Netzwerken bspw. auf sogenannteLokalpolitiker, von denen bspw. einer auf einen Bericht mit der Frage reagiert: "Sind Sie Rentner?" — Wobei sich dann zum einen die Frage stellte:Was wäre schlimm daran, Rentner zu sein?

Nachdem sie diesem Herrn dann zum anderen verdeutlicht haben, dass diese Frage absolut irrelevant sei, erdreistet sich dieser sogenannte Lokalpolitikerzu antworten: "Und jetzt hektisches Tippen. Kauen Sie auch Fingernägel?".

Das muss man sich einmal vorstellen. Das sind die Personen, die einmal dazu gewählt worden waren, den Willen der Bürger zu repräsentieren, so war das doch ... in einer repräsentativen Demokratie.

Doch damit nicht genug: Ein weiterer sogenannter Lokalpolitiker versucht seinem Mit-Lokalpolitiker beiseite zu stehen, indem er die Frage an diesen engagierten Menschen stellt:"Sind Sie nicht Dozentin an der VHS, Frau..?"

Als ob das irgend etwas zur Sache täte. Doch der anderesogenannte Lokalpolitiker erdreistet sich zu dem Folgenden:"Ist das dann nicht eher Eigeninteresse? Hat ein Geschmäckle."

Was diese Figur damit ausdrücken will, ist, dass es ein Geschmäckle habe, wenn eine Dozentin sich für den Erhalt eines Gebäudes einsetzte.

Ja, wo kämen wir denn da hin, wenn sich Menschen für den Erhalt Ihres Arbeitsplatzes einsetzten?

In diesem Fall, im wahrsten Sinne des Wortes.

Wenn es Menschen nicht einfach scheissegal wäre, dass alles verkommt und abgerissen wird?

Ja, wo kämen wir denn dahin, wenn Bürger sich einfach einbringen würden für den Erhalt _ihrer_ Stadt — ihrer Infrastrukturen?

Zumal diese zutiefst dumme Unterstellung jedweder Substanz entbehrt, denn es könnte der Dozentin absolut gleichgültig sein, wo sie ihr Geld verdient:

Sie verdient ihr Geld im alten wie im Interims- wie im neuen Gebäude.

Alles völlig haltlose Unterstellungen also.

Anstatt vernünftige Argumente darzulegen,versuchen diese sogenannten Lokalpolitiker jeden, der mit ihren Plänen nicht konform geht, zu diskreditieren, zu diffamieren und lächerlich zu machen. Und ich rede von stichhaltigen Argumenten, nicht von irgendwelchen dahergeplapperten Floskeln.

Was für ein Armutszeugnis!

Und genau da liegt der Hase im Pfeffer.

Es sind Figuren wie diese, die die Menschen dazu bringen oder auch bringen sollen, sich nicht mehr zu interessieren, sich nicht mehr einzubringen, nicht mehr zu wählen ...

Aber die Menschen sind überhaupt nicht demokratieverdrossen, sie sind nur solcher Figuren verdrossen, die man übrigens lokal, wie auch national und auch international findet, daher ist es unwichtig, dass diese Figuren in diesem Falle Timo und Johannes heißen, denn diese Namen sind austauschbar.

Egal auf welcher Ebene sich solche Figuren befinden, ich möchte mit solchen nichts zu tun haben ... ENDE.

Autor:

Kirsten Grunau aus Mülheim an der Ruhr

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