Damian Wierling erlebt olympischen Traum

Erlebte seinen Olympischen Traum: Damian Wierling aus Mülheim. | Foto: Mirko Seifert
  • Erlebte seinen Olympischen Traum: Damian Wierling aus Mülheim.
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Ursprünglich hatte er erst mit den Olympischen Spielen 2020 in Tokio geplant. Doch nach einem starken ersten Halbjahr 2016 feierte Damian Wierling, der 20-jährige Schwimmer aus Mülheim, bereits in dieser Woche seine Premiere beim größten Sportevent der Welt. Er sorgte für einen der wenigen Lichtblicke für die deutschen Schwimmer.

Als der 20-Jährige am Sonntag zum ersten Mal ins Wasser des Olympic Aquatics Stadium sprang, war damit der vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung erreicht. Sie begann mit einem wasserscheuen Jungen, der behutsam zum Schwimmunterricht geführt werden musste. Nach den ersten Wettkämpfen ging es aber steil nach oben. Bereits vor neun Jahren profitierte er zum ersten Mal von der Sportförderung der Sparkasse Mülheim und posierte für ein noch heute existierendes Plakat auf der stadtbekannten roten Bank. Spätestens seit dem Wechsel von der SG Mülheim zur SG Essen im Jahr 2011 nahm die Karriere des 1,96 Meter großen Athleten richtig Fahrt auf.

Druck hatte er vor der Abreise nach Brasilien nicht verspürt. Schließlich lagen die großen Erwartungen eher auf anderen Schultern. "Eigentlich hängt alles davon ab, ob Paul Biedermann und Marco Koch gut schwimmen", schmunzelte der Mülheimer beim letzten Gespräch in der Heimat. Das Fazit ist: Biedermann und Koch, die beiden bekanntesten Athleten des Deutschen Schwimmverbandes (DSV), sind nicht gut geschwommen. Biedermann wurde Sechster über 200 Meter Freistil, Koch gar nur Siebter über 200 Meter Brust. Auf dieser Strecke ist er der Weltmeister.

Und plötzlich stand Wierling ein Stück weit mehr im Fokus. Dass die 4x100 Meter-Freistil-Staffel ohne ihren Star Biedermann, dafür mit Wierling als Schlussschwimmer keine Bäume ausreißen würde, war zu erwarten. Platz elf, Aus im Vorlauf! Aber im Einzel über 100 Meter Freistil ließ der Deutsche Meister über diese Distant aufhorchen. In 48,35 Sekunden verfehlte er den deutschen Rekord von Marco di Carli nur um elf Hundertstelsekunden. Es wäre seine zweite nationale Rekordmarke nach den 50 Metern Freistil gewesen, die er Anfang Mai in Berlin aufgestellt hatte. Platz sieben und der Einzug ins Halbfinale standen zu Buche.

Da die besten Acht das Finale erreichen, war Wierling plötzlich ein Hoffnungsträger des DSV. Doch im Semifinale ging dem 20-Jährigen auf der zweiten Hälfte die Puste aus. Er wurde Achter, kein Einzug ins Olympische Finale. "Leider lief es im Halbfinale nicht so gut wie am Morgen, da mir die Kraft nach der langen Trainingspause im letzten Jahr einfach fehlte. Ich bin dennoch sehr zufrieden mit meiner Leistung und den Erfahrungen, die ich in dieser unglaublichen Atmosphäre sammeln durfte", sagte Wierling. 2015 war er wegen einer Herzmuskelentzündung lange ausgefallen, ein Olympia-Start war in Gefahr geraten. Umso erstaunlicher, wie stark er zurückkam.

19. Platz über 50 Meter Freistil

Vielleicht fehlte dem Mülheimer auch über 50 Meter Freistil die nötige Kraft, um mit der Weltelite mitsprinten zu können. In 22,18 Sekunden wurde er 19. im Vorlauf und verfehlte damit das Halbfinale. "Trotz toller Unterstützung aus der Heimat sollte es einfach nicht sein. Leider konnte ich mich nicht für das Halbfinale qualifizieren, obwohl ich mir doch noch einiges vorgenommen habe", gab der Mülheimer zu Protokoll. In Tokio 2020 wird er es noch einmal versuchen.

Autor:

Marcel Dronia aus Mülheim an der Ruhr

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